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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Fernbahntunnel und Bahnhof Griesheim gleich wichtig

SPD: Auch die kleineren Projekte muss man machen

von Ilse Romahn

(16.11.2018) „Als Bürger des Frankfurter Westens habe ich mir die Augen gerieben: 5,5 Milliarden will der Bundesverkehrsminister in einen Fernbahntunnel unter der Frankfurter City stecken, über den kein Mensch in Frankfurt bisher geredet hat. Da denkt man im Westen mit Wehmut an den Griesheimer und den Höchster Bahnhof, die seit vielen Jahren in schäbigem, vernachlässigtem Zustand sind, ohne das etwas geschieht. Und die Menschen in Nied denken an die Schranke in der Oeserstraße, deren Ersatz durch eine Unterführung sogar schon vor 100 Jahren angekündigt worden ist und bis heute noch nicht realisiert ist“. Darauf weist Hubert Schmitt, SPD-Stadtverordneter und Mitglied des Verkehrsausschusses, hin.

Schmitt findet, man muss sich gut überlegen, ob die Vorteile, die der teure Tunnel für den Bahnverkehr mit sich bringen würde (weniger Verspätungen, Fahrzeitverkürzungen), nicht auch in ähnlichem Maße durch Verbesserungen im bestehenden Gleisnetz für deutlich weniger Geld erreicht werden können.

„Ob der Fernbahntunnel am Ende wirklich kommt oder nicht, es wird in den nächsten Jahren viel Geld in die Bahn-Infrastruktur in Frankfurt fließen, denn der Ausbau des Schienenverkehrs ist unerlässlich. Doch dieses Geld darf nicht nur für Großprojekte und den Fernverkehr ausgegeben werden“, sagt Sozialdemokrat Hubert Schmitt. „Auch die längst überfälligen kleineren Maßnahmen wie die im Westen Frankfurts müssen dann endlich gemacht werden. Der Höchster Bahnhof hat mehr Fahrgäste als der Hauptbahnhof in Wiesbaden. Und auch in Griesheim fahren täglich Tausende mit dem Zug. Sie alle haben ein Anrecht in einem ordentlichen und barrierefreien Bahnhof in den Zug zu steigen wie jemand, der mit dem ICE fährt. Und wenn 5,5 Milliarden für einen Tunnel zur Verfügung stehen, dann muss auch genug Geld da sein, um in endlich Schluss mit den ewigen Staus vor der oft viel zu lange geschlossenen Schranke in Nied machen zu können!“