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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Ein großer Städteplaner und Frankfurter: ‚Wir trauern um Albert Speer‘

von Ilse Romahn

(18.09.2017) „Mit tiefer Trauer nehmen wir Abschied von Professor Albert Speer. Er war einer der bedeutendsten Städteplaner seiner Generation und hat die Entwicklung Frankfurts in den vergangenen Jahrzehnten maßgeblich beeinflusst“, erklärten Oberbürgermeister Peter Feldmann und Planungsdezernent Mike Josef zum unerwarteten Tod von Albert Speer. „Unsere Gedanken sind bei der Familie.“

„Er war ein Querdenker, mit dem man sich wunderbar und anregend unterhalten konnte. Die Entwicklung unserer Stadt lag ihm besonders am Herzen. Er hat Frankfurt geprägt“, sagte Feldmann. „Die Entstehung des Museumsufers, die Entwicklung an der Messe und im Osten der Stadt wären so ohne seinen Einfluss nicht denkbar gewesen. Auch international, insbesondere im arabischen Raum und in China, haben er und sein Planungsbüro AS+P mit über 200 Mitarbeitern an der nachhaltigen Weiterentwicklung zahlreicher Städte gearbeitet.“

„Albert Speer war ein wunderbarer Mensch ohne jegliche Allüren. Gespräche mit ihm fanden immer auf Augenhöhe statt. Seine Neugier und seine offene, unprätentiöse Art haben mich sehr beeindruckt. Er hat sich früher als viele andere für eine verantwortungsvolle Stadtplanung eingesetzt. Er dachte urban und ökologisch. Sein großer Verdienst um Frankfurt war, dass er mit seiner Planung unserer Heimatstadt ein lebenswertes Antlitz gegeben hat", sagte Mike Josef.

„Wir werden Albert Speer, der 2003 mit der Goetheplakette ausgezeichnet wurde, ein ehrendes Gedenken bewahren“, so Feldmann und Josef. „Er hat große Spuren in der Stadt hinterlassen."

Als „großen Verlust für Frankfurt am Main“ hat die CDU-Kandidatin für die Oberbürgermeisterwahl im kommenden Jahr Bernadette Weyland den Tod Albert Speers gewürdigt. „Mit ihm verlieren wir einen großen Architekten und Stadtdenker, der sein Frankfurt am Main stets innovativ fortentwickeln wollte“, sagte Weyland.

An vielen großen Projekten der Stadtentwicklung beteiligte sich Speer, der mit seinem in Sachsenhausen ansässigen Büro in Frankfurt und China wirkte. Zu seinen Frankfurter Projekten gehörte das Museumsufer, der Holbeinsteg, die Entwicklung der Messe und die Entstehung des Europaviertels.

In Erinnerung bleibt Speer vielen Frankfurtern auch über seine Ideen für die Entwicklung einer internationalen Bürgerstadt. Gemeinsam mit Klaus Ring und Roland Kaehlbrandt von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft prägte er über lange Zeit die Debatte über Frankfurts Perspektiven als Bildungsstandort, als Wohnquartier und als Stadt am Main.

Die Aussicht, Frankfurt zu einer europäischen Kulturhauptstadt zu machen, fand Speers ausdrückliche Unterstützung. „Die Erbschaft Albert Speers nehme ich für mein Bemühen darum, Frankfurt als Kulturhauptstadt und damit als Mittelpunkt einer kulturell spannenden Metropolregion zu etablieren, gerne an“, hob Bernadette Weyland hervor.