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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Engagement und Vielfalt machen unsere Stadt stark

Peter Feldmann würdigt herausragende Frankfurter mit Migrationshintergrund

von Ilse Romahn

(14.12.2017) Sie kommen aus Afghanistan, Aserbaidschan, aus Bosnien-Herzegowina, China, Eritrea, aus Frankreich, Georgien, Iran, aus Peru, Vietnam, Weißrussland und vielen anderen Staaten. Sie alle eint, Frankfurter Bürger zu sein. Und mehr noch: Am Abend des 12. Dezember hat Oberbürgermeister Peter Feldmann 37 Männer und Frauen in der Paulskirche als herausragende Frankfurter Persönlichkeiten mit Migrationshintergrund ausgezeichnet.

Ehrung herausragender Frankfurter Persönlichkeiten mit Migrationshintergrund: OB Peter Feldmann am Rednerpult
Foto: Rainer Rüffer
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Frankfurt knüpft mit dieser Auszeichnung an die Würdigungen zum 25-jährigen Bestehen der Kommunalen Ausländervertretung (KAV) im vergangenen Jahr an. „Dieses Jahr sind es 37 Menschen, die wir besonders würdigen wollen – so viele wie unsere KAV Mitglieder hat“, sagte Feldmann in seiner Ansprache. „Sie kommen aus der ganzen Welt, doch ihr Zuhause ist Frankfurt. Sie setzen sich ein für die Belange ihrer Stadt und bringen herausragende Leistungen in Fachgebieten wie IT, Musik, Medizin und Ingenieurswesen.“

Unter den 37 Ausgezeichneten sind, um exemplarisch drei von ihnen vorzustellen, Asim Khan, Catherine Gordeladze und Maria-Roser Valentí.

Asim Khan, geboren in Karachi, Pakistan, kam als Kind nach Deutschland und wuchs in Frankfurt auf. Für seine herausragenden Studienleistungen im Fach Rechtswissenschaft wurde er mit einem Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert. Heute ist Khan Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt, Lehrbeauftragter der Hochschule Darmstadt und Autor mehrerer wissenschaftlicher Veröffentlichungen.

Catherine Gordeladze, deutsch-georgische Pianistin, erhielt ihren ersten Klavierunterricht mit sechs Jahren in Tiflis und entpuppte sich als Wunderkind. Als Solistin und Kammermusikpartnerin gastiert Gordeladze heute auf internationalen Konzertpodien und mit namhaften Orchestern wie dem Georgischen Staatsorchester. Neben ihrer Konzerttätigkeit hat sie einen Lehrauftrag an der Musikhochschule Frankfurt am Main inne. Catherine Gordeladze engagiert sich ehrenamtlich für das Projekt „Rhapsody in School“ und besucht regelmäßig Schulen, um bei jungen Menschen Neugier und Potenziale für die klassische Musik zu wecken.

Die Spanierin Maria-Roser Valentí ist eine der wenigen Physik-Professorinnen bundesweit. 2003 folgte sie einem Ruf der Goethe-Universität Frankfurt an das Institut für Theoretische Physik. Als dritte Frau überhaupt in diesem Amt wurde sie 2009 Vize-Präsidentin der Goethe-Universität und bekleidete dieses Amt bis 2012. Valentí engagiert sich unter anderem für die Gleichstellung.

Auch Menschen, die aus ihrer Heimat flüchten mussten, sind unter den Geehrten. Trotz Fluchterfahrung und fehlenden Deutschkenntnissen machten sie ausgezeichnete Schul- und Studienabschlüsse und kümmern sich heute ehrenamtlich um Geflüchtete.

Peter Feldmann: „Die Biografien derjenigen, die wir heute auszeichnen, sind vielfältig und machen Mut. Ich bin stolz auf dieses Engagement, auf diese Vielfalt. Sie machen unsere Stadt stark.“

Zu ihrem 25-jährigen Jubiläum hat die KAV 2016 eine Publikation mit dem Titel „Herausragende Persönlichkeiten mit Migrationshintergrund“ veröffentlicht. „Das Buch zeigt: Es gibt eine Nachfrage nach Erfolgsmeldungen über Menschen mit Migrationshintergrund. Heute Abend stehen nicht der Migrationshintergrund, sondern die Menschen im Mittelpunkt. Ihre Geschichten kann man nachlesen – in der ersten und seit heute auch in der zweiten Ausgabe der ‚Herausragenden Persönlichkeiten‘“, sagte Feldmann.

Die Bücher sind bei der KAV erhältlich. Einfach eine E-Mail an info.kav@stadt-frankfurt.de senden und angeben, welches Buch man möchte – oder ob man an beiden Interesse hat – und die Bestellung wird geliefert.

Weitere Informationen: http://www.kav.frankfurt.de/