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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Frankfurter Sparkasse mit erneut gutem Ergebnis

Mehr Beratungen in den Filialen

von von Karl-Heinz Stier

(28.03.2015)  Die Beschäftigten der Frankfurter Sparkasse von 1822 und ihre verantwortlichen Leiter können sich erneut zufrieden zurücklehnen. Der Jahresabschluss 2014 lag bei 70 Millionen Euro Jahresüberschuss und war damit um 10 Millionen höher als im Jahr davor. In konkreten Zahlen: das Geschäftsjahr schloss mit einem Vorsteuerergebnis von 134, 6 Millionen Euro ab – 13 Millionen mehr als 2013 und war das zweitbeste Ergebnis in ihrer 193 jährigen Geschichte. Das Zahlenwerk verfehlte nur um rund 1 Million das beste Ergebnis im Jahre 2012.

„Vor dem Hintergrund der allseits bekannten Herausforderungen von Niedrigzinsumfeld, Digitalisierung und Regulierung sind die Zahlen für 2014 sehr beruhigend. Wir sind stolz darauf, dass wir zum fünften Mal in Folge einen so guten Jahresabschluss ausweisen können“, betonte Herbert Hans Grüntker, Vorsitzender des Vorstandes. Mit einer Bilanzsumme von 17,7, Millionen Euro ist die Frankfurter Sparkasse die viertgrößte deutsche Sparkasse und die größte Sparkasse Hessens.


Vorstands-Vorsitzender Herbert Hans Grüntker
Foto: Jochen Kratschmer
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In seinen Begründungen für das erfolgreiche Jahr wies Grüntker auf die Präferenz zu liquiden und zugleich risikoarmen Anlageformen hin, die im Umfeld der extrem niedrigen Zinsen angefallen sind. Die Kundegelder stiegen um 3 Prozent oder 436 Millionen auf 15 Milliarden Euro.

Im originären Kundenkreditgeschäft sagte die Sparkasse Kredite und Darlehen im Umfang von 1,2 Milliarden Euro zu, ein Plus von 9,3 Prozent oder über 100 Millionen Euro. Viele Firmenkunden nutzten ihre gute wirtschaftliche Situation zur Tilgung bestehender Kredite.

Im Mittelpunkt der Kreditnachfrage standen wie schon in den Vorjahren die Bau– und Immobilienfinanzierungen. Die günstigen Finanzierungskosten hätten einen hohen Anreiz geboten, sich für den Bau oder Erwerb einer Immobilie zu entscheiden. Daraus bereits von einer „Immobilienblase“ zu sprechen, hält der Vorstands-Vorsitzende für unberechtigt. Dagegen sprächen, dass sowohl die Preise als auch die Mieten mehr oder weniger parallel steigen, Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet wirtschaftlich stark und die Arbeitsplätze bei gutem Einkommen stabil seien und das Rhein-Main-Gebiet seit mehreren Jahren von einem Bevölkerungswachstum profitiere. „Die Stadt Frankfurt wächst aktuell um 300 Einwohner pro Woche, am Ende des Jahres werden es über 15000 neue Einwohner sein. Dieses Wachstum hält die Nachfrage nach Immobilien hoch“.


Herbert Hans Grüntker, Dr. Alfried Lütkenhaus, Stephan Bruhn, Dr. Arne Weick.
Foto: Jochen Kratschmer
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Und noch weitere statistische Zahlen
Das erfolgreiche Jahr spiegelt sich auch in der wirtschaftlichen Eigenkapitalrendite wider. Die Eigenmittelquote hat sich um 1,6 Prozent auf 19,1 Prozent verbessert. Damit erfülle die Sparkasse bereits heute alle zukünftigen regulatorischen Eigenkapitalanforderungen. die Zahl der Mitarbeiter der Sparkasse ist mit 1884 nahezu stabil, die Zahl der Filialen mit 69 ebenfalls, wobei etwa 15 davon über den Einzugsbereich von Frankfurt hinausgehen, insbesondere in den Main-Taunus-Kreis.

Die 70 Millionen Jahresüberschuss werden wie folgt verteilt: 40 Millionen Euro gehen als Ausschüttung an die Trägerin der Sparkasse, die Helaba Landesbank Hessen-Thüringen3, 4 Millionen Euro werden in die Gewinnrücklage eingestellt und 6,6 Millionen Euro auf neue Rechnung vorgetragen. „An Steuern haben wir 32,7 Millionen Euro gezahlt. In den letzten 5 Jahren waren es insgesamt über 200 Millionen Euro. Sie kommen zum größten Teil der Stadt Frankfurt zugute“, so Vorstands-Vorsitzender Grüntker.

In einem Ausblick auf das gegenwärtige Jahr meinte der Sparkassen-Chef, sein Unternehmen sei „gut ins neue Jahr gestartet“. Das Kreditgeschäft verlaufe weiterhin lebhaft. Nach Ablauf von zwei Monaten sei hier schon ein Wachstum von 89 Millionen Euro zu verzeichnen. Gleiches gelte für das Einlagengeschäft. „Für das Gesamtjahr sind wir zuversichtlich, ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen zu können“, so Grüntker. Was allerdings danach komme, sei schwer einzuschätzen. Unter der Annahme einer anhaltendenden Niedrigzinsphase seien spürbare Ertragseinbußen unvermeidbar. Erkennbar seien allerdings schon jetzt Veränderungen im Kundenverhalten in den letzten Jahren. Deren Produktnachfrage habe sich verändert, die Beratung komplexer und anspruchsvoller geworden. Darauf werde man deutlich reagieren und die Beratungskompetenz, insbesondere im Wertpapierbereich, wieder in die Fläche zu bringen, also in die Filialen. „Damit gewinnen unsere Filialen an Kompetenz und Attraktivität, der Weg unserer Kunden zur Beratung wird noch kürzer“.