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Letzte Aktualisierung: 17.04.2024

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Wie US-Soldaten Raubkunst aus dem Dritten Reich retteten

Marco Rasch erzählt über den ersten Collecting Point in Marburg

von Ilse Romahn

(25.02.2015)  Die sogenannte Raubkunst beschreibt ein weiteres dunkles Kapitel des Zweiten Weltkrieges. Nationalsozialistische Organisationen raubten Kunst von rassisch und ideologisch Verfolgten, aus Schlössern, Bibliotheken, Museen und Privatsammlungen, in den von der deutschen Wehrmacht besetzten Gebieten. Gestohlen wurden dabei die verschiedensten Objekte: Gemälde, Skulpuren, Münzsammlungen, Musikinstrumente, Möbel und vieles mehr.


Gemälde 'Das Mainufer am Weinmarkt in Frankfurt'
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1943 hatten die USA die „Monuments, Fine Arts, and Archives Section“, eine Abteilung zum Schutz des Kunstguts ins Leben gerufen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges begannen die Alliierten damit, die geplünderten Kunstgegenstände zu suchen und ihren rechtmäßigen Besitzern zurückzugeben. Restauratoren, Wissenschaftler, Museumsmitarbeiter, Archivare und Bibliothekare, besser bekannt als „Monuments Men“, bargen die Kulturgüter und trugen sie zusammen. Dafür wurden mehrere zentrale Sammelstellen, sogenannte „Collecting Points“, in der amerikanischen und britischen Besatzungszone eingerichtet, wo die Güter gelagert, inventarisiert, fotografiert und für die Rückgabe an ihre Besitzer vorbereitet wurden.

In Marburg richteten die „Monuments Men“ den ersten „Central Collecting Point“ in Deutschland ein, wo sie tausende Kunstwerke vor allem aus Depots im mitteldeutschen Bergland zusammentrugen. Weshalb gerade Marburg dafür erwählt wurde, welche Objekte die Offiziere erwarteten und was anschließend mit diesen geschah, erklärt Marco Rasch in seinem Vortrag am Mittwoch, 4. März, 18 Uhr, im Bernusgewölbe des Historischen Museums. Der Eintritt ist frei.