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Letzte Aktualisierung: 23.04.2024

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Festschrift zur neuen Altstadt erschienen

von Michael Hörskens

(02.10.2018) Im Rahmen der Eröffnung der Altstadt wurde bei einer Pressekonferenz die offizielle Festschrift zur Frankfurter Altstadt präsentiert. In zwei Bänden hat Herausgeber Dr. Matthias Alexander den Entstehungsprozess des Projektes nachgezeichnet. Das Werk gibt Einblicke in die politische, architektonische und gesellschaftspolitische Entscheidungsfindung.

Altstadt-Festschrift. Herausgeber Dr. Matthias Alexander, Oberbürgermeister Peter Feldmann und DomRömer GmbH-Geschäftsführer Michael Guntersdorf (v.l.) präsentierten die Festschrift zur neuen Altstadt.
Foto: Hörskens
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„Viele Menschen haben das städtebauliche Jahrhundertprojekt begleitet und dafür gesorgt, dass unsere Stadt ihr historisches Zentrum zurückerhält“, betonte Oberbürgermeister Peter Feldmann bei der Präsentation. Der starke bürgerschaftliche Wille und das Engagement der Beteiligten werde in den beiden Bänden treffend dargestellt, so der Rathauschef. Anfänglich sei er dem Projekt mit Skepsis begegnet, gestand Feldmann und fügte hinzu: „Es ist faszinierend, mit welcher Wucht die Leute den Wiederaufbau annehmen.“ 

Matthias Alexander erklärte, welche Intension hinter der Festschrift stand: „Unser ambitioniertes Ziel war, den Wiederaufbau der Altstadt in all seinen Facetten darzustellen.“ Dabei reicht der Bogen von der politischen Diskussion bis hin zu Baubeginn, Umsetzung und Vollendung. Beleuchtet wird auch die einstige Entwicklung der Altstadt bis zur Zerstörung im Bombenhagel von 1944. Und schließlich wird zudem der Gedanke der architektonischen Rekonstruktion thematisiert, der weit über die Grenzen der Mainmetropole zu angeregten Debatten geführt hat.

Mit dem zweibändigen Werk zeigte sich auch Michael Guntersdorf, Geschäftsführer der DomRömer GmbH, hochzufrieden. „Der Wiederaufbau der Altstadt war über all die Jahre ein sehr herausforderndes Projekt, dessen Gelingen von zahlreichen Faktoren abhängig war“, sagte er. Die Festschrift bilde diese Komplexität ab, ohne trocken oder akademisch zu sein. „Ganz im Gegenteil, hier wird die spannende Geschichte eines besonderen städtebaulichen Projekte aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt.“

Der Autor Matthias Alexander vergaß nicht, sich für die gute Zusammenarbeit bei den Beteiligten der Festschrift zu bedanken. „Michael Guntersdorf hat mit bei der Realisierung völlige Beinfreiheit gelassen“, lobte der Redakteur. Er habe nicht das hohe Lied für ein tolles Projekt singen müssen, vielmehr konnte er auch negative Kritik schildern können.

Der erste Band des Werkes zeigt die Entstehungsgeschichte der neuen Altstadt auf, wobei Dr. Evelyn Brockhoff, die Museumsdirektorin des Instituts für Stadtgeschichte, in dem Kapitel „Die Keimzelle Frankfurts“ die Geschichte der Altstadt bis 1944 beschreibt. Und in einem Grußwort betont die ehemalige Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth, die das Projekt Altstadt einst auf den Weg gebracht hat: „Die neue Altstadt ist das Ergebnis eines bürgerschaftlichen Engagements aller Frankfurter. Sie haben sich hier das Herzstück der Stadt zurückgegeben, ihre historische Altstadt als Träger der geschichtlichen Identität Frankfurts.“

Im zweiten Band wird detailliert auf  die 15 Rekonstruktionen und die 20 Neubauten eingegangen, eine Vielfalt aktueller und historischer Fotos dokumentieren die Texte und machen sie noch besser verständlich. Doch nicht nur auf die imposanten Gebäude wird reflektiert. So widmet sich das Werk etwa auch der Figur der Muttergottes am rekonstruierten „Goldenen Lämmchen“ oder  den Stuckdekorationen in der „Goldenen Waage.“

Die zweibändige Festschrift „Die neue Altstadt“ von Herausgeber Dr. Matthias Alexander ist ab sofort für 50 Euro im Handel erhältlich.