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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Einsatzort: Frankfurter Bahnhofsviertel

Sonderaktionen für mehr Sicherheit

von Karl-Heinz Stier

(16.06.2017) Es ist kein einfaches Unterfangen, denen sich die Polizei bei der Bewältigung von Sauberkeit, Drogenkonsum und Dealer-Aktivitäten im Frankfurter Hauptbahnhof und dem Bahnhofsviertel ausgesetzt sieht. 100 Beamte hat derzeit die Landespolizei eingesetzt. Vier kommen aus der Frankfurter Stadtpolizei und weitere vier stellt die Bundespolizei einzeln oder in gemischten Streifen.

Matthias Heinrich, Leiter der Stadtpolizei weiß auch Einsatzzahlen der Sonderaktionenletzten in den letzten vier Monaten  in einer Zwischenbilanz  mitzuteilen. So seien täglich von 8 bis 21 Uhr in zwei Schichten Streifen in 1 800 Stunden im Einsatz gewesen. Sie hätten  1150  „Maßnahmen eingeleitet und verarbeitet“. Darunter fallen 740 Personenüberprüfungen. 185 Verstöße gegen Drogen, 50 Alkoholfälle registriert,  37 Hausverbote erteilt worden. Zu weiteren Verstößen zählen  Anzeigen wegen Hausfriedensbruch, Strafanzeigen nach dem Aufenthaltsgesetz, unerlaubtes Rauchen, Urinieren und Lagern auf Treppen und Boden.

Bei einem Presserundgang mit Sicherheitsdezernent Markus Frank berichtete auch der Leiter der Geschäftsstelle des Präsentationsrates, Klaus-Dieter Strittmatter, der vor 150 Tagen zum Sonderkoordinator im Bahnhofsviertel ernannt wurde,  über seine bisherigen Aktivitäten. So sei ein neuer Regionalrat im Viertel gegründet worden, deren Mitglieder im Bahnhofsviertel wohnen oder arbeiten und in Zusammenarbeit mit der Polizei, der Drogenhilfe und Präventionsrat regelmäßig Sehen-Helfen-Seminare für Bewohner und Gewerbetreibende zum Miteinander im Bahnhofsviertel abhalten. Ein Stand im Kaisersack informiere zu Taschen- und Trickdiebstahl, Sicherheit im Urlaub und Fahrradcodierung.

Oft seien es auch nur kleine Aktionen, die „große Wirkung erzielen“, sagte Strittmatter und  nannte mehr Licht rund  um  das Anbringen von Spiegeln zur besseren Über – und Einsicht für Passanten an den Auf- und Abgängen zu den U-Bahnen oder eine Erhöhung der Reinigungszyklen im Hauptbahnhof. Zur Zeit gibt die Bundesbahn jährlich 1, 6 Millionen Euro dafür aus. „Der regelmäßige Austausch über Veränderungen und Maßnahmen sowie die Kommunikation aller Beteiligten ist das Wichtigste und trägt zur mehr Sicherheit bei“, fasste  der Sonderkoordinator zusammen. Stadtrat Frank  konstatierte, dass es nach 150 Tagen Sonderkoordination eine gute Entwicklung im Bahnhofsviertel gebe. „Was wir machen, ist ein Kurzstreckenlauf, in dem nicht alles geregelt werden kann oder vielleicht auch manches wiederkehrt“. Große Sorgen machen ihm rund um den Bahnhof die „Crack-Konsumenten“. Es sei eine gemeine Droge, schlimmer als Heroin. In Zusammenarbeit mit der Justiz müsse hier eine Bewertung gefunden werden. „Dies ist einer der zentralen Aufgaben für die nächsten Monate“.