Erfurt in Frankfurt ohne Erfolg

Verdienter 90:82-Heimsieg der Fraport Skyliners-Basketballer

von Norbert Dörholt

Die Frankfurter treten ohne Niklas Kiel (Muskelzerrung, ca. drei Wochen Pause) und Isaac Bonga (gebrochene Rippe) an. Dafür gibt Neuzugang Jordan Sibert eine gelungene Heimpremiere mit 13 Punkten. Bester Korbjäger wird allerdings Phil Scrubb mit 19. Die vollständige Statistik zum Spiel gibt es über http://bit.ly/2plopn3

Als nächstes geht es für die Fraport Skyliners am Sonntag, den 25. März, um 17.30 Uhr, zum traditionellen CookieGame nach Bonn. Das nächste Heimspiel findet am Gründonnerstag statt – es kommt zum Hessenderby gegen Gießen (19 Uhr). Karten für alle Heimspiele sind erhältlich über Tel. 069-92887619 oder www.fraport-skyliners.de/tickets

Stimmen zum Spiel:

Trainer Gordon Herbert (Fraport Skyliners): „Wir wussten, dass es ein schweres Spiel werden würde – und es wurde ein schweres Spiel. Erfurt ist mit guter Energie ins Spiel gekommen. Mit ihren drei Guards, Randle, Obasohan und Obst, ist es wirklich schwer gegen sie zu spielen. In den letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit haben wir unseren Rhythmus gefunden. Die zweite Halbzeit war dann ein richtiger Kampf. Wir konnten in Führung gehen, aber Erfurt ist immer wieder zurückgekommen. Tai Webster und Mike Morrison waren am Tag vorher das erste Mal wieder im Training und haben ihre Sache sehr gut gemacht. Jordan Sibert hatte zwei Trainingseinheiten mit uns. Er gibt uns Shooting, dadurch können wir das Feld breit machen. Wir haben jetzt die wichtigste Trainingswoche der Saison vor uns. Das Rennen um die Playoff-Plätze ist extrem eng. Für uns wird weiter wichtig sein, dass wir gesund und täglich besser werden. Wir brauchen für den kommenden Spielplan eine tiefe Rotation.“

Ivan Pavic (Rockets): „Glückwunsch an Gordon Herbert und sein Team. Sie haben das Spiel, vor allem auch durch das zweite Viertel, verdient gewonnen. Ich kann meiner Mannschaft aber keinen Vorwurf machen, was ihre Intensität und ihren Einsatz angeht. Wir haben einen Schritt in die richtige Richtung gemacht, aber jetzt müssen wir noch einen machen, um solche Schwächephasen wie im zweiten Viertel zu verhindern. Ich freue mich auf die weiteren Spiele und Herausforderungen.“

Spielerstimmen:

Phil Scrubb, Frankfurt: „Wir haben ein paar wichtige Angriffe erfolgreich abschließen können. Im zweiten Viertel konnten wir uns etwas Luft verschaffen und den Vorsprung dann über die Zeit bringen. Jordan war heute schon sehr wichtig für uns. Er hat den Ball gut geworfen und kann stark verteidigen. Er passt gut ins Team.“

Jordan Sibert: „Wir hatten in der Schlussphase einige wichtige Stopps in der Defensive. Basketball ist ein Spiel der Läufe und beide Teams haben das heute gezeigt. Wir hatten am Ende vielleicht den ein oder anderen mehr, vor allem die wichtigen. Ich denke meine eigene Leistung war ok. Eine gute Grundlage, um darauf aufzubauen. Ich bin einfach froh, hier zu sein und zu spielen.“

Spielverlauf

Mit Distanzwürfen schaffen es die Fraport Skyliners zu Beginn der Partie, Druck auf die Defensive der Rockets auszuüben. Doch die Gäste kontern umgehend mit der gleichen Strategie. Auf beiden Seiten gibt es schöne Spielzüge, aber auch immer wieder kleine Unaufmerksamkeiten zu sehen. Entsprechend ausgeglichen präsentiert sich der Spielstand – 21:24. Die Fraport Skyliners tun sich zu Beginn des zweiten Viertels schwer gegen gut sortierte Erfurter, wenngleich auch diese sich gegen die Frankfurter Verteidigung immer wieder verrennen. Während das kurzzeitig reduzierte Tempo bei Erfurt vermehrt zu Einzelaktionen führt, können die Frankfurter über geschlossenes Mannschaftsspiel das Momentum für sich gewinnen, dadurch das Tempo massiv erhöhen und eine 52:42 Führung zur Halbzeit erspielen.

