Letzte Aktualisierung: 24.04.2024
Internationaler Tag der Biologischen Vielfalt am 22. Mai
Die Biologische Vielfalt kennen lernen und mit allen Sinnen erleben
von Ilse Romahn
(21.05.2015) „Der Erhalt der biologischen Vielfalt geht uns alle etwas an, denn ohne diese Vielfalt können wir alle nicht überleben“, so kommentierte die hessische Umweltministerin Priska Hinz den Internationalen Tag der Artenvielfalt. Die hessische Landesregierung verfügt über zahlreiche Instrumente, um den Erhalt der biologischen Artenvielfalt zu stärken. Eine eigene hessische Biodiversitätsstrategie stellt das Dach, unter dem sich viele Einzelprogramme wiederfinden. Darunter fallen die Widerherstellung verlorener Lebensräume bedrohter Tierarten, wie den Feldhamster oder den Kiebitz, die beide auf der Roten Liste stehen. Auch die Pflege und die Umsetzung der Natura 2000 Richtlinie fallen unter das Dach der Biodiversitätsstrategie. Außerdem werden den Bürgerinnen und Bürgern Möglichkeiten aufgezeigt, wie sie selbst aktiv werden können für den Erhalt der Artenvielfalt, zum Beispiel durch das Anbringen von Nistkästen, die Schaffung von Fledermausquartieren oder eine insektenfreundliche Balkonbepflanzung. „Wir haben im vergangenen Jahr die Förderung gezielter Agrarumweltmaßnahmen im HALM-Programm gebündelt. Denn gerade im ländlichen Raum schreitet der Verlust der biologischen Vielfalt erschreckend schnell voran. Aber auch in den Städten spielt das Thema eine wichtige Rolle. Darum überarbeiten wir derzeit die Förderrichtlinien für Projekte der Stadtentwicklung, so dass zum Beispiel Belange des Umweltschutzes oder der Energieeffizienz von Anfang an mitgedacht und eingeplant werden“ erläuterte Hinz die Anstrengungen des Umweltministeriums zum Erhalt der biologischen Vielfalt. „Aber ohne das große private Engagement der hessischen Bürgerinnen und Bürger geht es nicht. Deshalb ist der Tag der biologischen Vielfalt zugleich auch ein Tag um allen ehrenamtlichen Umweltschützern ein großes Dank auszusprechen“, so Hinz weiter. Bereits seit Anfang Mai finden hessenweit viele Veranstaltungen zum Erhalt der biologischen Vielfalt statt, weitere werden noch bis Ende Juli folgen. Welche Veranstaltung wann in Ihrer Nähe angeboten werden, steht auch im Aktivitäten Kalender der Hessischen Biodiversitätsstrategie.
Rund um Frankfurt beispielsweise kann jeder unter dem Motto „Raus ins Grüne“ eine Woche lang in über 60 Veranstaltungen die Naturvielfalt des Rhein-Main-Gebiets erkunden und mit allen Sinnen erfahren. Koordiniert vom Netzwerk „BioFrankfurt“ werden vielseitige Veranstaltungen für Interessierte Besucher angeboten. Sie umfassen beispielsweise Führungen, nächtliche Expeditionen mit Lagerfeuer, Tierbeobachtungen, Aktionstage, vogelkundliche und botanische Wanderungen in Frankfurt und Umgebung, Mitmach-Aktionen, Informations- und Diskussionsveranstaltungen, Vorträge, Untersuchungen von Lebensräumen, Fotokurse oder Fahrradtouren. „Trotz des ernsten Hintergrundes muss und kann der Erhalt der Artenvielfalt auch Spaß machen. Genau diese Botschaft sendet der Tag der biologischen Artenvielfalt mit seinen vielen Aktionen aus“, erklärte Ministerin Hinz.
Andere interessante Aktionen bietet der vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) ins Leben gerufene „Wandertag Biologische Vielfalt“ im Zeitraum vom 1. Mai bis 31. Juli 2015. Auch in Hessen werden interessante Wanderungen angeboten, auch in Verbindung von Quizveranstaltungen und themenbezogenen Führungen. Alle Veranstaltungen verbindet der Versuch den Bürgerinnen und Bürgern mitzuteilen warum ein sorgsamer Umgang mit der Natur für unser Wohlergehen so wichtig ist und wie wertvoll deren vielfältigen Ökosystemleistungen für das Leben der Menschen, ihre Gesundheit und damit auch für Wohlstand und Wirtschaftserfolg sind. Das diesjährige Motto "Biodiversität für nachhaltige Entwicklung" bringt das zum Ausdruck!
Ökosystemleistungen sind neben der Schönheit der Landschaft als Potenzial für Freizeit und Erholung, frisches Wasser, gesunde Nahrung, saubere Luft, fruchtbare Böden, Roh- und Arzneistoffen, auch Schutz vor Überschwemmungen durch natürliche Retentionsräume, Klima-Regulierung oder Kohlenstoffspeicherung.
Programm Aktionswoche BioFrankfurt:
http://www.biofrankfurt.de/nc/aktivitaeten/aktionswoche-biologische-vielfalt-erleben/programm-der-aktionswoche-2015.html
Wandertag Biologische Vielfalt:
http://www.wandertag.biologischevielfalt.de/veranstaltungskalender.html
Was ist Biologische Vielfalt:
Die Biodiversität - auch als Biologische Vielfalt bezeichnet - ist die Vielfalt an Lebensräumen (Ökosysteme), Arten und ihrer genetischen Ausstattung.
Tier- und Pflanzenarten sowie ihre genetische Variabilität sind die essentielle Voraussetzung einer intakten Natur und bilden die Lebensgrundlage für den Menschen. Nur ein intakter Naturhaushalt kann auch unter sich ändernden Bedingungen am ehesten die dafür notwendigen Dienstleistungen erbringen (s.o.). Die einzige Möglichkeit die Chance dafür zu erhöhen, ist die Erhaltung der biologischen Vielfalt. Ohne ausreichende Ökosystemleistungen, wie z.B. frische Luft und klares Wasser, spielt der Wirtschaftserfolg keine Rolle mehr; er wäre auch nicht mehr möglich, da letztlich sowohl die Arbeitskräfte als auch die Käufer fehlen würden.
Unsere Existenz und die nachfolgender Generationen hängen deshalb direkt von der Biodiversität ab – tun wir alle was für deren Erhaltung!
Tag der biologischen Vielfalt
Seit 2001 wird der 22. Mai als Internationaler Tag der biologischen Vielfalt gefeiert. Er erinnert an den 22. Mai 1992, an dem der Text des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD) offiziell angenommen wurde. Die Vereinten Nationen haben Ende 2000 den Tag vom 29. Dezember, dem Tag, an dem 1993 die Konvention in Kraft trat, in den Mai verlegt. Die Ziele der Konvention sind die Erhaltung der biologischen Vielfalt, die nachhaltige Nutzung ihrer Bestandteile sowie die ausgewogene und gerechte Aufteilung der sich aus der Nutzung der genetischen Ressourcen ergebenden Vorteile.
Jedes Jahr steht der Internationale Tag der biologischen Vielfalt unter einem anderen Thema. 2015 lautet das Motto "Biodiversität für nachhaltige Entwicklung" und setzt sich mit den Herausforderungen der Post 2015-Agenda auseinander.