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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Anselm Weber soll das Schauspiel Frankfurt leiten

von Ilse Romahn

(27.04.2015)  Ab Spielzeitbeginn 2017/2018 soll Anselm Weber Intendant von Schauspiel Frankfurt und Mitgeschäftsführer der Städtischen Bühnen Frankfurt GmbH werden. Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 27. April den Vorschlag von Kulturdezernent Felix Semmelroth angenommen und ihn beauftragt, dies auch der Gesellschafterversammlung (Magistrat) zur Beschlussfassung vorzutragen.


Anselm Weber, Intendant des Schauspielhauses Bochum
Foto: Jörg Carstensen, Picture alliance.de
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Anselm Weber ist seit 2010 Intendant des Schauspielhauses Bochum und leitete zuvor von 2005 bis 2010 das Schauspiel Essen. Als Regisseur war Weber kontinuierlich an einer Vielzahl deutschsprachiger Bühnen tätig und arbeitet seit 1999 auch als Opernregisseur. Weber bekennt sich zum Ensembletheater, zur Arbeit mit Autoren der Gegenwart und zu den Texten des klassischen Repertoires. Die Stärkung junger Regisseure und Theaterschaffender sowie von Schauspielern stehen im Mittelpunkt seiner Arbeit. Weber will ein Theater für die Stadt zeigen, als Ort der Teilhabe und Zentrum künstlerischer Auseinandersetzung. Als Chefdramaturgin wird Weber für Frankfurt Marion Tiedtke verpflichten, mit ihr will er das Haus künstlerisch lenken und inhaltlich prägen.

„Das Schauspiel Frankfurt steht für hohe ästhetische Qualität sowie für provokative Lust an gesellschaftspolitischer Reibung. Professionelles Wirken auf höchstem Niveau und die Bereitschaft, Gegenwind auszuhalten: Ich bin sicher, mit Anselm Weber hat das Haus auch über 2017 hinaus eine hervorragende künstlerische Perspektive“, so Kulturdezernent Felix Semmelroth, der Aufsichtsratsvorsitzende der Städtischen Bühnen Frankfurt GmbH.

Dem Frankfurter Publikum bekannt ist Anselm Weber durch mehrere Regiearbeiten: unter anderem einer frühen „Jungfrau von Orleans“ (1992), der mit viel Gespür für das hiesige Lokalkolorit inszenierten „Frankfurter Verlobung“ von Matthias Beltz (2003), der Oper „Die tote Stadt“ von Erich Korngold (2009) und im März 2015 mit einer intensiven „Passagierin“ von Mieczyslaw Weinberg.

‚Anselm Weber ist der Richtige: Ein echter Theatermann‘
Oberbürgermeister Peter Feldmann begrüßt Vorschlag des Aufsichtsrates der Städtischen Bühnen, den Intendanten des Schauspielhauses Bochum, Anselm Weber, als Nachfolger von Oliver Reese vorzuschlagen. Er stellte die volle Unterstützung der Stadt Frankfurt in Aussicht, die den Beschluss als Gesellschafter nun mittragen muss. „Weber ist in Frankfurt ein alter Bekannter, der schon viel hier inszeniert hat. Wir werden ihn herzlich aufnehmen.“

Feldmann, der auch Personaldezernent der Stadt Frankfurt ist, hatte sich im Vorfeld mit dem Frankfurter Kulturdezernenten Felix Semmelroth über die Kriterien für eine Neubesetzung geeinigt. „Weber ist eine Idealbesetzung, die Kontinuität sichert, für höchste Qualität steht und über den Theaterbetrieb hinaus ein Gewinn für die Stadt sein wird. Und vor allem: Weber ist ein echter Theatermann“, kommentierte Feldmann in Anspielung auf die am Wochenende in Berlin bekannt gewordene umstrittene Besetzung der Volksbühne mit Chris Dercon.