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Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

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Erntedankmarkt: Herbstliches Landleben mitten in Bad Homburg

von Ilse Romahn

(11.10.2018) Wer unerwartet ein Huhn auf dem Fuß stehen hat, braucht sich nicht ungläubig die Augen zu reiben. Damit müssen Besucher einfach rechnen auf dem Erntedankmark in Bad Homburg. Eben sein ländlicher Charme ist es ja, der diese Veranstaltung seit Jahren zu einem weit über die Stadt hinaus beliebten Treffpunkt im Herbst macht.

Dazu die ungeheure Fülle und Farbenpracht an dem, was auf Feldern und in Gärten wuchs. Oder was nach alter Handwerkskunst gefertigt wurde, sowie die Darstellung historischer wie heutiger Elemente der Landwirtschaft! Der Homburger Erntedankmarkt ist ein Muss in jedem Kalender im Herbst. In diesem Jahr lädt die Aktionsgemeinschaft Bad Homburg dazu am Sonntag, 14. Oktober, von 10 bis 18 Uhr in die Innenstadt ein und sie verbindet den Erntedankmarkt wieder mit einem verkaufsoffenen Sonntag von 13 bis 18 Uhr.

Selbst vermarktende Landwirte türmen Berge von Kürbissen, Tomaten und Kartoffeln, von Äpfeln, Birnen und Zwetschen auf. Gärtner lassen Dahlien, Astern und Sonnenblumen um die Wette leuchten. An weiteren der rund 90 Stände locken selbst gemachte Marmelade, Honig, Gewürze, Rosen, Stauden und Blumenzwiebeln, Schönes und Nützliches aus Stoff, Ton oder Keramik und viel Kunsthandwerk.

Und es wird wieder „gewerkelt“ auf dem Bad Homburger Erntedankmarkt: Stuhllehnen werden geflochten, Keramikgegenstände vor Ort gefertigt, auf einer alten Tretnähmaschine genäht, Trockensträuße auf Wunsch gebunden, Schmuck und Stempel nach Bedarf angefertigt. Äpfeln wird in historischen Keltern der Saft entzogen, der gleich gekostet werden kann. Einen Einblick in die einst weitaus schwerere Arbeit bei der Bestellung der Felder und der Ernte gibt die Ausstellung historischer Landmaschinen und Traktoren.

Tiere sind auf dem Erntedankmarkt eine lehrreiche, spannende Erlebniswelt gerade für Kinder: Schafe, Ziegen, Esel und Hühner tummeln sich mitten in der City, außerdem Kaninchen und Meerschweinchen. Bienenstöcke zeigen die Welt des arbeitssamen Volkes. Für die Kinder werden außerdem Mal- und Bastelaktionen angeboten. Und dann ist der Zirkus Liberta wieder dabei, und zwar mit zwei Vorstellungen. Die erste beginnt nach dem ökumenischen Gottesdienst. Dieser Zirkus ist der kleinste der Welt. Direktor Dieter Schetz arbeitet ausschließlich mit heimischen Tieren: Einer Ente, die sich todesmutig in die Tiefe stürzt, einem Hahn, der sich hypnotisieren lässt und einer Katze, die eine Ratte Huckepack nimmt. Dieses lustige Spektakel sollte man keinesfalls verpassen. Um Vorsicht wird auf der Fußgängerzone und rund um die Manege gebeten, denn das hübsche Federvieh lässt es sich nicht nehmen, zwischen den Vorstellungen die Stadt zu erkunden.

Selbstverständlich bietet sich der Markt gleichzeitig als kulinarische Genussmeile dar – unter vielem anderen mit Quiche, Waffeln, Bratwurst, Brezeln, Pasta, Apfelwein, Federweißer, Wein und Bier. Aus dieser bunten Vielfalt, die von den Angeboten der Geschäfte zum „verkaufsoffenen Sonntag“ bereichert wird,  zaubert die Aktionsgemeinschaft Bad Homburg eine fröhliche Stimmung zum Sommerausklang. Die besinnliche Seite fehlt jedoch nicht – der Dank an Gott für die reiche Ernte. Der traditionelle ökumenische Gottesdienst beginnt um 12 Uhr vor der Taunus Sparkasse.

Erfahrungsgemäß ist der Besucheransturm auf den Erntedankmarkt groß. Deshalb bittet die Aktionsgemeinschaft, am 14. Oktober möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Bad Homburg zu kommen.