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Letzte Aktualisierung: 16.04.2024

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Diskussion über Rechte und Gleichberechtigung von Frauen

von Ilse Romahn

(30.03.2015)  Die Höchster SPD-Frauen und interessierte Frauen aus der Nachbarschaft und den Nachbarstadtteilen kamen am Samstagvormittag zusammen und diskutierten über die Rechte und Gleichberechtigung von Frauen mit der Bundestagsabgeordneten Ulli Nissen.

Ein Tag nach dem equal-pay day war vor allem die schlechtere Bezahlung der Frauen, die Gefahr der Altersarmut und ungerechte Bewertung der sozialen Arbeit, die vorwiegend von Frauen geleistet wird, aber auch die ungleiche Verteilung der „Hausaufgaben“ Thema. Allen Frauen ist die Eigenständigkeit und finanzielle Unabhängigkeit sehr wichtig. Einige haben seit dem letzten Treffen 2014 eine Berufstätigkeit wieder aufgegriffen, auch weil das Alter der Kinder mehr Selbstständigkeit der Frauen zulässt.

Auch Ulli Nissen berichtete, dass sie die Erziehung ihrer beiden Kinder mit ihrem Mann gemeinsam bewältigte und immer im Beruf stand. Sie hatte ein Beratungsbüro, das Frauen in finanziellen Angelegenheiten beriet, und immer wieder festgestellt, dass der Ausstieg aus dem Beruf oder die Unterbrechung der Berufstätigkeit sich auch schlecht auf die Rente auswirkt. Vor allem bei Scheidungen sind die Frauen dann massiv benachteiligt, wenn sie keinen Beruf erlernt haben.

Gerade wenn Frauen von häuslicher Gewalt betroffen sind, ist die finanzielle Abhängigkeit oft ein Hinderungsgrund, eigene Wege zu gehen. Die Teilnehmerinnen schauten das Video „Break the chain“ und waren von den eingeblendeten Informationen betroffen: Jede 4. Frau erlebt in Deutschland selbst häusliche Gewalt, in allen Gesellschaftsschichten, arm oder reich, jung oder alt, gebildet oder ungelernt. Auch die Kinder in solchen Familien leiden mit.

Mütter haben es in der Hand, ihre Söhne und Töchter zu gegenseitiger Achtung unabhängig vom Geschlecht, zur Mithilfe im Haushalt und zur Wertschätzung der Erziehungsaufgaben anzuhalten. Väter können hier auch ein gutes Beispiel geben. Mal sehen, ob der Wunsch, bis zum nächsten Frauentag mehr mit „unserern“ Männern darüber ins Gespräch zu kommen, erfüllt wird. (Petra Scharf)