Letzte Aktualisierung: 18.04.2024
Erneute S-Bahn-Tunnelsperrung in Oster-und Sommerferien
Umfassende Alternativ-Angebote in Frankfurt und der Region
von Karl-Heinz Stier
(16.03.2018) Die Arbeiten im Frankfurter S-Bahntunnel gehen in die entscheidende Bauphase. Mit bis zu 24 Zügen pro Stunde und Richtung gehört der sechs Kilometer lange Tunnel unter der Mainmetropole zu den am dichtest belegten Streckenabschnitten im deutschen Eisenbahnnetz. Bereits seit 2015 bemüht sich die DB Netz AG, das 40 Jahre alte Relais-Stellwerk für den Tunnelbetrieb bis August dieses Jahres durch ein modernes Elektronisches Stellwerk (ESTW) zu ersetzen.
Die Folge: Die Züge im Tunnel können schneller unterwegs sein, denn zusätzlich zu den neuen Arbeiten am ESTW haben der Rhein-Main-Verkehrsverbund(RMV) und die DB entschieden, eine Geschwindigkeitserhöhung von 60 auf 70 bis 80 km/h umzusetzen. Sie ermöglicht Fahrzeugpuffer, erhöht die Betriebsqualität und führt zu einer stabileren Verkehrsabwicklung, „die Züge werden pünktlicher und weniger störanfällig“- wie Prof. Knut Ringat, RMV-Geschäftsführer betonte. Aus diesem Grund bleibt der Tunnel nicht nur in den Sommerferien, sondern auch in den hessischen Osterferien in der Zeit von 26. März bis 9. April sowie an zwei Wochenenden im Mai 2018 und in den Sommerferien für den Zugverkehr total gesperrt, d.h. die Stationen Taunusanlage, Konstablerwache, Ostendstraße und Lokalbahnhof können mit der S-Bahn nicht erreicht werden.
Aber es gibt, wie auch im letzten Jahr, Alternativen:
- die S1 Rödermark Oberroden - Offenbach-Ost fährt danach direkt nach Frankfurt –Süd und Frankfurt Hbf (2 S-Bahnen pro Stunde)
- zweimal pro Stunde fahren Pendelbusse ab Offenbach-Ost zum Flughafen
- den Streckenabschnitt F-Mühlberg bis Frankfurt-Süd bedienen vier Mal pro Stunde je zwei Gelenkbusse
- die Züge des DB-Fernverkehrs zwischen Hanau und Frankfurt Hbf werden für Nahverkehrskunden freigegeben, sofern sie im Besitz einer gültigen Fahrkarte sind.
- die U 4 im Stadtgebiet Frankfurt fährt alle fünf Minuten mit 4 Wagen - Zügen von 6 bis 21 Uhr.
„Jede der gesperrten S-Bahn-Stationen ist auch mit den städtischen Verkehrsmitteln U-Bahn, Straßenbahn oder Bus direkt oder mit kurzem Fußweg erreichbar“, versicherte Frankfurts Verkehrsdezernent Klaus Oesterling.
In diesem Zusammenhang werde der Dienst am Kunden groß geschrieben, sagte der RMV-Chef. „An den Haltestellen informieren wir über Aushänge und Monitore. Außerdem stehen unsere Reisendenhelfer den Fahrgästen jeweils vor Ort für Auskünfte zur Verfügung“.
Wie im letzten Jahr gibt es neben den Fahralternativen mit Bus und Bahn auch wieder das Angebot Call a Bike mit mehr Stationen und einem besonderen Angebot: Während der Zeit der S-Bahn-Tunnelsperrung sind alle Kunden in den ersten 30 Minuten jeder Fahrt kostenfrei unterwegs. Insgesamt stehen 27oo Leihfahrräder bereit, in Offenbach 80.
Eine umfangreiche Broschüre mit linienbezogenen Angaben zu Ersatzangeboten und alternativen Fahrmöglichkeiten sind an den DB-Information, den RMV-Mobilitätszentren und bei allen Reisezentren entlang der S-Bahn-Strecken erhältlich. Die Sperrung betrifft rund 100 000 Fahrgäste pro Tag.
Die Kosten für die technische Tunnelerneuerung und das elektronische Stellwerk sowie die Sicherheitsbeleuchtung im Tunnel bezifferte Dr. Klaus Vornhusen, Konzernbevollmächtigter der DB für das Land Hessen, auf 100 Millionen Euro - zusätzlich die Maßnahmen zur Geschwindigkeitserhöhung.