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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Fraport im Aufwind

Flughafenchef Schulte rechnet 2018 mit starkem Wachstum

von Karl-Heinz Stier

(11.12.2017) Die Fraport (Frankfurter Flughafen AG) erwartet im neuen Jahr mehr Passagiere und stärkeren Flugverkehr. Vorstands-Vorsitzender Dr. Stefan Schulte bezifferte das Wachstum auf fünf Prozent. Als konkrete Zahl nannte er ein Ansteigen der Passagierzahlen von jetzt 64 auf 67 Millionen.

Dr. Stefan Schulte beim Presse-Jahresabschlussgespräch, im Hintergrund Jürgen Harrer, Leiter der Fraport-Unternehmenskommunikation
Foto: Ralph Delhees
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„Wir prophezeien schon deshalb ein starkes Wachstum, weil der Low-Cost–Flugverkehrs (Billigflieger) in Frankfurt, aber auch die Lufthansa, der Hauptkunde der mainmetropole, mit zusätzlichen Starts aufwarten werden“, betonte der Flughafen-Chef. Wahrscheinlich werde im Januar auch die englische Gesellschaft Easyjet von Berlin nach Frankfurt fliegen. Was die Kapazitäten angehe, so sei man beim geplanten Ausbau des dritten Terminals im Süden des Flughafens im Jahre 2023 „voll im Zeit– und Budgetplan“. Anfang des neuen Jahres werde nach dem Abschluss der letzten Genehmigungsverfahren mit dem Tiefbau begonnen. Auch der Auftrag für die Skyline von Norden nach Süden, also die flughafeninterne Verbindungsbahn, werde Anfang des Jahres vergeben.

Neben einem stärker werdenden Flugverkehr in Frankfurt hat die Flughafen AG ihr Engagement im internationalen Geschäft kräftig erweitert. Dazu zählen die Übernahme des Betriebes der Flughäfen Fortaleza und Porto Alegre in Brasilien mit der Ausschreibung der Bauarbeiten und der Einstellung von Personal. Auch die Übernahme der 14 griechischen Flughäfen wirke sich positiv auf die Geschäftslage aus. Dort sei 2017 mit 10,5 Prozent Wachstum auf fast 24 Millionen Passagiere eine starke erste Saison festzustellen. „Ich wage einmal die Feststellung, dass das Auslandsgeschäft einen höheren Gewinnanteil bringen wird als bislang die 35 Prozent, später vielleicht sogar 50 Prozent“, vermutet Schulte. Zugleich kündigte er an, dass Fraport am New Yorker Flughafen Newark den Auftrag erhalten habe, ein neues Terminal in Betrieb zu nehmen und damit auf Anschlussgeschäfte hoffe.

Sorgen machen dem Flughafen-Chef allerdings die sich dahin schleppenden Sicherheitskontrollen in Frankfurt, besonders an Tagen mit hohen Besucherzahlen. Die Prozesse müssten effektiver gestaltet werden, die Beamten seien überlastet. Zusätzliche Beamte seien zwar im Bundeshaushalt eingestellt, „aber in Frankfurt noch nicht angekommen“, kritisierte der Fraport-Vorstands-Vorsitzende. Besonders bei der Einreise-Kontrolle seien die Anforderungen gewachsen, die Wartezeiten seien nicht mehr akzeptabel. „Entweder wir brauchen den Einsatz von mehr Polizisten oder den verstärkten Einsatz neuer Technik“.

Schließlich gab Dr. Schulte die Ergebnisse der Befragungen von Fraport-Kunden über deren Zufriedenheit mit dem Flughafen bekannt. Danach sind die Prozentzahlen stetig gestiegen und liegen jetzt bei 85 Prozent. „Damit können wir eigentlich ganz zufrieden sein“, meinte abschließende der Fraport-Chef.