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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Ein Stadtbaumeister feiert Geburtstag

Martin Wentz wurde 70 Jahre

Eingeladen hatte Martin Wentz, der frühere Planungsdezernent, seine mehr als 100 Geburtstagsgäste in eines seiner Bauprojekte, das er selbst als „Herzensanliegen“ bezeichnet hatte: Die Alte Stadtbibliothek, von der nach dem 2. Weltkrieg nur noch die Säulen des Portikus übriggeblieben waren, wollte Wentz vor dem Ende seiner Amtszeit unbedingt wieder aufleben lassen, weil er es für Frankfurts Selbstverständnis für wichtig erachtet hatte.



Martin Wentz vor seinem “Herzensanliegen”, der Alten Bibliothek
Foto: Wygoda
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Wer sich heute umhört in der Frankfurter Architektenszene hört nur Lob und Bewunderung für den Planungsdezernenten hören, der von 1989 bis 2000 die baulichen Geschicke der Stadt lenkte. Stefan Forster zum Beilspiel: „Wentz hat Frankfurt der Stadt einen Schub gegeben mit der Entwicklung des Mainufers, oder die Verlängerung des Theodor-Stern-Kais mit dem Wohnen am Fluss.“ Und Forster hob auch hervor, dass Wentz es geschafft habe „Experten von außerhalb einzubinden und Visionen aufzuzeigen“. Die Experten hatte er unter anderem im „Consilium Main“ gebeten, Vorschläge zu entwickeln, wie man das Mainufer, das als Industriegebiet nicht mehr benötigt wurde, für die Frankfurter erschließen könne. Andere städtebauliche Entwicklungen, die bis heute fortwirken sind mit seinem Namen verbunden, wie die Zusammenstellung der Hochhäuser in einem Pulk, womit er einen vorher aufgestellten Plan, sie entlang der Mainzer Landstraße aufzustellen, verwarf.



Hochhäuser im Pulk an der Neuen Mainzerstraße
Foto: Wygoda
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Ebenso gehört die Bebauung des früheren Schlachthofes in Sachsenhausen zu Wentz‘s Amtszeit und ebenso die Straßenbahnlinie 17 von Neu Isenburg zum Hauptbahnhof, die erst kürzlich eingeweiht wurde, waren bei ihm bereits als Plan aufgelegt worden. Er ist auch noch nach seiner Amtszeit dafür verantwortlich, dass die EZB ins Ostend gezogen ist, denn er hatte den Bauleiter der Europäischen Zentralbank, Thomas Rinderspacher, den Tipp gegeben, dass man auch an der Großmarkthalle bauen könne.

Eingeladen hatte Martin Wentz, der frühere Planungsdezernent, seine mehr als 100 Geburtstagsgäste in eines seiner Bauprojekte, das er selbst als „Herzensanliegen“ bezeichnet hatte: Die Alte Stadtbibliothek, von der nach dem 2. Weltkrieg nur noch die Säulen des Portikus übriggeblieben waren, wollte Wentz vor dem Ende seiner Amtszeit unbedingt wieder aufleben lassen, weil er es für Frankfurts Selbstverständnis für wichtig erachtet hatte.


Martin Wentz vor seinem “Herzensanliegen”, der Alten Bibliothek
Foto: Wygoda
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Wer sich heute umhört in der Frankfurter Architektenszene hört nur Lob und Bewunderung für den Planungsdezernenten hören, der von 1989 bis 2000 die baulichen Geschicke der Stadt lenkte. Stefan Forster zum Beilspiel: „Wentz hat Frankfurt der Stadt einen Schub gegeben mit der Entwicklung des Mainufers, oder die Verlängerung des Theodor-Stern-Kais mit dem Wohnen am Fluss.“ Und Forster hob auch hervor, dass Wentz es geschafft habe „Experten von außerhalb einzubinden und Visionen aufzuzeigen“. Die Experten hatte er unter anderem im „Consilium Main“ gebeten, Vorschläge zu entwickeln, wie man das Mainufer, das als Industriegebiet nicht mehr benötigt wurde, für die Frankfurter erschließen könne. Andere städtebauliche Entwicklungen, die bis heute fortwirken sind mit seinem Namen verbunden, wie die Zusammenstellung der Hochhäuser in einem Pulk, womit er einen vorher aufgestellten Plan, sie entlang der Mainzer Landstraße aufzustellen, verwarf.


Hochhäuser im Pulk an der Neuen Mainzerstraße
Foto: Wygoda
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Ebenso gehört die Bebauung des früheren Schlachthofes in Sachsenhausen zu Wentz‘s Amtszeit und ebenso die Straßenbahnlinie 17 von Neu Isenburg zum Hauptbahnhof, die erst kürzlich eingeweiht wurde, waren bei ihm bereits als Plan aufgelegt worden. Er ist auch noch nach seiner Amtszeit dafür verantwortlich, dass die EZB ins Ostend gezogen ist, denn er hatte den Bauleiter der Europäischen Zentralbank, Thomas Rinderspacher, den Tipp gegeben, dass man auch an der Großmarkthalle bauen könne.

Der Architekt Jürgen Engel bringt es auf den Punkt: „Er hat während seiner Zeit als Planungsdezernent wichtige Entwicklungen für die Stadt angestoßen und maßgeblich zu deren Umsetzung beigetragen, von denen wir bis heute profitieren“ Und er verweist auch auf die vielfältigen Publikationen des früheren Stadtplanungschefs, mit denen er für die Stadtentwicklung und den Städtebau „Anregungen und Denkanstöße“ gegeben habe. Und in der Tat, wer heute über Stadtplanung in Frankfurt am Main schreibt, kommt um Martin Wentz nicht herum. Fast alle jetzt vollendeten großen Bauprojekte wie etwa der Westhafen, das Europaviertel und der Riedberg sind von ihm angeschoben und manchmal auch gegen heftige Widerstände selbst aus seiner Partei, der SPD, von ihm durchgesetzt worden. An einem Projekt, der Umwandlung des westlichen teils des Osthafens, in ein Wohn- und Büroviertel, kann exemplarisch aufgezeigt werden, wie seine Pläne durchkreuzt wurden: An diesem Projekt haben sich CDU und Grüne, obwohl es im Römer eine Rot-Grüne-Koalition gab, zum ersten Mal gemeinsam gegen Wentz durchgesetzt. Der frühere Landtagsabgeordnete Sieghard Pawlik (SPD) erinnert sich: „Wenn Martin Wentz eine Idee hatte, dann hat er für ihre Umsetzung gekämpft“. Er habe aber auch nicht nur die SPD für weitere Wählerkreise öffnen wollen, sondern sich auch mit eigenen Papieren für eine neue Struktur der Region FrankfurtRheinMain eingesetzt.


Wentz-Projekt: Wohnungsbau am Bahndamm in Sachsenhausen.
Foto: Wygoda
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Heute ist der gerade 70 Jährige mit einer eigenen Firma mit inzwischen 20 Mitarbeitern Projektentwickler und Architekt, der unter anderem entlang der Eisenbahnlinien in Sachsenhausen Wohnhäuser gebaut hat.

Hermann Wygoda