Fachwerkführung zum „Deutschen Fachwerktag“ am 28. Mai in Bad Camberg

von Ilse Romahn

Im Stadtkern bietet Bad Camberg mit mehr als 70 freigelegten, restaurierten und reizvoll hergerichteten Fachwerkhäusern aus sechs Jahrhunderten ein buntes Bild der Vielfalt des Fachwerks. Hier war für Jahrhunderte die Amtsstadt, von der aus das Amt Camberg von den Amtmännern regiert wurde. Daneben sorgten die Schultheißen oder Bürgermeister zum Wohl der Bürger, nicht immer eine leichte Aufgabe. 

Stadtführer Manfred Kunz wird beide Orte zeigen, wo bestimmt und regiert wurde. Dabei wird er das Fachwerk um diese Plätze vorstellen. Im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts saßen die Bürgermeister im Stadthaus am Marktplatz, die Amtmänner seit dem 15. Jahrhundert im Amthof. Vom Marktplatz  aus wurde die Stadt seit 1827 vom neuen Stadthaus aus verwaltet. In früheren Jahren gab es kein Rathaus, die Bürgermeister erledigten ihre Amtsgeschäfte von ihren Privathäusern aus. Rund um den Marktplatz wurden die ersten Fachwerkhäuser schon 1909 freigelegt. Der Stadtführer wird im zweiten Teil zum Amthof führen, von wo aus bis 1816 die trierischen Amtmänner regierten. Der Amthof bietet mit seiner 145 Meter langen Fachwerkfront eine Augenweide für die Fachwerkfreunde.

Manfred Kunz wird das Fachwerk mit seinen Konstruktionen und den schmückenden Motiven zeigen und erklären. Blickfang sind die beiden doppelstöckigen Erker mit den halbnackten Männern und die neun fränkischen Erker mit ihrem reichen Schmuck im Innenhof. Auch die Lebensbäume, Blumen, Früchte und christlichen Motive der Schnitzereien werden nicht zu kurz kommen.