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Letzte Aktualisierung: 23.04.2024

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`Ein Maskenball` von Giuseppe Verdi im Musikpavillon im Palmengarten

Melodrama in vier Akten, Text von Francesco Maria Piave

von Ilse Romahn

(10.07.2017) Alljährlich im Sommer bespielt die Kammeroper Frankfurt den Musikpavillon im Palmengarten und schließt eine Lücke im Kulturangebot der Mainmetropole. In diesem Jahr steht das Hauptwerk aus der mittleren Schaffensperiode von Giuseppe Verdi auf dem Programm "Ein Maskenball". MASKENBALL. 


Zur Entstehungszeit der Oper stand das Barometer auf Sturm: 1858 misslingt das Attentat des Grafen Felice Orsini auf Napoleon III., doch das Ende der Bourbonen-Herrschaft in Neapel ist eingeleitet. Giuseppe Verdi, glühender Anti-Royalist, greift das Sujet auf: Sein Librettist Antonio Somma bearbeitet eine Vorlage von Eugène Scribe von 1833 für Daniel-Francois Esprit Auber, merzt einige überflüssige Szenen aus und schreibt mit UN BALLO IN MASCHERA eine der wirkungsvollsten Verdi-Opern überhaupt.

In diesem Dramma lirico krachen blutige Tragödie und burleske Operette unvermittelt aufeinander und ergeben ein „Scherzo mit tödlichem Ausgang“ – ein Bonmot von Richard Strauss, das auch auf den MASKENBALL passt. Die Oper ist ein Vexierspiel aus Politik und privaten Amouren. Der Einbruch des Übersinnlichen in Gestalt der Seherin Ulrica und die sexuelle Ambivalenz des Pagen Oscar, einer Hosenrolle und singulär in Verdis Schaffen, schärfen den inneren Konflikt.

Das historische Vorbild ereignete sich 1792 während eines Maskenballes in der Stockholmer Oper. Und Verdi und Somma zeigen nun diese an sich schon verwirrende Konstellation auf der Opernbühne als Maskenspiel über das Maskenspiel – und Rainer Pudenz führt dieses Meisterwerk der Italienischen Oper in deutscher Sprache (neue Übersetzung von Thomas Peter) auf, um dem Publikum im Gewirr der zahllosen Zwischenböden die Orientierung zu ermöglichen. Unberührt bleibt Verdis unsterbliche Musik, darunter die wohl schönste Chor-Prehgiera der Operngeschichte: Das Attentat ist geglückt, der König tödlich getroffen - doch nun erweist sich die Tragödie als Farce, als grässliches Missverständnis unter Freunden. Das dreizehnte Addio war tödlich!

Aufführungstermie sind am 15. Juli (Premiere), 21., 22., 23., 26., 28., 29., 30. Juli und 2., 4., 5., 9., 11., 12. August 2017, jeweils  
jeweils 19.30 Uhr.  Bei Regen findet die Aufführung konzertant statt.

Leitung: Erdl (Musikalische Leitung). Pudenz (Regie), Vilagrasa (Bühne/Licht), Keller (Bühne/Licht), Bresgen (Dramaturgie), Beiner (Regieassistenz)

Mitwirkende: Nymoen, Kalinina, Diny, Seyhan, Cuento, Sindermann, Peter, Führ, Kaiser, Vargas, Eckhardt u. a.

Aufführungsort ist der Musikpavillon im Palmengarten, Eingang Bockenheimer Landstraße/Palmengartenstraße 11 und Siesmayerstraße 63.

Das düstere Melodrama in drei Akten feiert seine Premiere am 15. Juli und wird bis Mitte August im Musikpavillon des Palmengartens zu sehen sein. Karten zum reduzierten Vorverkaufstarif können wie gewohnt bei Frankfurt Ticket RheinMain (www.frankfurtticket.de oder Tel. (069)1340400) erworben werden. Bestellungen für die Abendkassen können gern unter pudenz@kammeroper-frankfurt.de aufgegeben werden.