Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 23.04.2024

Werbung
Werbung

Entnazifizierung und Kontinuität am Oberlandesgericht Frankfurt: Vortrag im Institut für Stadtgeschichte

von Ilse Romahn

(04.09.2018) Am Montag, 10. September, widmet sich der Rechtshistoriker und ehemalige Richter am Oberlandesgericht Frankfurt am Main, Georg D. Falk, in seinem Vortrag „Entnazifizierung und Kontinuität: Das Oberlandesgericht Frankfurt nach 1945“ den Bestrebungen zum personellen Neuanfang im Justizwesen.

Die Veranstaltung präsentiert das Institut für Stadtgeschichte in Kooperation mit dem Hessischen Staatsarchiv Marburg und der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung in Wiesbaden.

Bis in die 1960er Jahre war die bundesdeutsche Justiz personell geprägt durch die Justizkader des NS-Staates. Das galt besonders für die Oberlandesgerichte. Georg D. Falk zeigt, dass die Verhältnisse in Hessen anders waren: Am Oberlandesgericht Frankfurt kam in den ersten vier Jahren nach der Neueröffnung kein einziges NSDAP-Mitglied oder als Mitläufer entnazifizierter Richter zum Einsatz. Erst in den 1950er Jahren gelang einigen höchst belasteten Juristen der Bewährungsaufstieg. Durch den biographischen Ansatz gibt der Autor aufrechten und widerständigen ebenso wie angepassten und „furchtbaren“ Juristen Namen und Gesicht.

Die Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr im Dormitorium des Karmeliterklosters, Münzgasse 9. Der Eintritt ist frei. Es besteht nur ein begrenztes Platzangebot. Reservierungen sind nicht möglich. Aktuelle Informationen unter http://www.stadtgeschichte-frankfurt.de im Internet.