Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

Werbung
Werbung

Expertenbericht bei Immobilienmesse vorgestellt

Offenbach und Frankfurt sollen zu einem Stadtraum ohne Grenzen werden

von Ilse Romahn

(06.10.2015)  Die Städte Frankfurt und Offenbach haben gemeinsam mit dem Urban Land Institute (ULI) auf der Immobilienmesse Expo Real in München den Bericht „EIN Stadtraum ohne Grenzen“ öffentlich vorgestellt. Offenbachs Oberbürgermeister Horst Schneider, Frankfurts Bürgermeister Olaf Cunitz, Jürgen Fenk, Chairman von ULI Germany, und Bernhard H. Hansen, der Mitglied in dem Expertengremium war, diskutierten über einige der wichtigsten Ergebnisse des ULI Advisory Services Panels und über ein erforderliches Vorgehen, um neue Entwicklungspotentiale freizusetzen und nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum zu fördern.

Bürgermeister Olaf Cunitz hob die „guten, innovativen und vielversprechenden Ansätze hervor, die von den Fachleuten entwickelt wurden. Es lohnt sich, dass Offenbach und Frankfurt diese Ideen aufgreifen und weiterentwickeln. Beide Städte verfügen über noch ungenutzte Ressourcen, die wir aber nur heben können, wenn wir uns gemeinsam engagieren.“

Offenbachs Oberbürgermeister Horst Schneider sagte: „Die Stadtgrenze zwischen Oberrad und dem Offenbacher Westend – der Kaiserlei und der Offenbacher Hafen – sind die Verbindungsräume unserer Städte, die wir mit den Ideen aus dem ULI Advisory Services Panel zukunftsfähig gestalten möchten. In den Köpfen künftiger Generationen sollen sich nicht die Grenzen, sondern die großen gemeinsamen Chancen verfestigen.“

Der Bericht basiert auf dem sogenannten ULI Advisory Services Panel, das die drei Partner im vergangenen Mai veranstaltet haben: Eine Woche lang hatte sich ein Expertengremium damit beschäftigt, wie eine noch engere Kooperation zwischen den beiden Großstädten innerhalb einer übergeordneten Konkurrenzsituation aussehen könnte. Es wurden Ideen und Strategien für eine gemeinsame zukunftsorientierte Entwicklung über geografische und administrative Grenzen hinweg ausgearbeitet.

„Frankfurt und Offenbach sind wie ein Puzzle, dessen Teile zusammengefügt das Bild einer größeren Gemeinschaft und Wirtschaft ergeben“, schreiben nun die zehn internationalen Fachleute aus Regionalplanung, Stadtplanung und Immobilienwirtschaft in ihrem Bericht. Und benennen konkrete Flächennutzungsvorschläge sowie Umsetzungsempfehlungen.

So empfiehlt das Panel, dem Gebiet am Kaiserlei ein neues Image zu verleihen – beispielsweise als „MainHöhe“ –, um hier ein neues Gemeinschafts- und Identitätsgefühl zu kultivieren. Zusätzlich sollten der öffentliche Raum entlang des Mains südlich und östlich von Fechenheim aufgewertet und entlang des südlichen Mainufers in den Grüngürtel integriert werden. Unter dem Namen „7-Kräuter-Park“ stellt sich das Panel hier einen Park vor, das die beiden Städte sowohl faktisch als auch optisch zusammenführt.

Für die Planung und Umsetzung dieser großen Vision schlägt das Panel die Gründung einer Zweckgesellschaft vor - eine „Frankfurt-Offenbach Entwicklungsgesellschaft GmbH“, die das Gebiet planen und erschließen sollte.

Neben der großen Vision eines neuen Stadtparks umfassen die Empfehlungen für eine strategische Flächennutzungsplanung, finanzielle Tragfähigkeit, die Mitwirkung und die Zusammenarbeit der Städte sowie für Verbesserungen im Nahverkehr und kurzfristig umsetzbare, kostengünstige Maßnahmen. Hierzu zählt etwa der Vorschlag einer S-Bahnverbindung auf der Südseite des Mains vom Offenbacher Hauptbahnhof über den Frankfurter Südbahnhof direkt zum Flughafen, also eine Art eine S-Bahn-Süd-Tangente.

Der ganze Bericht kann online abgerufen werden unter http://www.stadtplanungsamt-frankfurt.de . Die Inhalte wollen Cunitz und Schneider ihren beiden Stadtparlamenten vorlegen, um sie in den politischen Diskurs einzubringen und hierfür weiter zu werben.