Tai Webster dreht am Anfang des dritten Viertels ordentlich auf und bereitet Erfurt defensiv einige Probleme. Doch der Aufsteiger bleibt kämpferisch, somit auch im Spiel und reduziert Stück für Stück die Frankfurter Führung bis zum Ende des dritten Durchgangs – 68:60. Die Physis im Spiel nimmt im vierten Viertel zu. Das Spiel gewinnt dadurch und der Tatsache geschuldet, dass es stets eng bleibt, spürbar an Intensität. Knapp zwei Minuten vor Ende des Spiels sind es einige Big Plays der Fraport Skyliners, die das Spiel vorzeitig entscheiden – 90:82.

Duell des Spiels – Phil Scrubb vs Jerome Randle

Die beiden Aufbauspieler gehen mit unterschiedlichen Voraussetzungen ins Spiel: Während Scrubb seit Saisonbeginn bereits voll im System seiner Mannschaft integriert ist, spielt Randle erst seine zweite Partie mit seinem neuen Team. Im direkten Duell zeigen beide ihre Stärken. Der Neu-Erfurter beweist immer wieder sein rasend schnelles Ballhandling und ungemein flinke Beine. Der Frankfurter Topscorer überzeugt vor allem durch seine Ruhe und Treffsicherheit. Beide beeinflussen so das Spiel ihrer Teams maßgeblich. Bei der Punkteausbeute gehören sie zu den besten ihrer Teams. Scrubb führt die Fraport Skyliners mit 18 Punkten an, Randle erzielt die zweitbeste Punkteausbeute der Rockets mit 14. Mit jeweils sechs Assists beweisen beide auch eine starke Spielübersicht. Jedoch leistet sich Randle, vielleicht auch noch der fehlenden Eingespieltheit mit den Teamkollegen geschuldet, auch sechs Ballverluste. Bei Phil Scrubb sind es deren nur zwei.

Highlight des Spiels

Der Schnellangriff läuft nach Ballgewinn und Ballvortrag durch Quantez Robertson von der linken auf die rechte Seite des Feldes. Mit einem präzisen Pass findet der Kapitän Distanzwurfexperten Phil Scrubb und der drückt direkt von der Dreierlinie ab. Doch hat der kanadische Nationalspieler etwas zu viel Schwung mitgenommen, so dass Ball vom Ring abprallt – und zwar genau in die Hände von Jonas ´WoBo´ Wohlfahrt-Bottermann. Der schnappt sich das Spielgerät, stemmt sich in das Parkett und schnellt nach oben. Die beiden aufgerückten Verteidiger der Rockets beobachten den einhändigen Slamdunk nur noch als schmückendes Beiwerk auf einem schicken Poster – 9:10 (5. Minute).

Alle Augen auf… Jordan Sibert

„Oh Mann, ich bin einfach nur froh, wieder auf dem Feld zu stehen“, erklärt der Neuzugang der Fraport Skyliners nach dem Spiel mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Und für diese Gefühlslage hat der Amerikaner auch allen Grund. 13 Punkte, drei von fünf Dreiern sowie drei Rebounds stehen am Ende seines Debüts für ihn in der Statistik. Im Spielfluss ist ab und an zu erkennen, dass noch nicht alle Laufwege und Passrouten vollständig verinnerlicht sind – aber wie auch, nach gerade mal zwei Trainingseinheiten mit dem Team. Gut zu beobachten ist jedoch, dass er im Team bereits gut integriert zu sein scheint. Ein High Five hier, ein kurzes Zunicken da und immer wieder Kommunikation mit Mitspielern und Headcoach zeugen davon, dass sich Jordan Sibert schon nach kurzer Zeit in Frankfurt wohl fühlt.

Zahlenspiele

Dass es eine intensiv und physisch geführte Partie ist, erkennt man daran, dass am Ende des Spiels bei gleich vier Spielern die Statistikzeile rot aufgeführt wird. Das deutliche Zeichen, dass diese Spieler (Quantez Robertson und Jonas Wohlfarth-Bottermann für Frankfurt und Filip Stanic und Daniel Schmidt für die Rockets) mit fünf Fouls vorzeitig das Spiel beenden mussten.

72.7% werfen die Fraport Skyliners aus dem Zweipunktebereich – ein Topwert! 16 von 22 Versuchen finden ihr Ziel. Auch von der Dreipunktelinie läuft es mit 41.9% (13/31) mehr als solide.

Dafür wollten die vermeintlich einfachsten Würfe von der Freiwurflinie nicht ihr Ziel finden. Gerade mal 19 von 31 Versuchen rutschten durchs Netz und verhinderten, dass die Partie schneller ihre Entscheidung fand.

Die nächsten Spieltermine

Sonntag, 25. März, um 17:30 Uhr – CookieGame in Bonn

Hessenderby HEIMSPIEL – Gründonnerstag, 29. März, um 19 Uhr gegen Gießen

Karten für alle Heimspiele sind erhältlich über Tel. 069-92887619 oder www.fraport-skyliners.de/tickets