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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Eine Stadt – Sechs Museen: Kulturvielfalt in Bad Wörishofen

Sebastian-Kneipp-Museum, Fotomuseum, Fliegermuseum & Co.

von Ilse Romahn

(16.08.2017) Ein Traum für alle Hobby-Fotografen, Flieger oder Puppenspieler: In Bad Wörishofen warten gleich sechs Museen auf die Kulturfreunde. In der Kneipp-Stadt erwacht Pfarrer Sebastian Kneipp in den Köpfen der Gäste wieder zum Leben.

Bildergalerie
Sebastian-Kneipp-Museum
Foto: Kur- und Tourismusbetrieb Bad Wörishofen
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Kutschen-Museum
Foto: Kur- und Tourismusbetrieb Bad Wörishofen
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Besucher fühlen sich wie eine edle Dame oder ein galanter Herr des frühen 20. Jahrhunderts auf ihrem Weg zur Hochzeit und düsen im Flugsimulator wie ein echter Pilot über die Wolken. Vom Allgäuer Fischmuseum und dem Kutschenmuseum über das Fliegermuseum, Sebastian-Kneipp-Museum, Puppenmuseum bis hin zum Süddeutschen Fotomuseum – hier findet jeder Kulturinteressierte genau seinen Bereich.  

An einem historischen Ort gelegen, im Kloster der Dominikanerinnen, lädt das Sebastian-Kneipp-Museum Gesundheitsinteressierte ein, sich von den rund 2000 Objekten der Ausstellung in die Zeit des „Wasserdoktors“ entführen zu lassen. Angefangen von Wörishofen vor Kneipp, wie Kneipp lebte, über seine Erfolge bis hin zu den fünf Elementen der Kneipp-Lehre bestaunen Besucher beispielsweise historische Kleidung, Möbel, Accessoires und Manuskripte. Eine Duftstation und Lehr-Videos ergänzen das vielseitige Angebot. Die Räume sind zudem mit QR-Codes für Smartphones ausgestattet, die direkt zu Hörbeiträgen und weiteren Informationen zu den Ausstellungsstücken führen.

Ebenso in historischer Kulisse präsentiert sich das Fliegermuseum. Denn nicht nur die Ausstellungsstücke erzählen von einer anderen Zeit. Der Ausstellungsort selbst ist eine historische Segelfliegerhalle aus dem Jahr 1934. Hier wird die Geschichte der Fliegerstadt Bad Wörishofen und der Luftfahrt allgemein von den Anfängen bis zur Neuzeit wieder lebendig. Im Cockpit der komplett erhaltenen MIG 21 MF erahnen Besucher, wie es ist, mit einem 2.350 km/h schnellen Überschall-Jet zu fliegen. Hobby-Piloten bestaunen außerdem Bücher und Bilddokumente, Flugzeug-Modelle sowie Flieger-Accessoires wie Tankanzeiger, Höhenmesser, Wendezeiger oder Blackboxes. Der Flugsimulator ist das Highlight für Flugabenteurer.

Naturbegeisterte kommen dagegen im Allgäuer Fischmuseum mit der Ausstellung der heimischen Fischarten voll auf ihre Kosten. Vom kleinsten Stichling bis zum großen Hecht – Sämtliche Fische sowie Krebse und Insekten sind Exponate, die von der Inhaberfamilie selbst präpariert wurden. Besucher begutachten zudem Exoten aus dem Meer sowie Krabben, Schnecken und Muscheln.

Ungewöhnliche Filmstars entdecken Geschichtsbegeisterte im Kutschenmuseum. Einige der Exemplare durften nämlich schon bei bekannten Produktionen, wie „Dornröschen“ oder  „Rossini“, bei der Helmut Dietl Regie führte, mitwirken. Beim Anblick der über hundert historischen Fahrzeuge wie Hochzeitskutschen, Postwagen, Reisewagen oder Doktorwagen fühlen sich Museumsbesucher wie edle Ladies und Gentlemen aus vergangenen Zeiten. Einige Kutschen können für eine Fahrt durch Bad Wörishofen gemietet werden.

Schon seit rund 25 Jahren sammelt die Bad Wörishofenerin Aloisia Stöckle verschiedene Puppen aus aller Welt. Ob groß, klein, hell oder dunkel – Im Puppenmuseum finden sich über 300 Exemplare aus den Jahren 1920 bis 2000. Und sie alle haben einen Namen und ihre Geschichte. So erfahren Puppenfans, woher etwa „Dr. Bär“ oder „Schnarchteddy“ kommen und wie sie zu ihrem Namen gelangten.

Eine Fotoausstellung in außergewöhnlichem Sinne ist das Süddeutsche Fotomuseum. Das Augenmerk gilt hier nämlich der Technik, nicht dem Bild. Mit Originalgeräten wie einer Giroux-Daguerre-Kamera oder der zwei-äugigen Contaflex von 1935 zeigt das Museum die Geschichte und Entwicklung der Fototechnik – von den ersten Gehversuchen von Nicephore Niepce 1827 bis zu den Digitalkameras. Fotofreunde betrachten Kameras berühmter Marken wie Canon, Kodak, Nikon, Rollei oder Leica und nehmen auch mal auf gemütlichen Kinostühlen aus den 1950er Jahren Platz. Die Sonderausstellung „So blitzte die junge Republik" zeigt noch bis Juni 2018 Blitzgeräte der Nachkriegszeit in Kombination mit den zeitlich passenden Kameras.

Beim einwöchigen „Kneipp-Schnuppern“ entdecken Gesundheitsreisende das Kneipp‘sche Naturheilverfahren mit den fünf Elementen Wasseranwendungen, aktive Bewegung, Naturarzneien, gesunde Ernährung und innere Ordnung. Buchbar ist die Pauschale ab 390 Euro pro Person für sieben Nächte mit Frühstück. Inkludiert sind ein ärztlicher Check-up, acht Kneipp-Schnupper-Anwendungen, zwei Massagen und zweimal Bewegungstraining im Rahmen der gesundheitsfördernden Maßnahmen sowie die Kurtaxe. www.bad-woerishofen.de