Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

Werbung
Werbung

Bernhard Grzimeks Mission Naturschutz wird fortgeführt

Zoologische Gesellschaft Frankfurt auf der ganzen Welt im Einsatz

von Ilse Romahn

(30.03.2015)  Der Spielfilm „Grzimek“ mit Ulrich Tukur in der Hauptrolle (Ausstrahlung am Karfreitag um 20:15 Uhr, „Das Erste“) zeigt eindrucksvoll das Engagement des Artenschützers Bernhard Grzimek für die Serengeti. Der Nationalpark in Tansania ist die Keimzelle der heutigen Naturschutzarbeit der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF). Was dort Ende der 1950er-Jahre begann, ist heute zu einem umfassenden Programm mit rund 45 Projekten zum Schutz einzigartiger Wildnisgebiete und Nationalparks in 18 Ländern angewachsen.

Das Herzstück: Der Schutz der Serengeti
Mit den ersten großen Tierzählungen aus der Luft leisteten Bernhard Grzimek und sein Sohn Michael 1958 Pionierarbeit. Auch heute noch ist die ZGF mit einer zebragestreiften Cessna in der Serengeti im Einsatz, um grundlegende Daten zu den Wildtierbeständen des Parks zu sammeln. Darüber hinaus ist der Verein an der Organisation sowie dem Ausbau der Parkinfrastruktur beteiligt und bildet Ranger und Veterinäre aus. Ein weiterer Fokus der ZGF ist der Kampf gegen die zunehmende Wilderei von Nashörnern und Elefanten ebenso wie umfangreiche Programme in den Gebieten außerhalb des Parks, um gemeinsam mit den dort lebenden Menschen den Schutz ihrer natürlichen Ressourcen, etwa Wasser oder Wald, zu verbessern.

Umweltbildung in Perus „wildem Osten“
Die Mithilfe der Bevölkerung ist ebenfalls ein integraler Bestandteil des Engagements der ZGF im Südosten Perus. Dort, wo die Anden mit dem Amazonasbecken zusammentreffen, liegt eine der artenreichsten Regionen der Erde und eines der letzten Wildnisgebiete der Welt, das auch indigenen Völkern eine Heimat gibt, die in freiwilliger Isolation leben. Diese Gebiete gilt es zu schützen und den Artenreichtum zu bewahren. Neben dem biologischen Monitoring und der Unterstützung der Parkverwaltungen bildet die ZGF junge Freiwillige aus, die die Menschen in und um die Reservate in puncto Umweltschutz bilden.

Wiederansiedlung von Orang-Utans auf Sumatra
Die indonesischen Regenwälder sind mit ihrer biologischen Vielfalt einzigartig, jedoch akut von Abholzung bedroht. Bukit Tigapuluh ist der einzige Nationalpark, der allen Vertretern der Großsäuger Sumatras eine Heimat bietet: Elefanten, Tigern, Malaienbären und Tapiren. Und seit einem guten Jahrzehnt leben auch wieder Orang-Utans in Bukit Tigapuluh, wieder angesiedelt im Rahmen eines großen ZGF-Projektes. Im Mittelpunkt des ganzheitlichen Sumatra-Programmes steht der Schutz des Lebensraums für Wildtiere innerhalb und außerhalb des Parks. Mit einem eigenen Ranger-Team unterstützt die ZGF die Arbeit im Park, indem sie beispielsweise dessen Pufferzonen überwacht.

Über die ZGF
Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt von 1858 e.V. ist ein eingetragener, als gemeinnützig anerkannter Verein. Die Arbeit finanziert sich aus den Beiträgen der Mitglieder, privaten Spendengeldern und Vermächtnissen sowie Kapitalerträgen der Förderstiftung „Hilfe für die bedrohte Tierwelt“. Hinzu kommt die Förderung von Projekten durch Drittmittel, beispielsweise Stiftungen oder öffentliche Förderprogramme. Die ZGF beschäftigt rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 17 davon in der Zentrale in Frankfurt, alle weiteren in den Projektländern. Darüber hinaus engagieren sich zum Beispiel 40 Ehrenamtliche als Naturschutzbotschafter im Zoo Frankfurt.