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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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EröffnungsWOCHENENDE Musikfest „ATMOSPHÈRES“: Umfangreiches Programm

von Ilse Romahn

(05.09.2018) Orchesterkonzert, Liederabend, Orgelrezital, Einführungen, Künstlergespräche, Nachkonzert – und ein Format, bei dem die Besucher selbst zu Akteuren werden: Mit einem umfangreichen Programm startet am Wochenende 15. / 16. September 2018 das Musikfest der Alten Oper Frankfurt, das in diesem Jahr dem Orchesterwerk „Atmosphères“ von György Ligeti gewidmet ist.

Musikfest „ATMOSPHÈRES“
Foto: Alte Oper Frankfurt
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Zwei Wochen lang beschäftigt die Alte Oper sich nicht nur mit diesem Klassiker der Moderne, sondern auch mit seinem Umfeld, mit der Verwurzelung Ligetis in der ungarischen Musiktradition und nicht zuletzt mit der bis heute ungebrochenen Suggestivkraft des Stücks wie auch überhaupt mit dem Überwältigungspotenzial von Musik verschiedenster Epochen. Diese Aspekte spiegeln sich im Programm des Eröffnungswochenendes wider:

Ausgangspunkt „Atmosphères“

Insgesamt sieben Mal erklingt „Atmosphères“ während des Musikfests in seiner Originalgestalt – gleich zweimal am Eröffnungswochenende 16./17. September 2018, wenn das Frankfurter Opern- und Museumsorchester unter Lawrence Foster im Großen Saal der Alten Oper das zentrale Werk des Musikfests interpretiert: Am Samstagmittag, eingebettet in John Cages Werk „Musicircus“, und am Sonntagvormittag. Hier ist es Teil eines Konzertprogramms, das sich mit der historischen und geografischen Verankerung Ligetis befasst und Musik zweier Landsmänner und musikalischer Vorfahren Ligetis vorstellt, deren Auseinandersetzung mit der ungarischen Volksmusik ihm als Vorbild diente: Von Franz Liszt erklingt die sinfonische Dichtung Nr. 4 „Orpheus“, von Zoltán Kodály die „Tänze aus Galánta“. Auch Johannes Brahms zählte zu den Vorbildern Ligetis. Dessen zweites Klavierkonzert B-Dur op. 83, das in Tzimon Barto einen ausgewiesenen Interpreten findet, komplettiert das Programm.

Im Anschluss ist das Publikum eingeladen zu einem kurzen Nachkonzert: Auf dem Programm steht Steve Reichs „Violin Phase“, eine Musik aus dem zeitlichen Umfeld Ligetis, die ebenfalls eine extreme Sogwirkung entfaltet.

Das Programm wird am Montag, 17. September 2018, um 20.00 Uhr wiederholt.

Liedkunst mit Daniel Behle

Am Sonntag, 16. September 2018, um 16.00 Uhr gestaltet der Tenor Daniel Behle im Mozart Saal ein Liedprogramm, das ebenfalls Bezüge Ligetis zu seinen Vorfahren aus Romantik und früher Moderne aufdeckt und dabei von Anleihen an die Volksmusik kündet. Im Zentrum des Abends steht dabei Leoš Janáčeks Liederzyklus „Tagebuch eines Verschollenen“, das Daniel Behle eigens für das Musikfest neu einstudiert hat. Der Zyklus über die leidenschaftliche Liebe eines Bauernjungen zu einer schönen Zigeunerin zählt zu den Meisterwerken Janáčeks, wird aber nicht zuletzt aufgrund seiner außergewöhnlichen Besetzung – Tenor, Alt, drei Frauenstimmen und Klavier – nur selten aufgeführt. Desweiteren stehen Lieder von Béla Bartók, Antonín Dvořák, Johannes Brahms, György Ligeti und Daniel Behle selbst auf dem Programm.

Orgelrezital mit Iveta Apkalna

Auch die lettische Organistin Iveta Apkalna hat für das Musikfest ein Programm konzipiert, das an das Schlüsselwerk des Festivals und die mit ihm verbundenen Themenfelder anknüpft. In ihrem Rezital am Sonntag, 16. September 2018, um 20.00 Uhr an der Schuke-Orgel im Großen Saal spannt sie den Bogen von Ligetis (ein Jahr vor „Atmosphères komponiertem) „Volumina“ hin zu weiteren Werken von Johann Sebastian Bach bis ins
20. Jahrhundert, die mit Schwebezuständen und Raumwirkung spielen. Der Abend klingt nach in einem Gespräch an der Bar mit Iveta Apkalna, im Rahmen dessen Ueli Wiget Klavierwerke von Iannis Xenakis und Ligeti interpretiert.

