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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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„Kennzeichnungspflicht für Klonfleisch!“

MdEP Häusling fordert auch Moratorium für Nano-Lebensmittel

von Ilse Romahn

(02.07.2015)  Die Grünen im Europäischen Parlament bedauern das Votum des Umweltausschusses des Europäischen Parlaments, den Handel von Nano-Lebensmitteln und dem Fleisch der Nachkommen geklonter Tiere zu erleichtern. Der Wiesbadener Europaabgeordnete Martin Häusling, Mitglied des Umweltausschusses, kommentiert das Ergebnis.
„Dieser Kompromiss ist eine Enttäuschung, ein Rückschritt und das Gegenteil dessen, was der Umweltausschuss selbst noch im November 2014 selbst beschlossen hatte. Auf Druck der Regierungen und der Lobbyisten haben die Vertreter des EU-Parlaments alle Voten des Umweltausschusses zu den Akten gelegt. Es gibt kein Moratorium für Nano-Lebensmittel mehr. Nur mit einem Moratorium aber wäre gewährleistet, dass Lebensmittel, die mit Hilfe von Nanotechnologie hergestellt wurden, erst nach einer entsprechenden Unbedenklichkeitsüberprüfung in Umlauf gebracht werden dürfen.“


Der EU-Abgeordnete Martin Häusling fordert stärkeren Verbraucherschutz.
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Es sei zudem verbraucherfeindlich, dass keine Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel aus geklonten Tieren und deren Nachfahren vorgesehen sei. „Diese Kennzeichnung“, so Häusling, ist aus meiner Sicht mindestens solange zwingend, wie es keine eigene Gesetzgebung zu Lebensmitteln aus geklonten Tieren gibt. Wir müssen mit neuartigen Lebensmitteln höchst umsichtig verfahren.“ Die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit sowie die Gesundheit von Tieren und auf die Umwelt seien noch viel zu wenig bekannt. Niemand könne heute die Folgen dieser Lebensmittel auf die menschliche Gesundheit vorhersagen. Die Grünen/EFA-Fraktion werde deshalb dafür streiten, dass dieser Beschluss vom Europäischen Parlament wieder gekippt werde.
Hintergrund dieser Kritik ist, dass in der EU Lebensmittel aus Nano-Materialien und aus geklonten Tieren in Zukunft leichter in Umlauf gebracht werden könnten – zumindest wenn es nach dem Kompromiss geht, den Vertreter der Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten, der EU-Kommission und des EU-Parlaments ausgehandelt haben. Der Umweltausschuss hat den Kompromiss am Donnerstag, 25. Juni, in seiner Abstimmung abgesegnet.