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Letzte Aktualisierung: 18.04.2024

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Respekt gegenüber den Gläubigen

Kirchendezernent Becker unterstreicht seine Position, an der Karfreitagsruhe festzuhalten

von Ilse Romahn

(31.03.2015)  Frankfurt - Der Frankfurter Kirchendezernent Uwe Becker unterstreicht seine Position, an der Karfreitagsruhe festzuhalten. Er bittet die Bürger, ihren gläubigen Mitmenschen mit Respekt zu begegnen und sich an die gesetzliche Regelung zur Karfreitagsruhe zu halten. Im Christentum zählt der Karfreitag im Zusammenhang mit Ostern zu den höchsten Feiertagen. Becker betont seine Position gerade auch vor dem Hintergrund der immer wieder aufkommenden Forderung nach einer Lockerung des Tanzverbotes an Karfreitag. „Auch wer selbst nicht einer Religion angehört, sollte gegenüber den Gefühlen anderer Respekt aufbringen“, erklärte der Kirchendezernent.


Kirchendezernent Uwe Becker
Foto: Stadt Frankfurt, K. Goos
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„Unser christlich-jüdisch geprägtes Werteverständnis stellt das Fundament unserer abendländischen Gesellschaft in Deutschland dar und hierzu zählen klar auch die christlichen Traditionen. Der Karfreitag ist als christlicher Feiertag dem Gedenken an das Leiden und die Kreuzigung Jesu Christi gewidmet. Dies verträgt sich nicht mit lautem und ausgelassenem Feiern“, so Becker. Nach dem Hessischen Feiertagsgesetz sind von Gründonnerstag um 4 Uhr an bis Karsamstag um Mitternacht öffentliche Tanzveranstaltungen verboten, an Sonn- und gesetzlichen Feiertagen von 4 Uhr bis 12 Uhr.

„Die christlichen Feiertage sind in unserer Kultur fest verankert. Wir können nicht bei jeder Gelegenheit diese Ankerpunkte unserer Gesellschaft lösen und uns anschließend wundern und beklagen, wenn unser Wertegerüst Schaden nimmt. Insbesondere der Karfreitag ist für gläubige Christen ein besonders hoher Feiertag, durch Tanzveranstaltungen können diese in ihrer Glaubensausübung gestört werden. An einigen wenigen Tagen im Jahr auf lautes Feiern zu verzichten stellt keine besondere Einschränkung dar. Es ist vielmehr eine schöne Geste, die von Respekt gegenüber den Mitmenschen zeugt und das friedliche Zusammenleben in unserer Stadt fördert“, führte Becker weiter aus.

„Im Rückblick war auch die Abschaffung des Buß- und Bettages als gesetzlicher Feiertag ein Fehler, da in der Abwägung zwischen einem vermeintlich spürbaren Beitrag zur Wirtschaftsleistung unseres Landes und dem Umgang mit christlichen Traditionen die Priorität leider zu Ungunsten unserer kulturellen Identität gesetzt wurde. Wenn wir an vielen Stellen über die Wichtigkeit von nachhaltigem Handeln, von Werten und Verantwortung sprechen, gehört die Verantwortung für den Erhalt unseres Wertefundamentes ebenso dazu. Es kann nicht darum gehen, dem Zeitgeist nachzulaufen, sondern es sollte darum gehen, der Zeit Geist zu geben“, sagte der Kirchendezernent. „Ich wünsche allen Bürgern ein frohes Osterfest und geruhsame Feiertage“, so Becker abschließend.