Prolog: John Cages „Musicircus“ als partizipatives Format

Die ersten Klänge des Musikfests produziert das Publikum: Am Samstag, 15. September 2018, um 11.45 Uhr realisiert die Alte Oper gemeinsam mit allen, die Interesse an einer außergewöhnlichen gemeinschaftlichen Musiziererfahrung haben, eine Aufführung von John Cages Werk „Musicircus“ Der Komponist forderte darin Musiker und Nichtmusiker, Laien und Profis, Einzelpersonen und Ensembles auf, gemeinsam jegliche Art von Klängen zu produzieren. Damit unterscheidet sich das Werk zwar grundlegend von György Ligetis minutiös durchkomponiertem „Atmosphères“ – entfaltet aber eine ähnliche raumgreifende Präsenz. Die Teilnehmer formieren sich auf dem Opernplatz zu einem gewaltigen Klangkörper, der bis in den Großen Saal zieht und dort auf das Frankfurter Opern- und Museumsorchester und auf „Atmosphères“ trifft.

Interessierte können sich per Mail an musicircus@alteoper.de zur Teilnahme anmelden.

Programm des Eröffnungswochenendes (15. / 16. September 2018)

Samstag, 15. September 2018

Opernplatz / Ganzes Haus ▪ 11.45 Uhr
CAGE – MUSICIRCUS TITUS ENGEL Leitung Frankfurter Opern- und Museumsorchester LaWRENCE FOSTER Leitung Museumsorchester 

Mit freundlicher Unterstützung der Gesellschaft der Freunde der Alten Oper Frankfurt. Gefördert vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain

Eintritt frei, Ticket erforderlich 

Sonntag, 16. September 2018

Großer Saal ▪ 11.00 Uhr
Frankfurter Opern- und Museumsorchester LaWRENCE FOSTER Leitung TZIMON BARTO Klavier
Johannes Brahms Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 83; György Ligeti Atmosphères für großes Orchester; Franz Liszt Sinfonische Dichtung Nr. 3 „Orpheus“; Zoltan Kodály Tänze aus Galatea

Vor dem Konzert, um 10.00 Uhr, im Großen Saal „vor dem museum“ – Konzerteinführung mit Klaus Albert Bauer
Nach dem Konzert, gegen 13.00 Uhr, im Großen Saal Nachkonzert
FREYA RITTS-KIRBY Violine ▪ GESINE KALBHENN-RZEPKA Violine; JÖRG HAMMANN Violine (Besetzungsänderung) ▪ EMILIA GAUSSE Violine
Steve Reich Violin Phase. Dauer: ca. 15 Minuten
Eine Veranstaltung der Frankfurter Museums-Gesellschaft e.V.

€ 24,- / 32,- / 40,- / 56,- / 64,- (Endpreise), Eintritt zum Nachkonzert frei ▪ Tickethotline: (069)1340400 

(Weiterer Termin: Montag, 17. September 2018 ▪ 20.00 Uhr, Einführung um 19.00 Uhr, Nach(t)konzert mit Musik von John Adams gegen 22.15 Uhr)

Mozart Saal ▪ 17.00 Uhr

DANIEL BEHLE Tenor; SveinUNG BJELLAND Klavier; Carolin Löffler Alt (Janáček); Maren Schwier, Julie Grutzka, Ekaterina Aleksandrova Drei Frauenstimmen (Janáček); Béla Bartók Falun (Dorfszenen) SZ 78 György Ligeti Három Weöres-dal (Drei Lieder nach Texten von Sándor Veress, deutsche Fassung); Antonín Dvořák Zigeunermelodien op. 55; Daniel Behle Hafis-Lieder; Johannes Brahms Lieder (Auswahl); Leoš Janáček Tagebuch eines Verschollenen

Vor dem Konzert, um 16.00 Uhr, im Foyer Ebene 2

Künstlergespräch mit Daniel Behle. Moderation: Jens Schubbe

€ 25,- / 32,- / 39,- / 49,- (Endpreise) ▪ Tickethotline: (069)1340400  

Großer Saal ▪ 20.00 Uhr

IVETA APKALNA Orgel; Lionel Rogg „La Cité céleste“ aus „Deux Visions de l'Apocalypse“; Sofia Gubaidulina Hell und Dunkel; Bronius Kutavičius Orgelsonate „Ad Patres“; Thierry Escaich Évocation II; György Ligeti Volumina; Philip Glass Mad Rush; Johann Sebastian Bach Präludium und Fuge Es-Dur BWV 552; Dmitri Schostakowitsch Passacaglia aus „Lady Macbeth von Mzensk“ op. 29

Vor dem Konzert, um 19.15 Uhr, im Großen Saal

Konzerteinführung mit Christian Kabitz

Nach dem Konzert, gegen 22.00 Uhr, im Foyer Ebene 2

Gespräch an der Bar mit Iveta Apkalna; Moderation: Christian Kabitz; UELI WIGET Cembalo und Klavier; Iannis Xenakis Herma; György Ligeti Continuum
Dauer: ca. 30 Minuten

Eine Kooperation des Frankfurter Bachkonzerte e. V. mit der Alten Oper Frankfurt

Mit freundlicher Unterstützung der Gesellschaft der Freunde der Alten Oper Frankfurt

€ 35,- / 53,- / 75,- / 98,- (Endpreise), Eintritt zum Gespräch an der Bar frei ▪ Tickethotline: (0 69)1340400  

Das gesamte Musikfest-Programm unter www.alteoper.de