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Letzte Aktualisierung: 23.04.2024

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Ensemble Modern veranstaltet Gedenkkonzert im Kunstverein Familie Montez

von Ilse Romahn

(14.10.2019) Die tschechischen Komponisten Pavel Haas, Gideon Klein, Rudolf Karel, Victor Ullmann und Hans Krása gehörten zu den führenden tschechischen Komponisten ihrer Zeit und wurden ab 1942 als Juden sowie wegen Widerstandstätigkeit im NS-Konzentrationslager Theresienstadt interniert.

Trotz katastrophaler Lebensbedingungen komponierten sie dort weiter und wurden zu Protagonisten des zunächst nur im Verborgenen möglichen und ab 1944 zu Propagandazwecken missbrauchten kulturellen Lebens im „Vorzeigeghetto“ Theresienstadt – bis sie am 16. Oktober 1944 in die Vernichtungslager deportiert und umgebracht wurden.

Genau 75 Jahre nach der Deportation gedenkt das Ensemble Modern den Theresienstädter Komponisten in einem Konzert am Mittwoch, 16. Oktober, um 20 Uhr im Kunstverein Familie Montez.

Kulturdezernentin Ina Hartwig wird das Konzert eröffnen: „Die zynischen Versuche der Nationalsozialisten, die Hölle von Theresienstadt zur jüdischen Mustersiedlung zu verklären, sind an Perfidie nicht zu übertreffen. Auch gefangene Musikerinnen und Musiker wurden zur Mitarbeit an der Propagandaaktion gezwungen und anschließend ermordet. Wenn wir ihre Werke heute aufführen, erinnern wir sie als das, was sie tatsächlich waren: Als erbitterten Widerstand der Kunst gegen die Shoah.“ Das Konzert wird moderiert von Thomas Rietschel.

Das Konzert mit dem Titel „Musik an der Grenze des Lebens – Die Theresienstädter Komponisten“ beginnt am Mittwoch, 16. Oktober, um 20 Uhr im Kunstverein Familie Montez, Honsellstraße 7.

Das Ensemble Modern wird folgende Stücke spielen
Rudolf Karel: Nonett (1945)
Viktor Ullmann: 3. Streichquartett, op. 46 (1943)
Pavel Haas: Bläserquintett op. 10 (1929)
Gideon Klein: Divertimento (1939/40)
Hans Krása: Musik für Cembalo und 7 Instrumente (1935/36)

Das Konzert steht unter der Schirmherrschaft der Frankfurter Kulturdezernentin Ina Hartwig und wird gefördert von der Stadt Frankfurt, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie der EKHN Stiftung.

Tickets kosten 18, ermäßigt 10 Euro und sind im Vorverkauf über alle bekannten Vorverkaufsstellen von Frankfurt Ticket RheinMain, unter Telefon (069)1340400 sowie unter http://www.frankfurtticket.de erhältlich. (ffm)