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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Fraport betreibt nun 14 griechische Flughäfen

Konzession mit 40jähriger Laufzeit in Kraft getreten

von Karl-Heinz Stier

(12.04.2017) Was lange währt, wird endlich gut: Fraport Greece (ein Tochterunternehmen der Fraport AG) hat nun offiziell die Verantwortung für das Management und die Weiterentwicklung der 14 griechischen Flughäfen übernommen, die sich sowohl auf dem Festland als auch auf den besonders beliebten griechischen Inseln befinden. An Fraport Greece ist die griechische Copelouzos Group mit 26,6 Prozent beteiligt.

Mit Inkrafttreten der Konzession, die auf einen Zeitraum von 40 Jahren angelegt ist, gehen umfassende Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur des Landes einher, von der insbesondere die für Griechenland wichtige Tourismusbranche profitieren wird. So hat die Fraport AG heute auch die vorgesehene Konzessionsgebühr in Höhe von 1,234 Milliarden Euro an den staatlichen griechischen Privatisierungsfonds HRADF (Hellenic Republic Asset Development Fund) überwiesen - der bislang höchste Betrag, der im Rahmen einer Konzessionsvergabe beim griechischen Privatisierungsfonds eingegangen ist. Neben diesem Einmalbetrag wird Fraport Greece jährlich eine feste Konzessionsabgabe in Höhe von 22,9 Millionen Euro an den griechischen Staat entrichten sowie einen variablen Betrag in Höhe von 28,5 Prozent des jährlich erwirtschafteten operativen Gewinns (EBITDA). Alle 14 Flughäfen bleiben Eigentum des griechischen Staates.

Der Vorstandsvorsitzende der Fraport AG, Dr. Stefan Schulte, zeigte sich zufrieden über die erfolgreiche Übergabe der 14 griechischen Flughäfen: \"Seitdem wir im Jahr 2014 als bevorzugter Bieter für die Konzession der griechischen Regionalflughäfen ausgewählt wurden, haben wir uns mit großem und konsequentem Engagement für dieses zukunftsweisende Projekt eingesetzt. Wir glauben an Griechenland und an sein Potenzial als eines der weltweit attraktivsten Reiseländer\". Fraport Greece will das Reiseerlebnis der Gäste aus aller Welt kontinuierlich verbessern und wird hierfür an allen 14 Flughafen-Standorten die Infrastruktur modernisieren und ausbauen, Prozesse optimieren sowie geeignete Service- und Shopping-Angebote schaffen. \"Fraport Greece ist für uns die bisher größte Erweiterung unseres Flughafen-Portfolios. Wir setzen einen wichtigen Meilenstein beim Ausbau unseres internationalen Beteiligungsgeschäfts\", bilanzierte der Fraport-Chef.

Die Fraport AG erwirtschaftet derzeit mehr als 20 Prozent ihres Jahresumsatzes über ihr internationales Flughafen- und Beteiligungsportfolio, das der Konzern in einem Geschäftsbereich \"External Activities & Services\" gebündelt hat. Das Inkrafttreten der Konzession an den griechischen Flughäfen stärkt der Fraport-Konzern  seine internationale Präsenz und macht sich unabhängiger von Entwicklungen in einzelnen Regionen oder Märkten.

Das Passagiervolumen an den 14 griechischen Flughäfen belief sich im Jahr 2016 auf zusammen 25,3 Millionen Fluggäste, ein Plus von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. Fraport Greece wird in den nächsten vier Jahrzehnten für den operativen Betrieb, das Management und die Weiterentwicklung der Flughäfen verantwortlich sein, und zwar sowohl im Hinblick auf den Aviation- als auch den Non-Aviation-Bereich. Drei der Flughäfen liegen auf dem griechischen Festland, nämlich die Flughäfen von Aktio, Kavala und Thessaloniki, der zweitgrößten Stadt Griechenlands. Die anderen elf Flughäfen befinden sich jeweils auf griechischen Inseln: Kerkyra auf Korfu, Chania auf Kreta, Mytilini auf Lesbos sowie die Insel-Flughäfen von Kefalonia, Kos, Mykonos, Rhodos, Samos, Santorini, Skiathos und Zakynthos.An dem Gesamtprojekt arbeiten 500 Beschäftigte.

In den Konzessionsverträgen verpflichtet sich Fraport Greece, für die kommenden 48 Monate rund 400 Millionen Euro in die Modernisierung und den Ausbau der Flughafeninfrastruktur an den jeweiligen Standorten zu investieren. Die ersten wichtigen Schritte in diese Richtung sind bereits getan: So beauftragte Fraport Greece unlängst das griechische Bauunternehmen Intrakat mit der Neugestaltung, Erweiterung und dem Neubau von Anlagen an allen 14 Standorten. Dabei sollen an fünf Airports neue Terminalgebäude errichtet werden. Weitere Investitionen sollen in den Folgejahren für Instandhaltungsmaßnahmen sowie für einen nachfrageorientierten Ausbau einzelner Flughäfen erfolgen.

Für die langfristige Finanzierung des Gesamtprojekts zum Betrieb der 14 griechischen Flughäfen werden von einem Konsortium führender Finanz- und Kreditinstitute rund 1 Milliarde Euro bereitgestellt.

Davon sollen etwa 280,4 Millionen Euro in die Finanzierung von Bauvorhaben an den 14 Flughäfen fließen, während 688 Millionen Euro für die einmalige Konzessionsgebühr an den HRADF-Fonds verwendet werden. Das Eigenkapital von Fraport Greece wurde unlängst auf 650 Millionen Euro erhöht.