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Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

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Führung zum Gräberfeld der NS-‚Euthanasie‘-Opfer

von Ilse Romahn

(05.09.2017) Begleitend zur Präsentation des Denkmals der Grauen Busse, das die Stadt Frankfurt noch bis Mai 2018 auf dem Rathenauplatz zeigt, veranstaltet das Institut für Stadtgeschichte in Kooperation mit dem Arbeitskreis Zwangssterilisation und „Euthanasie“ am Sonntag, 10. September, eine Führung mit Thomas Bauer und Christoph Schneider über das Gräberfeld der NS-„Euthanasie“-Opfer auf dem Hauptfriedhof.

Bereits am Mittwoch, 6. September, um 19.30 Uhr referiert Christoph Schneider im Haus am Dom über „Vergessene Gräber und falsche Daten“.

Mehr als 1000 Frankfurter mit psychischen Krankheiten oder geistigen Behinderungen wurden zwischen Januar und August 1941 in der Gaskammer der NS-„Euthanasie“-Anstalt Hadamar bei Limburg ermordet. In der Gräberanlage für Opfer des Nationalsozialismus auf dem Frankfurter Hauptfriedhof ruhen auch die Urnen von 315 „Euthanasie“-Opfern aus Frankfurt und Umgebung – die Grabplatten enthalten durchweg falsche Sterbedaten.

Beim Besuch des Gräberfeldes berichtet das Mitglied des Frankfurter Arbeitskreises Zwangssterilisation und „Euthanasie“, Christoph Schneider, über die Geschichte der Asche-Urnen und die Hintergründe der falschen Todestage. Zur Entstehung des Gräberfeldes und zur Errichtung der Bronzeplastik „Hiob“ als Ehrenmal für die Opfer des Nationalsozialismus auf dem Hauptfriedhof spricht Thomas Bauer, Mitarbeiter des Instituts für Stadtgeschichte.

Treffpunkt für die Führung ist um 15 Uhr am Neuen Portal des Hauptfriedhofes, Eckenheimer Landstraße 194. Die Teilnahme an beiden Veranstaltungen ist kostenfrei.