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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Umsätze bei Mainova geschmälert

Positive Entwicklung bei neuen Kunden

von von Karl-Heinz Stier

(16.04.2015)  Umsatzeinbußen bei der Mainova AG, Hessens größtem Energieunternehmen. Bei der Vorlage der Jahresbilanz 2014 vermeldete Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorsitzender des Vorstandes, einen Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr um 174,5 Millionen auf nunmehr 2 Milliarden Euro. Ursache dafür war ein Rückgang bei der Gasversorgung von 72,1 Millionen auf 52,7 Millionen Euro (minus 19,4 Millionen). Analog verschlechterte sich auch das Ergebnis der Wärmeversorgung um 71,1 Millionen Euro (minus 4,1 Millionen). Zurückzuführen sei das auf den wärmsten Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnung im Jahre 1881. „Die Gradtageszahl lag 21 Prozent unter dem Vorjahr und 16 Prozent unter dem Zehnjahresdurchschnitt“, so Dr. Alsheimer. Auch das Ergebnis bei der Erzeugung von Strom und Wärme ließ zu wünschen übrig. Es fiel von 16 Millionen Euro auf 0,4 Millionen Euro. Dies wiederum ist durch eine Risikovorsorge für das Gemeinschaftswerk Irsching in Höhe von 17,8 Millionen Euro begründet. Überhaupt sei entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Wettbewerbsdruck auf dem Markt unverändert hoch. Die Erzeugungsanlagen müssten mit einem anhaltenden Verfall des Börsenstrompreises zurechtkommen.


Mainova-Vorstand Norbert Breidenbach, der Vorsitzende des Vorstands der Mainova AG Dr. Constantin H. Alsheimer, Technikvorstand Prof. Dr.-Ing. Birkner und Mainova-Personalvorstand Lothar Herbst
Foto: Mainova AG
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Dennoch gibt es auch von der Mainova Positives zu berichten. Zum Beispiel bei der Stromversorgung, wo man wieder im Plus-Bereich liege (plus 23,4 Millionen). Dazu habe die Ausweitung der Vertriebsaktivitäten maßgeblich beigetragen. Im Vorjahr war das Ergebnis durch Risikovorsorgen für Stromlieferverträge belastet.

Auch bei den Beteiligungen waren die Ergebnisse zufriedenstellend. Sie kletterten auf 81 Millionen Euro (plus 3,3 Prozent). Die Verbesserung resultierte im Wesentlichen auf der Beendigung eines Rechtstreites und der Thüga-Beteiligung, die einen traditionell hohen Ergebnisbeitrag brachte

„Trotz der vielschichtigen Herausforderungen haben wir die Leistungsfähigkeit der Mainova gestärkt“, bilanzierte der Mainova-Vorstands-Chef. Der Mainova-Konzern habe 2014 ein Ergebnis vor Ertragssteuern in Höhe von 105,7 Millionen Euro erzielt und könne damit ein „solides Geschäftsergebnis vorweisen“. So seien die Finanzschulden reduziert worden und damit die Eigenkapitalquote um 1,2 Prozent auf 36.6 Prozent angestiegen.

Auch die Kundenzahl (plus 2000) entwickelte sich weiterhin positiv – trotz hohem Wettbewerbsdruck und starkem Verdrängungswettbewerb. Der Personalaufwand lag auf Vorjahresniveau, 2014 waren 79 junge Menschen bei der Mainova in Ausbildung. Es sei auch eine Erhöhung der Azubi-Zahlen geplant, um dem drohendem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Vorangetrieben hat die Mainova auch die Entwicklung innovativer Zukunftstechnologien. So betreibt das Unternehmen gemeinsam mit 12 Partnern der Thüga-Gruppe eine Strom-zu-Gas-Anlage im Frankfurter Osthafengebiet, ein wesentlicher Baustein für das Gelingen der Energiewende, um überschüssig erzeugten Ökostrom zu speichern und bei Bedarf wieder umzuwandeln.

An die Politik richtet Dr. Alsheimer die Forderung, an dem Ziel festzuhalten, den Anteil des erzeugten Stromes aus der Kraft-Wärme-Koppelung bis zum Jahre 2020 auf 25 Prozent zu steigern. „Die hocheffiziente, umweltfreundliche KWK-Technologie wird durch die Verzerrungen und Verwerfungen auf dem Strommarkt derzeit benachteiligt. Der Gesetzgeber sollte deshalb Maßnahmen im Sinne eines Nachteilsausgleiches ergreifen“. Eine höhere Förderung der KWK erscheine unter Klimaschutz– und volkswirtschaftlichen Aspekten gerechtfertigt und weise in Verbindung mit Fernwärme die geringsten CO 2-Vermeidungskosten auf.

In einem Ausblick auf die Geschäftsentwicklung 2015 geht Mainova davon aus, ein Ergebnis mindestens auf Vorjahresniveau zu erzielen.