Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

Werbung
Werbung

Frankfurt 2016 als Kongress-Stadt noch attraktiver

815 Millionen Euro Umsatz in dieser Sparte

von Karl-Heinz Stier

(15.05.2017) Der Kongressmarkt bleibt auch nach der Tagungs- und Kongress-Statistik auf Wachstumskurs. Mehr als 4,5 Millionen Teilnehmer reisten im vergangenen Jahr zu rund 74000 Veranstaltungen in die Mainmetropole. Das entspricht gegenüber 2015 einem leichten Anstieg von zwei Prozent bei den Besuchern und einem Prozent bei der Anzahl der Veranstaltungen. Rund 20 Prozent aller Übernachtungen in Frankfurt stammte 2016 aus dem Tagungsgeschäft. „Das ist ein nachhaltiges Wachstum seit Jahren“, betonte Oberbürgermeister Peter Feldmann, der zusammen mit Thomas Feda, Geschäftsführer der Tourismus+Congress GmbH, die neuen Zahlen erläuterte.

Bildergalerie
Kongress-Statistik 2016
Foto: Karl-Heinz Stier
***
OB Feldmann und Geschäftsführer Feda
Foto: Karl-Heinz Stier
***

Mit 815 Millionen Umsatz ist der Tagungs– und Kongressmarkt ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Stadt. Die Ausgaben pro Kongressteilnehmer lagen durchschnittlich bei 180 Euro am Tag. Diese Summe setzt sich zusammen aus den Kosten, die durch Übernachtung, Tagungspauschale, Gastronomiebesuche, Transport und Shoppingaktivitäten entstehen. Insbesondere die Hotellerie profitierte vom Tagungs- und Kongressgeschäft. „Der Veranstaltungsmarkt generierte 1,8 Millionen Übernachtungen, ein Zuwachs von 3,5 Prozent“, erklärte Thomas Feda.

Wie in der Vergangenheit wurden vor allem kleinere Tagungen mit bis zu 50 Personen in der Stadt ausgerichtet. Sie machen einen Anteil von 80 Prozent aus. Vor allem Veranstaltungen mit über 300 bis 500 Delegierten legten gegenüber dem Vorjahr enorm zu (plus 25 Prozent). Erfolgreich konnte Frankfurt sich auch im Wettbewerb um die Großveranstaltungen behaupten und mit insgesamt 275 Veranstaltungen dieser Art ein Plus von drei Prozent verzeichnen. Die meisten Veranstaltungen dauerten einen Tag, mehrtägige holten aber auf. Ihr Anteil liegt bei 25 Prozent.

„Hervorzugeben ist, dass in den letzten Jahren unsere Stadt zusammen mit Partnern wie der Messe Frankfurt und der Hotellerie viele internationale Veranstaltungen hat holen können. Zudem zeigt die kontinuierliche Marktbearbeitung in den wichtigen Quellmärkten Großbritannien und USA seit Jahren Erfolg“, so OB Feldmann. In der Verteilung nach Branchen liegt „Banken und Dienstleistungen“ mit 21 Prozent vorne, gefolgt von „Beratungsdienstleistungen“ (19 Prozent) und die „Chemie- und Pharmabranche“ (16 Prozent).  Die Mehrzahl der Veranstaltungen, die 2016 organisiert wurden, lag in der Hand deutscher Veranstalter (81,1 Prozent), der Rest bei ausländischen Ausrichtern. Hier führt Großbritannien, vor der Schweiz und den USA. China blieb der wichtigste Quellmarkt für Geschäftsreisen aus Asien.

Der Oberbürgermeister ist zuversichtlichg, dass Geschäftsreisende oft später als Privatreisende in die Stadt wieder zurückkommen. „Das 2018 fertiggestellte DomRömer-Quartier wird hier sicherlich zusätzlich ein Anreiz sein, ebenso die Weinroute, die in Frankfurt ihren Anfang nimmt, oder dann auch das Romantik-Museum“. Auch die vielen Städtepartnerschaften (insgesamt 17 an der Zahl) trügen zur höheren Besucherfrequenz bei. Die Nachfrage aus dem Ausland nach weiteren Partnerschaften sei groß.

Im bundesrepublikanischen Städte-Ranking liegt Berlin zwar vor, aber um die Plätze zwei und drei streiten sich in den letzten Jahren Frankfurt und München. Danach kommt Köln.

Was die Prognose für 2017 angeht, so wies das Stadtoberhaupt auf die Erwartungen von befragten Betrieben hin. Danach sehen fast 35 Prozent eine weitere Verbesserung, 57 Prozent gehen von einer gleichbleibend stabilen Geschäftslage aus und nur 8 Prozent erwarten einen Rückgang der Buchungen. Im Rahmen der Internationalisierung werde der Standort - vor allem durch das Interesse der Londoner Finanzbranche an FrankfurtRheinMain - noch mehr an Bedeutung gewinnen, so der Oberbürgermeister.