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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Wandern auf der Echappée Jurassienne – 260 km durchs Jura

von Ilse Romahn

(29.03.2015)  Besançon (Frankreich) – Der Wanderweg im Jura-Gebirge der ostfranzösischen Region führt durch abwechslungsreiche Landschaften, vorbei an alten Städten, die typisch für die Region Franche-Comté sind. Zum Naturgenuss kommen auch kulinarische Erlebnisse hinzu, denn die Wanderer kommen auch an Weinanbaugebieten vorbei. Dort laden zahlreiche Weingärten zu abwechslungsreichen Pausen ein, bei denen sich die Weine der Region und die dort typischen Speisen probieren lassen. Kulturinteressierte Wanderer dürfen sich auch auf UNESCO-Weltkulturerbe freuen. Wer ohne Gepäck reisen möchte, dem bietet die Region einen Gepäcktransport an.

Dieser mit 260 Kilometern längste Wanderweg des Jura bietet Wanderern zahlreiche Routen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden und konditionellen Anforderungen. Er beginnt am Ufer der Dole, schlängelt sich durch eine Ebene und steigt dann ins Jura-Gebirge auf. Die Wege sind sehr gut beschildert und können von Norden nach Süden oder auch von Süden nach Norden begangen werden. Da sie von verschiedenen Orten leicht zugänglich sind, stehen verschiedene Etappenvarianten zur Auswahl. So können Wanderer je nach Zeit und Lust von einem bis zu 14 Tagen unterwegs sein.

Streckentipp: Die Weinstadt Arbois
Inmitten von 800 Hektar Weinbergen liegt die für ihre Weine bekannte Stadt Arbois. Denn an ihren Hängen bauen die Winzer des 4000-Einwohner-Ortes charakteristische und für die Franche-Comté typische Reben an: die des Gelb- und des Strohweins. Der Gelbwein „Vin Jaune“ wird auch das „Gold des Jura“ genannt und ist in Frankreich einzigartig. Er war einst eine Spezialität der Stiftsdamen der Abtei Château-Chalon, die im 7. Jahrhundert gegründet wurde. Der Legende nach schenkten diese Damen all ihre Liebe dem Wein. Denkbar wäre auch, dass der Wein zufällig entstanden ist: Ein Winzer könnte ein altes Weinfass in seinem Keller vergessen und erst nach einigen Jahren die Gelbfärbung seines Weins entdeckt haben.

In Arbois wuchs der Erfinder des nach ihm benannten Verfahrens des Pasteurisierens auf, Louis Pasteur. Das Haus, eine ehemalige Gerberei seines Vaters, in dem Pasteur seine Kindheit verbrachte und in das er auch danach häufig zurückkehrte, lässt sich noch mit alltäglichen Möbeln und Dekorationsobjekten sowie dem Labor im Originalzustand aus dem 19. Jahrhundert besichtigen.

Stopp in Salins-les-Bains – der Stadt des weißen Goldes
Die prächtigen Gebäude und stolzen Kirchen in Salins-les-Bains zeugen noch heute von der ruhmvollen Vergangenheit der Stadt, die untrennbar mit der Gewinnung von Salz in der Franche-Comté verbunden ist: Bereits im Mittelalter baute man hier in Salinen das weiße Gold ab. Die Große Saline gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Darin erfahren die Besucher alles über den Salzabbau. Schnell folgte eine Salzwassertherme, in der sich Besucher noch heute nach einer Wanderung oder nach einem Gang durch die Straßen und Gassen der Stadt entspannen können.

Halt machen in der Hauptstadt des Comté-Käses Poligny
Die kleine Stadt liegt in den Ausläufern eines tiefen Tals des Juraplateaus. Mittelalterliche Türme, alte Dächer und Glockentürme prägen die Silhouette der Hauptstadt des berühmten Comté-Käses. Die Käsesorte, die als erste Frankreichs mit einer geschützten Herkunftsbezeichnung benannt wurde (AOP). Die Urlauber werden von den Käsemeistern der Reifekeller in die geschmacklichen Feinheiten dieses Käses eingeweiht. Das kleine Museum „Maison du Comté“ zeigt in einem interaktiven Rundgang alle Etappen bei der Herstellung des Comté. Am Ende eines Besuchs steht das Geschmackserlebnis bei einer Degustation des Käses. dem 9. Jahrhundert, deren Kirche und die meisten Gebäude nach wie vor zu sehen sind.

Les Petites Cités Comtoises de Caractère
Arbois, Salins-les-Bains, Poligny und Baume-les-Messieurs gehören zur Vereinigung „Les Petites Cités Comtoises de Caractère“. Hierbei geht es um kleinere Städte, die sich durch charakteristische und für die ländliche Region typische Architektur auszeichnen. Aufgrund dieser Merkmale haben sich diese für die Franche-Comté typischen Ortschaften zur Vereinigung „Les Petites Cités Comtoises de Caractère“ zusammengeschlossen.

Eine Wanderung wert: im Land der Seen
In dieser Region reihen sich Seen aneinander, die von Wäldern umgeben sind, für Wanderer leicht zugänglich sind. Zahlreiche Aussichtspunkte wie den bei der Gemeinde Le Frasnois erlauben einen schönen Ausblick auf das Wasser des Grand Maclu, des Petit Maclu, des Ilay und des Narlay. Die Farbvielfalt des endlosen Grüns hat dieser Region den Namen Klein-Schottland eingebracht.

Spezielle Webseiten auf Deutsch zum Thema Wandern
Die Wander-Webseite der Franche-Comté bietet allen Interessierten wichtige und gut strukturierte Informationen: Von Wanderrouten und Kartenmaterial zum Download über nützliche Adressen der Region bis hin zu Tipps für eine gute Ausrüstung sowie attraktive Videos: http://wandern.franche-comte.org/
Übernachtungen und Pauschalreisen können beim Regionalen Fremdenverkehrsamt der Franche-Comté unter (0033)381250800 oder unter http://de.franche-comte.org gebucht werden.