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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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SPD-Griesheim blickt hoffnungsvoll in die Zukunft

Festredner Prof. Martin Wentz beim Neujahrsempfang

von Ilse Romahn

(25.01.2015)  „Griesheim ist Zukunft. Griesheim ist lebenswert“ stand auf der Einladung der SPD-Griesheim zu ihrem Neujahrsempfang. „Frankfurt hört nicht an der A 5 auf“, meinte Birgit Puttendörfer, die Vorsitzende der SPD-Griesheim, in ihrer Begrüßungsansprache. „Wir möchten die Möglichkeiten der weiteren Entwicklung der westlichen Stadtteile deshalb einmal aus der Sicht eines Stadtplaners hören und dadurch unsere Diskussion bereichern. Wir freuen uns, Herrn Prof. Dr. Martin Wentz als Gastredner an diesem Tag begrüßen zu können.“

Prof. Dr. Martin Wentz, ehemaliger Planungsdezernent der Stadt Frankfurt, spannte den Bogen seiner hochinteressanten Ausführungen von der Vergangenheit bis in die Zukunft. Sein historischer Frankfurter Rückblick begann im 17. Jahrhundert und endete in der Zukunft.

In seinem Dia-Vortrag erläuterte Wentz die städtebauliche Entwicklung und ermunterte die Städteplaner zu Zukunftsaktivitäten und Investitionen zum Wohle aller Bevölkerungsschichten. Von einer Wohnbau-Verdichtung in der flächenmäßig doch recht kleinen Metropole Frankfurt riet er ab, weil sich Menschen in sehr beengten Wohnverhältnissen nicht wohl fühlen. Stattdessen plädierte er für Erweiterung und empfahl, Acker- und Wiesenflächen in Bauland umzuwandeln. Den oft negativ verwandten Begriff von Trabantenstadtteilen verwarf er und begründete dies mit dem Hinweis, dass man eine Reihe von Frankfurts Vororten, die längst eingemeindet sind, einst als solche hätte bezeichnen können und die schon lange das Gesamtstadtbild prägen wie z. B. das Nordend, die Nordweststadt, Teile von Nied, Sachsenhausen, Bockenheim, Schwanheim, Sindlingen, Zeilsheim u. a. In diesem Zusammenhang würdigte er die zukunftsweisende Bauweise des bekannten Städteplanes Ernst May, nach dessen Plänen in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts mehrere Wohnsiedlungen entstanden sind, die heute noch bewohnt werden. Wenn die Städteplaner das dringend notwendige Wohnbauprogramm nicht in den Griff bekämen, würden sie die Menschen aus der Stadt ins Umland treiben

Martin Wentz plädierte dringend für den notwendigen Wohnungsbau. Denn Frankfurt wachse und wachse und benötige deshalb ausreichenden Wohnraum, der Voraussetzung sei für erstrebenswerte Lebensqualität auch für Durchschnittsverdiener. „Jeder, der als Erwachsener beengter wohnt als in seiner Kindheit, fühlt sich sozial degradiert“; führte Wentz weiter aus.

Die Einwohnerzahl in Griesheim sei in den vergangenen Jahren stärker gestiegen als in anderen Frankfurter Stadtteilen, so Wentz. Deshalb unterstrich er seine Forderung nach dem Wohnungsbau vor allem in Griesheim, denn hier seien Wohnungen besonders nötig und Freiflächen ausreichend vorhanden.

Musikalisch umrahmt wurde der Neujahrsempfang mit wunderbaren Darbietungen vom Akkordeon-Musikverein Heiterkeit von 1890 e.V., der in diesem Jahr sein 125jähriges Jubiläum feiert.

Nach dem offiziellen Programm bestand ausreichend Gelegenheit zur Diskussion über den vielapplaudierten Vortrag von Martin Wentz, der zusammen mit dem für Wohnungswesen zuständigen Stadtverordneten Sieghard Pawlik noch Zusatzfragen von Gästen beantwortete. .

Und hier noch ein Zitat von Frau Birgit Puttendörfer aus der Einladungskarte zum Neujahrsempfang:
Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen.
(Antoine de Saint-Exupéry, 1900-1944)

(Mag der Griesheimer Stadtteil auch hin und wieder als unterprivilegiert bezeichnet werden, die meisten hier wohnenden Menschen fühlen sich doch rechr wohl in diesem liebenswerten Stadtteil. Gewiss, es gibt einiges zu bemängeln und vieles zu verbessern, doch die Lebensqualität ist gut, meint die seit nunmehr 40 Jahren in Griesheim wohnende Verfasserin dieses Artikels) –ir-