Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

Werbung
Werbung

„Der Tisch ist noch gut gedeckt“

Regionalverband sieht keinen Mangel an Wohn- und Gewerbeflächen

(04.08.2015)  In einer neuen Studie über den Flächenverbrauch in der Region FrankfurtRheinMain hat der Regionalverband ermittelt, dass „noch rund 90 Prozent der einst geplanten Wohnbau- und Gewerbeflächen unbebaut sind“, berichtete der Beigeordnete Thomas Horn (CDU). Bei der Aufstellung des Regionalen Flächennutzungsplanes im Jahr 2010 seien 2 338 Hektar für den Wohnungsbau bereitgestellt worden, von denen noch 2 108 Hektar unbebaut geblieben seien. Auch bei den Gewerbeflächen warten von 2 061 Hektar noch 1 834 Hektar darauf, dass sie für Gewerbe genutzt werden. Zur Begründung führte der Beigeordnete des Regionalverbandes an, dass die Kommunen Umstrukturierungsflächen, etwa in Baulücken oder die Konversionsflächen, die durch den Abzug der US-Streitkräfte aus Hessen frei geworden sind, bisher weitgehend genutzt hätten.


Die Ray-Barracks der US-Streitkräfte in Friedberg umfassen 760.000 Quadratmeter.
Foto: Wygoda
***

Im Einzelnen weist der Bericht aus, dass in Frankfurt noch 273 Hektar und Butzbach 119 Hektar freier Flächen für den Wohnungsbau zur Verfügung stehen. Frankfurt habe zudem auch bei den Gewerbeflächen mit 216 Hektar die größte Reserve auch für neue Gewerbeansiedlungen oder Umzüge von Unternehmen innerhalb der Stadt. Hanau habe noch 160 Hektar „frei“ und Butzbach 123 Hektar. Als Fazit dieser Untersuchung stellte die Abteilungsleiterin der Planungsabteilung, Antje Herbst, fest: „Der Tisch ist bis 2020 reichlich gedeckt“. Dieses Fazit habe man auch aus der Analyse der Flächenpotenziale gezogen, die die Kommunen in einer Datenbank des Regionalverbandes selbst eingetragen hätten.

Deutlich wurde durch die Studie aber auch, dass sich die weitere Wohnbebauung in der Zukunft wohl noch mehr als bisher in den durch die S-Bahn erschlossenen Kommunen entwickeln wird. Bereits bei dem neuen Frankfurter Stadtteil Riedberg war von den dort tätigen Projektentwicklern zu erfahren, dass sie sich mit ihren neuen Projekten ausschließlich an den Kommunen orientierten, die mit der S-Bahn erschlossen sind. In diesem Zusammenhang wies der Beigeordnete des Regionalverbandes, Horn, darauf hin, dass man entlang der S-Bahnstrecken auch noch eine höhere Verdichtung der Bebauung als bisher einrechnen werde.

Hermann Wygoda