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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Entdeckungsreise durch Hessen: Die schönsten Ferienstraßen

von Ilse Romahn

(29.05.2017) Zahlreiche Ferienstraßen in Hessen laden mit unterschiedlichen Themen und Mottos zu einer Reise per Auto, Wohnmobil oder Fahrrad durch die idyllischen Landschaften und malerischen Altstädte der Regionen ein – egal ob per Wohnmobil, Auto oder Fahrrad. Kunst und Kultur, Sagen und Märchen, kulinarische Highlights oder beeindruckende historische Architekturwerke: Die Touristikrouten bieten jede Menge Erholung, Spaß und Abenteuer und eignen sich ideal für einen Urlaub mit der ganzen Familie. Unter www.hessen-tourismus.de stellt die HA Hessen Agentur die schönsten Ferienstraßen innerhalb der hessischen Regionen vor.

Bergstraße
Foto: paavo Blafield
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Kulinarische Reise entlang der Milch- und Käsestraße im Taunus
Kulinarische Highlights erleben Besucher der „Hessischen Milch- und Käsestraße“. Spezialitäten wie Handkäs‘, Kochkäse und Spundekäs‘ werden auf vielen heimischen Höfen, Dorfmolkereien und Milchmanufakturen zwischen Main und Taunus hergestellt. Einige Betriebe an der Route bieten dabei Einblick in ihre Arbeit, Schaukäsereien und Hofkäseschulen laden zum Degustieren ein. Die feinen Spezialitäten und regionalen Produkte können darüber hinaus vor Ort erworben werden. In Kombination mit dem dazu korrespondierenden regionalen „Ebbelwoi“ verspricht der Besuch der Milch- und Käsestraße echten Gaumengenuss. Mit der Intention, die Käsetradition in Hessen für die Verbraucher erlebbarer zu machen, bieten zahlreiche Hofkäsereien ihre Käsevariationen auch auf Wochenmärkten und verschiedenen Veranstaltungen an, und führen so durch einige hessische Regionen.

Deutsche Limesstraße: Auf den Spuren des römischen Grenzwalls durch Hessen
Die im Jahr 1996 gegründete deutsche Limesstraße führt entlang römischer Sehenswürdigkeiten, reizvoller Städte und Kurorte – insgesamt ist die Touristikroute zwischen Rhein und Donau rund 700 Kilometer lang und ursprünglich als „Verteidigungslinie“ zu Zeiten des römischen Reiches entstanden. Ein Teilstück des römischen Grenzwalls führt auch durch Hessen wie zum Beispiel durch den Taunus. Dort kann in Bad Homburg das „Römerkastell Saalburg“ erkundet werden, das eines der bekanntesten UNESCO Weltlimeserbe darstellt. Entlang des Limes gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um sich mit der Historie der Römer auseinander zu setzen. So bietet zum Beispiel der Qualitätswanderweg „Limeserlebnispfad“ entlang des UNESCO-Welterbe zertifizierten Obergermanisch-Raetischen Limesteils im Hochtaunus Interessierten die Möglichkeit, auf den Spuren der Vergangenheit auf über 33 Kilometern durch von Glashütten bis nach Ober-Mörlen zu wandern. Im Vogelsberg führt die Deutsche Limesstraße auf insgesamt zwölf Kilometern von Lich nach Hungen. Entlang der Strecke können Besucher auf den Aussichtsturm auf dem „Kratzert“ steigen und von hier aus eine herrliche Aussicht über die Stadt genießen.

