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Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

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Provadis: MINT-Girls-Camp in Werkstatt und Labor

von Ilse Romahn

(28.03.2015)  14 Schülerinnen der 8. und 9. Klassen haben das MINT-Girls-Camp bei Provadis im Industriepark Höchst besucht. An fünf Tagen konnten sich die Schülerinnen von der Frankfurter Heinrich-Kraft-Schule und der Wiesbadener Sophie-und-Hans-Scholl-Gesamtschule über die Ausbildung in MINT-Berufen informieren und im Labor und in der Werkstatt praktische Erfahrung sammeln. MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Diese Berufssparten sind nach wie vor weitgehend Männerdomänen, zu wenige Mädchen und junge Frauen interessieren sich dafür. Das soll unter anderem mit den MINT-Girls-Camps geändert werden. Denn die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten sind vielfältig und die Nachfrage nach MINT-Fachkräften ist groß.


Catharina Koch (l.) von der Wiesbadener Sophie-und-Hans-Scholl-Gesamtschule, Talita Marzocchi und Michelle Schreier (v.l.) von der Frankfurter Heinrich-Kraft-Schule haben beim MINT-Girls-Camp bei Provadis in verschiedene Berufsfelder hineingeschnuppert: Im Labor verformen sie über dem Bunsenbrenner Glasröhrchen. Glasbearbeitung gehört zu den ersten Dingen, die eine angehende Chemielaborantin lernt.
Foto: Provadis
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MINT-Girls-Camp erstmals zur Schulzeit
Bisher wurden die MINT-Girls-Camps während der Ferienzeit organisiert. Das Camp vom 15. bis 20. März stand erstmals während der Schulzeit auf dem Stundenplan, als Teil der für Berufspraktika vorgesehenen Unterrichtszeit. Der Vorteil gegenüber einem ein- oder zweiwöchigen Praktikum in einem Unternehmen besteht darin, dass die Schülerinnen bei Provadis in verschiedene Berufsfelder hineinschnuppern können: In den modernen Ausbildungswerkstätten standen Metallbearbeitung und Elektronik auf dem Programm. Auch für Informatik und die Arbeit im Labor war jeweils ein Tag reserviert. Am Abschlusstag befragte Marco Konnerth von der Frankfurter Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit die Schülerinnen nach ihren Erfahrungen und informierte sie über die Vielfalt der Berufe im MINT-Bereich sowie die Chancen auf dem Ausbildungsmarkt. Die 14-jährige Catharina Koch von der Sophie-und-Hans-Scholl-Gesamtschule in Wiesbaden weiß bereits, dass sie später einen MINT-Beruf ergreifen will: „Ich möchte Hörgeräte-Akustikerin werden.“ Die Arbeit in der Elektro-Werkstatt hat sie in ihrem Berufswunsch bestärkt.

Veranstalter sind die Sportjugend Hessen in Kooperation mit Provadis
Über die gesamte Praktikumswoche wurden die Mädchen von zwei Sportjugend-Teamerinnen begleitet. Diese sorgten am Nachmittag und am Abend für ein vielseitiges, sportliches Freizeitprogramm, welches den Mädchen in einer entspannten Atmosphäre Gelegenheit bot, die Erfahrungen unter sportpädagogischer Anleitung zu reflektieren. So verfolgen die MINT-Girls-Camps ein ganzheitliches Konzept der außerschulischen Jugendbildung.

Die „MINT-Girls-Camps“ gehen auf die Initiative des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit und mit Unterstützung des Hessischen Kultusministeriums zurück. Durchgeführt werden die Camps von der Sportjugend Hessen in Kooperation mit Provadis Partner für Bildung und Beratung GmbH an verschiedenen hessischen Standorten. Finanziert wird das Projekt seit dem Jahr 2011 vom Land Hessen unter Einsatz von Mitteln des Europäischen Sozialfonds und mit Mitteln der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit. Die MINT-Girls-Camps werden bis Ende des Jahres 2016 gefördert.