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Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

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Fraport setzt Wachstumskurs fort

Auslandsumsätze sind stabile Größe

von Karl-Heinz Stier

(08.11.2018) In den ersten 9 Monaten dieses Jahres erzielte Fraport AG mit 53 Millionen Fluggästen in Frankfurt einen historischen Höchstwert. Das ist ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 8,4 Prozent.

Bildergalerie
Vorstands-Vorsitzender Dr. Schulte bei der Erläuterung der Bilanz
Foto: Karl-Heinz Stier
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Verkehrsplus an allen Konzern-Flughäfen
Foto: Karl-Heinz Stier
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Erwartetes Wachstum im Winterflugplan
Foto: Karl-Heinz Stier
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Das starke Verkehrswachstum führte zu höheren Erlösen bei Flughafenentgelten (über 24 Millionen) und Sicherheitsleistungen (16 Millionen Euro). Das ist aber nur ein Teil des deutlichen Anstiegs des Konzernumsatzes für das 9-Monate-Zeitraum-Geschäftsjahr 2018, das um 14,3 Prozent auf 2,55 Milliarden Euro gestiegen ist. (Bereinigt um Erlöse im Zusammenhang mit den Ausbauinvestitionen in den internationalen Konzerngesellschaften haben sich die Umsatzerlöse um 7,2 Prozent auf 2,36 Milliarden Euro erhöht).

Beigetragen zu dem Wachstumskurs haben die internationalen Konzernflughäfen, wie das Engagement der Fraport u.a. an den griechischen Flughäfen (8,9 Prozent), Ljubljana( 8,9 Prozent), St. Petersburg (11,1 Prozent), Twin Stare (Varna und Burgas mit 12,4 Prozent) und Antalya (21,7 Prozent). „Mit den Ausbauprojekten in Griechenland, Brasilien und Lima sorgen wir dafür, dass sich diese positive Entwicklung perspektivisch fortsetzt“, sagte Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzende der Fraport AG. Er verheimlichte aber auch nicht, dass das starke Wachstum in diesem Jahr die gesamte Branche und auch Frankfurt vor große Herausforderungen gestellt habe. „Wir arbeiten intensiv daran, die Pünktlichkeit und Verlässlichkeit im Luftverkehr wieder zu erhöhen. Wir haben bereits deutlich mehr Personal eingestellt“. Ursachen für die Verspätungen seien das Wetter, das fehlende Personal bei der Flugsicherung und die mangelnde Bereitstellung von Reserveflugzeugen durch die Fluggesellschaften gewesen.

Kritik übte Dr. Schulte erneut über die zu lange dauernden Sicherheitskontrollen. So wolle man für den nächsten Sommer weitere Kontrollspuren einführen, damit mehr Passagiere pro Stunde kontrolliert werden könnten. Er erneuerte seinen Vorschlag, die Personal-Kontrollen auf die Fluggesellschaften zu übertragen, ohne dass die polizeiliche Hoheitsaufgeben angetastet würden. Der Bund habe sich aber in einem Gutachten-Dschungel verfranzt, der für die Flugpassagiere nachteilig sei.

Nicht zufrieden zeigte sich der Vorstandsvorsitzende  mit den Retail-Erlösen in Frankfurt. Sie lägen  mit 6,7 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Netto-Erlös pro Passagier war mit 2,96 Euro um 10,6 Prozent geringer als Vorjahr. Um die Erlöse zu stabilisieren,  schlägt er verstärkte Verkaufs- und Rabattaktionen sowie ein Ausbau  von E-Commerce  und für das Terminal 1 den Verkauf von mehr Schönheitsartikeln  und Luxusmarken vor.

Zum Terminal 3 meinte Dr. Schulte, „dieses bräuchten wir mehr heute als morgen“. Mit dem Flugsteig G werde im Frühjahr 2019 begonnen. Eine Kapazität von 4 bis 5 Millionen Passagiere werde voraussichtlich ab Sommerflugplan 2021 zur Verfügung stehen. Was den Winterflugplan 2018/19 angehe, so erwarte er ein Plus von 5 bis 6 Prozent bei Flugbewegungen und Sitzplatzangeboten, das Wachstum werde dabei insbesondere durch Lufthansa und Condor geprägt. Derzeit fliegen Frankfurt 89 Airlines an. Sie kommen aus 101 Ländern und haben in ihren Flugplänen 266 Destinationen.

Beim Autobahnanschluss für das Terminal 3 habe man jetzt mit den Rodungen begonnen. Er bedankte sich bei der Polizei für die reibungslosen Räumungen und bei den Demonstranten für deren  „meist gewaltfreie Haltung in ihren Aktionen“.

Im diesem Jahr  hat Fraport nach Mitteilung von Finanzvorstand Dr. Matthias Zieschang rund 1 300 Beschäftigte neu eingestellt.