Auf den Spuren der Brüder Grimm: Deutsche Märchenstraße
Einmal Eintauchen in die Welt der Märchen, Sagen und Legenden: Entlang der Deutschen Märchenstraße reihen sich die Lebensstationen der Brüder Grimm sowie Orte und Landstriche, in denen die berühmten Märchen beheimatet sind, zu einem spannenden Reiseweg aneinander. Ob Schlafen wie Dornröschen im Schloss Sababurg im Reinhardswald, umgeben von einer Rosenhecke, Speisen am gedeckten Tischlein oder Wandern wie der gestiefelte Kater – hier bleibt kein Märchentraum unerfüllt. Auf der Route erleben Märchenfans unzählige Fachwerkstädtchen eingebettet in romantische Marktplätze, verwunschene Schlösser und Burgen, alte Mühlen, Bergwerke und Sternwarten sowie wunderschöne Naturparks und finstere Wälder. Beginn der Märchenstraße ist in Hanau, dem Geburtsort der Brüder Grimm. Unter dem Motto „Sagenhaft. 200 Jahre Deutsche Sagen der Brüder Grimm“ locken bis Mitte 2018 zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen sowie Reiseangebote rund um das „Sagenjubiläum“ auf die beliebte Ferienstraße in Hessen. Noch bis Herbst 2017 liegt der Fokus im reizvollen Werratal auf der Veranstaltungsreihe „Sagenhaft! Frau Holles unentdeckte Seite.“ Ab Ende des Jahres stellt die GRIMMWELT Kassel eine neue Sonderpräsentation für die ganze Familie rund um die Sagensammlung der Brüder Grimm vor.

Architektur und Kultur auf der Deutschen Fachwerkstraße in Mittelhessen
Durch malerische Täler, umgeben von Klöstern, Burgen, Schlössern und Domen führt die rund 152 Kilometer lange Regionalstrecke der Deutschen Fachwerkstraße durch die hessischen Städte Bad Camberg, Braunfels, Dillenburg, Frankfurt-Höchst, Hadamar, Herborn, Idstein, Limburg und Wetzlar bis in den Taunus. Architekturbegeisterte können sich in den neun aus dem 13. Jahrhundert stammenden Fachwerkstädten auf Geschossbauten in gotischem Stil, Fachwerk der Renaissance und des Barocks bis hin zu klassizistischen Bauwerken freuen. Neben einfachen Konstruktionen wie dem Andreaskreuz, lassen sich hier filigrane Schnitzereien bewundern, die den Reichtum und die Kunstfertigkeit des Handwerks widerspiegeln. Vom Norden aus startet die gelb markierte Strecke der Deutschen Fachwerkstraße in Dillenburg. Besonders beeindruckt auf der Route die größte unterirdische Verteidigungsanlage Westeuropas aus der frühen Neuzeit, die sich von Interessierten besichtigen lässt. In Wetzlar finden sich zahlreiche Fachwerkhäuser und Barockfachwerkbauten, die die einzigartige mittelalterliche von Gotik und Romantik geprägte Bauweise repräsentieren. Auf einem Kalkfelsen oberhalb der Lahn erstreckt sich der siebentürmige Limburger Dom, der als einer der vollendetsten Bauten spätromanischer Baukunst gilt. Auf dem Weg nach Bad Camberg, dem ältesten Kneippheilbad Deutschlands, ziehen die herausragenden Bauten mit großen figürlichen Schnitzereien Betrachter in ihren Bann. Ebenfalls auf dem Programm der Route steht die Fachwerkstadt Idstein mit ihrem prächtigen Killingerhaus. In Frankfurt am Main erwarten Reisende das „Dalberghaus“ sowie den Schlossplatz „Am Burggraben“ im Frankfurter Ortsteil Höchst. Zertifizierte Gästeführer stehen Interessierten für Führungen in den jeweiligen Regionen entlang der Fachwerkstraße zur Verfügung. Unterwegs sorgen regionale Köstlichkeiten für das leibliche Wohl.

Natur pur auf der längsten Alleenstraße Deutschlands durch Mittelhessen
Rund 3.000 Kilometer lang ist die Deutsche Alleenstraße und verbindet so als einziges Naturkulturerbe und längste Ferienstraße Deutschlands zahlreiche faszinierende Landschaften und Kulturstätten von der Ostsee bis zum Bodensee. Unter der im Jahr 1990 entstandenen Grundidee, alle mit Alleen gesäumte Straßen in ganz Deutschland zu verbinden, führt die Strecke auf rund 53 Kilometern auch durch die hessischen Orte Lauterbach, Herbstein, Gedern und Büdingen sowie durch die Vulkanregion Vogelsberg. Hier schlängeln sich die Alleen durch die beeindruckende Vulkanlandschaft in Hessens Mittelgebirge. Als Symbol des Naturschutzes sowie der Deutschen Einheit und gemeinsamer Beitrag der alten und neuen Bundesländer, vereint die Alleenstraße Mobilität, Tourismus, Natur und Umwelt auf einzigartige Weise, dient dem Entschleunigen und Entspannen: Entlang der Route erwarten Reisende zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie Burgen und Schlösser, restaurierte Altstädte, Seen, prunkvolle Bauten, romantische Fachwerkstädtchen, beeindruckende Vulkanlandschaften und landschaftliche Naturidylle.

