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Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

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Für die Gesundheit Schwitzen im Sand

Wellness mit Naturheilmitteln Teil 2: Sandbaden in Porto Santo

von Karin Willen

(02.10.2017) Reisen eröffnen ungeahnte Möglichkeiten, beim Entspannen ein bisschen mehr für die Gesundheit zu tun – wenn man sein Urlaubsziel mit Bedacht wählt. Als zweiten Teil der Serie „Wellness mit Naturheilmitteln“ präsentieren wir Ihnen die portugiesische Atlantikinsel Porto Santo.

Bildergalerie
Eingraben in den Sand für die Gesundheit: am Strand von Porto Santo
Foto: Olimar
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Traumstrand in Porto Santo: nahezu unberührt von lärmenden Wassersport und nicht überlaufen
Foto: Olimar
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Bilderbuchsand so weit das Auge reicht: Der Strand im Süden von Porto Santo ist elf Kilometer lang
Foto: Olimar
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Im Hintergrund wird für die Gesundheit geschwitzt: Spa des Hotels Porto Santo
Foto: Olimar
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Auch wenn er noch so viel Wasser hat: Von einem ausgiebigen Sandbad lässt der Spatz nicht ab. Der Elefant liebt die Sanddusche. Und Hamster oder Wüstenrennmaus werden ohne Fellpflege im Sandbad sogar krank. Mit dem Sandbad trocknen vielen Tiere ihr Fell und entfernen Ungeziefer. – Und dem Menschen dient es seit alters als Heilmittel. Am Mittelmeer, aber auch mitten im Atlantik.

Schon bei den Griechen bekannt

Die alten Griechen nannten das therapeutische Sandbad "Psammotherapie" (psammos = Sand). Sie empfahlen es bei Rheuma, Gelenk- und Knochenleiden, bei Frauenleiden bei Nervenentzündungen und anderen Erkrankungen, die sich durch trockene Wärme bessern. Feinkörnigen salzhaltigen Heilsand für solche Therapien findet man vor allem an der Mittelmeerküste und in Nordafrika. Beliebte Kurorte waren das oberägyptische Assuan, wo sich zum Beispiel Aga Khan Linderung im Sand verschaffte, aber auch Badeorte im norditalienischen Friaul, etwa Grado.

Heilsand am Atlantik

Doch es gibt im Atlantik eine Insel mit einem richtig schönen Heilsand am langen Strand mit sanften Dünen und einer moderaten Brandung: Porto Santo. Sie ist die unbekannte Schwester der Blumeninsel Madeira und liegt wie sie am Golfstrom. Mehr und mehr profitiert Porto Santo nun davon, das Urlauber in der subtropischen Berglandschaft Madeiras mit ihrern vielen Mikroklimata eigentlich nichts vermissten– außer eben einen schönen Sandstrand. Und der ist darüber hinaus noch voller heilsamer Minerale.

Mit elf Kilometer Länge und sechs Kilometer Breite liegt Porto Santo, die zweitgrößte Insel des Madeira-Archipels, 15 Flugminuten oder zweieinhalb Fährenstunden von der Blumeninsel entfernt. Ihre Südseite ziert ein naturbelassener neun Kilometer langer feiner, goldgelber Sandstrand mit sanften Dünen und einer moderaten Brandung. Ohne Bettenburgen oder dominantes Wasserspaßsport-Ambiente.

Sandtherapie im Hotel

Die Heilkraft des Sandes ist durch Studien belegt. Kalzium und Magnesium in ungewöhnlich hoher Konzentration helfen bei der Linderung zahlreicher Beschwerden wie Rheuma und Osteoporose. Auch das entzündungshemmende Strontium sowie Phosphor und Schwefel sind in nennenswerter Konzentration im Sand enthalten. Der Sand des Strandes, der zuverlässig das liefert, was Strandurlauber überall auf der Welt erfahren können, wird deshalb therapeutisch genutzt: Das Hotel Porto Santo bietet seit Ende 2008 in seinen Spabereich spezielle Sandtherapien an. Hier schwitzen die Gäste kurmäßig und kontrolliert in Sandwannen.

Beim Schwitzen im 40 Grad heißen Sand nehmen sie die Mineralien aus dem Sand über die Haut auf. Die Hitze lockert zudem die Muskeln, wovon Verspannte profitieren können. Gewitzte machen etwas Ähnliches umsonst am Strand, allerdings ohne ärztliche Aufsicht und Hygienevorschriften: Sie graben sich für eine halbe Stunde in den Sand ein und bringen so die Mineralien über den osmotischen Austausch in ihren Körper.

Das Geheimnis des Sandes

Was ist das Geheimnis des Sandes? Vor Urzeiten wurde hier ein riesiges Korallenriff zerstört. Sedimente aus Korallen, Muscheln und Seeigelschalen gelangten mit der Strömung an die Südseite der Vulkaninsel. Sie sind karbonathaltig, also besonders mineralreich. Wissenschaftler wiesen vor Jahren nach, was die Alten vor Ort längst praktizierten: Rheumatische Beschwerden werden in dem Sand gelindert und Knochenbrüche heilen schneller.

INFO

Portugalspezialist Olimar hat die 5.000 Einwohner starke Insel vor der afrikanischen Küste seit vier Jahren im Programm, als Kombination mit Madeira oder allein. Condor fliegt von Frankfurt aus einmal die Woche nach Porto Santo. Wer die Strände unbelebt erleben will, sollte die klimatisch begünstigte Insel außerhalb der Sommermonate besuchen.

Sandtherapie bieten das Hotel Porto Santo und das Thalassozentrum des Hotels Vila Baleira an.

Teil 1: Baden im Toten Meer finden Sie hier