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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Ein Kelkheimer im Land der Inkas

Lichtbildervortrag von Dr. Thomas Martini über Südamerika

von Norbert Dörholt

(15.10.2019) Von Buenos Aires nach Bolivien und Peru ist es ein weiter Weg. Und auch recht beschwerlich, vor allem in der dünnen Luft bei über 4000 Metern Höhe. Und auch nicht ganz billig. Wer ohne all diese Mühen trotzdem diesen faszinierenden Teil unserer Erde recht realitätsnah erleben möchte, der sollte den Lichtbildervortrag des Alexander von Humboldt von Kelkheim, vulgo Dr. Thomas Martini, am Freitag, 25.Oktober, um 19 Uhr im Haus der Senioren, Mittelweg 9, in Kelkheim besuchen.

Bildergalerie
Das Hafenviertel La Boca in Buenos Aires ist eine der Geburtsstätten des Tangos. Dort wird heute noch zu jeder Zeit das Tanzbein geschwungen.
Foto: Dr. Thomas Martini
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In den Weiten der Anden kommt sich der Wanderer bisweilen schon ein wenig verloren vor.
Foto: Dr. Thomas Martini
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Sonnenuntergang über dem größten Salzsee der Welt: Solche spektakulären Naturschauspiele bekommt man in unseren Breiten eher nicht zu sehen.
Foto: Dr. Thomas Martini
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In Bolivien gibt es Salz, soweit das Auge reicht.
Foto: Dr. Thomas Martini
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Die in Schilfhütten am Ufer des Titicacasees in Peru lebenden Ureinwohner sind fröhlich bunt gekleidet.
Foto: Dr. Thomas Martini
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Malerischer geht es kaum: Grasende Alpakas vor den schneebedeckten Gipfeln der Anden. Das Alpaka, auch Pako, ist eine aus den südamerikanischen Anden stammende, domestizierte Kamelform, die vorwiegend wegen ihrer Wolle gezüchtet wird. Der Bestand an Alpakas in Peru liegt bei etwa 3,5 Millionen Tieren, was ca. 80 Prozent des weltweiten Bestandes ausmacht.
Foto: Dr. Thomas Martini
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Ein eindrucksvoller Blick auf das UNESCO-Welterbe Machu Picchu, die geheimnisvolle und bis heute erst teilweise erforschte Inkastadt in den peruanischen Anden.
Foto: Dr. Thomas Martini
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Der versierte Weltreisende, dessen Vorträge über seine Exkursionen in die spektakulärsten, abgelegensten und wunderschönsten Winkel dieser Welt mittlerweile legendär sind, hat sich dieses Mal ins Land der Inkas begeben. Er überquerte schwindelerregende Brücken in Argentinien, streifte durch unendliche Salzseen in Bolivien und befuhr den Titicacasee in Peru mit dem Schilfboot. Da er nicht nur ein wagemutiger Erkunder ferner Länder jenseits der Horizonte sondern auch ein ausgezeichneter Fotograf ist, wird gewiss auch dieser Vortrag seine Besucher wieder in seinen Bann ziehen. Spannend erzählen kann der Doktor der Chemie mit dem Hang zur Geographie bekanntermaßen ja  auch.

Beispielsweise über die Weltstadt Buenos Aires, die viele pittoreske Eigentümlichkeiten zeigt. Im Hafenviertel La Boca, eine der Geburtsstätten des Tangos, wird überall und zu jeder Zeit das Tanzbein geschwungen. Bei La Polvorilla im Nordwesten Argentiniens überspannt die höchste Brücke des Landes in 4.420 Metern Höhe einen schwindelerregenden Canyon. Herrliche Gebirgsformationen aus unterschiedlichem Gesteinsmaterial sind atemberaubend schön

Einzigartig ist der größte Salzsee der Welt in Bolivien bei Uyuni. Sein blendendes Weiß, das tiefe Blau des Himmels und spektakuläre Spiegelbilder beim Sonnenuntergang verleihen der kargen Landschaft einen unbeschreiblichen Reiz.

Peru grüßt mit schneebedeckten Anden. Die schwimmenden Schilfinseln des Titicacasees sind Lebensraum der Ureinwohner Uris. Von der einstigen Inkahauptstadt Cusco führen Bus und Bahn durch das subtropische Urubambatal zum UNESCO-Welterbe Machu Picchu. Geheimnisvoll und faszinierend ist diese nur teilweise erforschte Stätte des ehemaligen blühenden Inkalebens, die geheimnisvolle Inkastadt, eine gut erhaltene Ruinenstadt in atemberaubender Lage und voll exotischer Schönheit. Erbaut wurde sie auf einem Bergrücken in 2430 Metern Höhe einer Theorie zufolge um 1450 auf Befehl des Inka-Herrschers Pachacútec Yupanqui, der von 1438 bis 1471 regierte. Er schuf die Grundlagen für die Ausdehnung des mächtigen Inkareiches und führte den Kult um den Sonnengott Inti ein.

Die Stadt umfasste 216 steinerne Bauten, die auf Terrassen gelegen und mit einem System von Treppen verbunden waren. Die meisten Terrassen sind mit ihren in die Mauern eingebauten kleinen Wasserablauföffnungen und etwa 3000 Stufen ebenso bis heute erhalten, wie auch die Kanalverbindung von der außerhalb der Stadtanlage befindlichen Wasserquelle die zu den kaskadenförmig gestaffelten Brunnenbecken führt. Die Außenmauern der Tempel und die zum Teil mehrgeschossigen Wohnbauten sind in den letzten Jahren nach und nach in inkatypischer Bauweise zu 50 Prozent rekonstruiert worden.

Die Forschung geht heute davon aus, dass die Stadt in ihrer Hochblüte bis zu 1000 Menschen beherbergen und versorgen konnte. Über ihren Sinn und Zweck wurden verschiedene Theorien entwickelt. Tatsächlich existieren über sie keine Überlieferungen beziehungsweise wissenschaftliche Aufzeichnungen, weshalb auf der Grundlage archäologischer Funde nur mehr oder weniger begründete Vermutungen angestellt werden können. In der Stadtanlage wurden bei ihrer frühen Erforschung über 50 Grabstätten mit mehr als 100 Skeletten gefunden.

Die Stadt war und ist sowohl über einen schmalen Bergpfad mit einer kleinen Anlage im Gipfelbereich des Huayna Picchu als auch über vergleichsweise größere Inka-Pfade mit der einstigen Hauptstadt des Inkareiches Cusco und den Ruinen von Llactapata verbunden.

Die Zugfahrt von Cusco aus endet in Aquas Calientes. Von dort geht es mit dem Bus in 30 bis 45 Minuten an blutdrucksteigernden Abgründen vorbei zu der Inkastadt. Die Wanderwege erfordern dagegen bis zu vier Tagen Hochgebirgseinsatz.

Die hier genannten Ziele sind nur einige Beispiele einer unvergesslichen Reise durch einen Teil des riesigen südamerikanischen Kontinents, der sich die Besucher seines Vortrags nunmehr völlig kostenlos anschließen können.

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