Auf den Spuren der Nibelungensage: Die Nibelungen-Siegfried-Straße 
Die Nibelungen-Siegfried-Straße führt auf den Spuren der Nibelungensage, einer der ältesten Erzählungen im deutschen Sprachraum, sowie des Nibelungenliedes auch durch den hessischen Odenwald: Auf ihrer Reise können Interessierte hier den berühmten Siegfriedbrunnen besichtigen, der einer Legende zufolge Tatort des Mordes von Hagen von Tronje an Siegfried, dem Protagonisten aus der Nibelungensage, gewesen sein soll. Gleich in mehreren Orten ist die „einzig wahre“ Siegfriedsquelle zu finden, so auch in den beiden hessischen Kurorten Lindenfels und Grasellenbach. In der UNESCO Klosterstadt Lorsch erwarten Besucher das Kloster Lorsch, das auch als „kultureller Leuchtturm der gesamten Region“ bekannt ist, die „Königshalle“ sowie Fragmente der Basilika. In Lautertal beeindruckt das Felsenmeer auf dem Felsberg, das beliebtes Ausflugsziel bei Familien und Wanderfreunden ist. Entlang der Route können sich Kunst- und Kulturbegeisterte außerdem auf rund 14 Skulpturen des Künstlers Jens Nettlich freuen, die die Hauptfiguren und Szenen aus dem Nibelungenlied darstellen.

Den Taunus entdecken auf der Hochtaunusstraße 

Tiefe Wälder voller Naturdenkmäler, Gipfel und weitläufige Täler – Der hessische Taunus bietet vor allem Naturliebhabern einen Ort zum Erholen und Bestaunen. Auch führen hier die berühmten Kurven der Hochtaunusstraße auf rund 55 Kilometern durch Kultur, malerische Ortschaften, kleine Landgasthäuser und Gartenwirtschaften. Von Bad Homburg aus führt die Ferienstraße über die Städte Oberursel, Schmitten und Bad Camberg, vorbei an der Hohemark und dem Großen Feldberg. Interessierte finden an den jeweiligen Park- und Rastplätzen entlang der Ferienstraße übersichtliche Hinweistafeln, die über den aktuellen Standort, den weiteren Streckenverlauf sowie Sehenswürdigkeiten direkt an der Strecke oder in der näheren Umgebung informieren. Am Großen Feldberg können Kletter- und Wanderfreunde einen Aussichtsturm erklimmen und genießen von dort aus eine atemberaubende Aussicht über den gesamten Taunus. Das Ziel und Ende der Hochtaunusstraße stellt Bad Camberg dar. Hier wartet auf Erholungssuchende der Kneipp-Kurpark mit einem Kneipp-Rundweg.

