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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Empfang zur Gründung der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland

Aufrufe zu Begeisterung und zum gemeinsamen Handeln

von Ilse Romahn

(12.03.2018) Vertreter der Kirchen und der Politik folgten am 5. März 2018 der Einladung des Kirchenpräsidenten der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland zu einem Empfang nach Frankfurt. Bezirksapostel Rainer Storck hatte aus Anlass der Gründung der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland dazu eingeladen.

In ihren Reden betonten  Geistlichen die Bedeutung des Christentums für die Gesellschaft. Es sei die Aufgabealler Kirchen, die frohe Botschaft des Evangeliums den Menschen nahezubringen. Unter den 50 Gästen waren prominente Vertreter wie Oberkirchenrätin Barbara Rudolph (Evangelische Kirche im Rheinland), Weibischof Dr. Thomas Löhr (Bistum Limburg) sowie Bürgermeister Uwe Becker (Stadt Frankfurt), die sich neben den Bezirksapostel Rainer Storck und seinem Vorgänger Bernd Koberstein mit Grußworten an die Zuhörer wandten.

Bezirksapostel Koberstein: Seelsorger zum Anfassen

Der scheidende Bezirksapostel i.R. Bernd Koberstein blickte in seiner Ansprache auf seine neunjährige Amtszeit als Kirchenpräsident der Neuapostolischen Kirche Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland zurück. Er habe immer ein Bezirksapostel „zum Anfassen“ sein wollen, betonte er. Dabei habe er großen Wert auf die Förderung der Seelsorge und der Seelsorger sowie der Kinder und Jugendlichen gelegt. In diesem Zusammenhang rief er dazu uf, jungen Menschen eine Chance zu geben und ihnen zu vertrauen: „Mich erfreuen die jungen Menschen immer wieder, die sich für Christus begeistern lassen und sich für ihn in der Kirche engagieren.“

Bezirksapostel Storck: In die Offensive gehen

Bezirksapostel Rainer Storck nannte drei Schwerpunkte für sein weiteres Arbeitsprogramm: Er wolle zum einen das Engagement und die Eigeninitiative der Gemeinden weiter stärken und zum anderen sensibel mit den begrenzten finanziellen Ressourcen der Kirche umgehen. An die Vertreter der anderen Kirchen gewandt rief der Kirchenpräsident der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland dazu auf, in die Offensive zu gehen. Es gelte, das Evangelium und die frohe Botschaft Christi hochzuhalten und zu den Menschen zu bringen. „Wir dürfen nicht klein beigeben angesichts aktueller Entwicklungen“, mahnte er.

Es sei Aufgabe aller Kirchen, die christlichen Werte wie Respekt, Akzeptanz und Nächstenliebe als Angebot offensiv in die Fläche zu bringen – ganz unabhängig vom eigenen Profil und mancher Lehrunterschiede. „Lassen Sie uns gemeinsam unserer Verantwortung gerecht werden und noch mehr tun, um den Wert des Evangeliums den Menschen wieder neu nahezubringen“, appellierte der Bezirksapostel. Dies sei die Chance, die Kirchen in ihrer gesellschaftlichen Rolle langfristig zu stärken.

Oberkirchenrätin Rudolph: Anerkennung für gemeinsamen ökumenischen Weg Oberkirchenrätin Barbara Rudolph, Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland, würdigte den enormen Weg, den die ökumenische Gemeinschaft und die Neuapostolische Kirche in den letzten Jahren zusammen zurückgelegt hätten. Sie dankte allen, die sich mit Zeit, theologischem Nachdenken und ökumenischer Neugierde für ein gegenseitiges Kennenlernen eingesetzt haben.

Weibischof Dr. Löhr: Lob für ehrenamtliches Engagement

Weihbischof Dr. Thomas Löhr vom Bistum Limburg sprach ebenfalls anerkennend über die Entwicklung der Neuapostolischen Kirche: „Sie haben in Treue zum Ursprung und zu den Aposteln die theologischen und pastoralen Grundlagen weiterentwickelt, dabei stets die Kontakte zu anderen Kirchen und Religionen im Auge gehabt und so für die Ökumene Wegbereitung geleistet.“ Das grenzenlose Vertrauen in das Wirken des Heiligen Geistes zeichne die Neuapostolische ebenso aus wie der hohe ehrenamtliche Einsatz, den die Gläubigen der Kirche leisteten.

Bürgermeister Becker: Begeisterung für Christus spürbar

Bürgermeister Uwe Becker, Kämmerer der Stadt Frankfurt am Main, sprach über die gemeinsame Verantwortung aller Kirchen für die gesellschaftliche Entwicklung. Es gelte mit Engagement und Einsatz egoistischen und nationalistischen Vorstellungen entgegenzutreten. Gleichzeitig warnte er davor, sich nicht allein auf Themen wie Organisation, Struktur und Geld zu beschränken. „Dann folgt fast automatisch die weitere Abnahme.“ Entscheidend sei die Begeisterung. Diese habe er an vielen Stellen in der Neuapostolischen Kirche gespürt und erlebt: „Mit Begeisterung wecken Sie auch Interesse bei den Menschen.“

 

Die Neuapostolische Kirche Westdeutschland

Die Neuapostolische Kirche (NAK) ist eine weltweit verbreitete christliche Kirche. Grundlage ihrer Lehre ist die Heilige Schrift. 1863 ist sie aus der Katholisch-apostolischen Gemeinde hervorgegangen und wird – wie die ersten Christengemeinden auch – von Aposteln geleitet. In den Gottesdiensten wird das Evangelium Jesu Christi mit dem Ziel verkündigt, gläubige Menschen auf die nahe Wiederkunft des Gottessohns vorzubereiten. Mit Mitgliedern anderer Kirchen sind neuapostolische Christen über das Sakrament der Wassertaufe und über die altchristlichen Glaubensbekenntnisse verbunden. Die Neuapostolische Kirche verhält sich parteipolitisch neutral. Sie finanziert sich durch Spenden.

Zum neuapostolischen Glauben bekennen sich derzeit weltweit nahezu neun Millionen Menschen. In Deutschland ist sie mit etwa 335.000 Mitgliedern neben der Katholischen Kirche, der Evangelischen Kirche und den Orthodoxen Kirchen die viertgrößte christliche Kirche. Zur Neuapostolischen Kirche Westdeutschland zählen mehr als 115.000 neuapostolische Christen in über 500 Gemeinden.

Neuapostolische Kirche Westdeutschland, Kullrichstraße 1. 44141 Dortmund, info@nak-west.de