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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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‚Mitten unter uns‘

Gedenken an die ehemaligen Häftlinge des KZ-Außenlagers Adlerwerke

von Ilse Romahn

(31.07.2015)  In den Adlerwerken in Frankfurt am Main existierte von August 1944 bis März 1945 ein Konzentrationslager. Etwa 1600 Häftlinge, überwiegend polnische Männer, waren dort interniert. Sie litten an Hunger, Kälte, Krankheiten, physischer und psychischer Gewalt und mussten schwere körperliche Arbeit verrichten. Diese und allgemein extrem schlechte Bedingungen im Lager trugen dazu bei, dass nur etwa 50 Männer überlebten.


'Mitten unter uns', Gedenkaktion KZ Adlerwerke
Foto: Stefanie Grohs
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Zum Gedenken an die ehemaligen Häftlinge installierte die Künstlerin Stefanie Grohs mit der Unterstützung von freiwilligen Helfern rund 1200 Stoffbinden an Bäumen in der Stadt Frankfurt. Jede Stoffbinde erinnert an einen der ehemaligen Häftlinge. Weitere 400 Stoffbinden werden im August und September noch an Bäumen angebracht.

Am Samstag, 8. August, und Sonntag, 9. August, jeweils ab 12 Uhr, werden Stoffbinden zunächst in der Innenstadt und dann am Museumsufer ergänzt und ausgetauscht. Symbolisch wird mit dieser Aktion die Austauschbarkeit der Häftlinge sichtbar: Wer unbrauchbar, krank oder tot war, wurde durch eine andere Person ersetzt. Außerdem wird es ein Gespräch mit Stefanie Grohs geben.

Zu sehen ist diese Installation noch bis Oktober 2015 am Museumsufer in Sachsenhausen, in der Innenstadt rund um die Zeil und im Gallus, in dem sich auch das ehemalige Konzentrationslager befand.

Anmeldungen zu dieser Aktion werden unter http://www.mittenunteruns.de entgegengenommen. Treffpunkt ist das Foyer des Historischen Museums.