Einblick in hessische Betriebe: HandwerkErlebnisroute im Mittleren Fuldatal 
Seit April 2015 öffnen entlang der „HandwerkErlebnisroute“ im Mittleren Fuldatal regionale Handwerksbetriebe die Türen zu ihren Werkstätten, Höfen und Läden. Ob Lederhandwerksstätten, Kräutermanufakturen, Korbflechtereien, Imkereien oder Schuhhersteller: Zahlreiche Betriebe laden Interessierte ein, den Meistern einen Tag über ihre Schulter zu schauen und Einblick in die Produktion ihrer unterschiedlichen Produkte zu erhaschen. Besichtigt werden können die Betriebe im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Veranstaltung „Türen und Tore auf“ sowie auf individuelle Anfrage. Beim nächsten Tag der offenen Tür am 11. Juni 2017 lernen Besucher von 10 bis 18 Uhr Wissenswertes rund um das Bio-Ei. Ebenfalls auf dem Programmplan stehen eine Stippvisite bei Künstlerin Elke Anders in Morschen, ein Besuch einer regionalen Wurstmanufaktur mit regionalen Wurstspezialitäten sowie ein Besuch auf dem Tannenhof in Imshausen, auf dem zahlreiche Kräuter angebaut werden und Interessierte alles Wissenswerte zu dessen Anbau und Pflege erfahren können. Die HandwerkErlebnisroute wird mit einem historischen Omnibus erkundet und ist für einen Preis von 79,95 Euro pro Person inklusive Fahrt, den vier Besichtigungen, einem Vier-Gänge-Menü, Kaffee und Kuchen sowie einer Reisebegleitung erhältlich. Kinder können sich auf einen interaktiven Familientag am 24. Juni 2017 mit der „HandwerkErlebnisroute für Kinder“ mit Handwerk, regionalen Produkten und Landwirtschaft freuen.

Kur und Gesundheit: Bäderstraße im hessischen Taunus 
Vom Taunus bis nach Rheinland-Pfalz verläuft die deutsche „Bäderstraße“ auf einer Länge von 64 Kilometern durch die hessischen Städte Kemel und Holzhausen. Noch heute finden sich hier Zeugen römischer Vergangenheit in Form eines Kastells bei Holzhausen an der Haide sowie am ehrenamtlich gepflegten Verlauf des Obergermanisch-Raetischen Limes. Auch unter der Bezeichnung „B260“ bekannt, verbindet die Bäderstraße zahlreiche Kurorte und Heilbäder in Hessen miteinander, wie beispielsweise Schlangenbad und Bad Schwalbach, die sich „die Bäder im Taunus“ nennen dürfen. Seit Jahrzehnten sind die Kurorte für ihre heilende Wirkung bekannt. Ob wohltuende Moor- und Mineralbäder oder Trinkkuren mit nährstoffreichem Heilwasser: Inmitten unberührter Natur können Kurgäste und Urlauber etwas für ihre Gesundheit sowie ihr Wohlbefinden tun und darüber hinaus Sehenswürdigkeiten sowie Veranstaltungen rund um die Themen Gesundheit, Natur und Entspannung erleben.

Wandern trifft auf Kulinarik: Ferienstraße Bergstraße
Wo Deutschland anfängt, Italien zu werden – Bereits seit dem 19. Jahrhundert ist die Bergstraße im hessischen Odenwald auch als „Riviera Deutschlands“ bekannt. Die südlichste Urlaubsregion in Hessen ragt bis nach Baden-Württemberg und an die Neckarstadt Heidelberg heran. Landwirtschaftlich, gastronomisch und wirtschaftlich ist die Bergstraße vom Weinbau geprägt. An der eleganten Hügelkette der Ferienstraße, deren Silhouette von Burgen und Schlössern geprägt ist, wachsen Weinreben auf einer Fläche von rund 840 Hektar. Im Frühling schon verwandelt sich die Bergstraße in ein buntes Blütenmeer und wartet auf Besucher mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten wie historischen Marktplätzen, Fachwerkhäusern, Burgen und Schlössern, internationalen Varietés und Kleinkunstbühnen sowie mit dem UNESCO-Welterbe im hessischen Lorsch. Auf den gut markierten Wander- und Radwanderwegen des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald können sich Besucher zu Fuß oder mit dem Fahrrad sportlich aktiv zeigen. Hier lässt sich mit einer Wanderung der idyllische Blütenweg und der sportlich anspruchsvolle Burgensteig ideal miteinander verbinden. Zahlreiche Weinfeste und Kulturveranstaltungen locken Touristen und Einheimische jedes Jahr in die Weinberge und Obstwiesen entlang der Ferienstraße.

Weitere Informationen zu den Ferienstraßen in Hessen finden Interessierte unter http://www.hessen-tourismus.de/natur-und-landerlebnis/entdeckungsreise-durch-hessen-die-schoensten-ferienstrassen.