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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Dreimal geht Staatspreis an Eltviller Weingüter

Leseertrag 2017 geringer als letztes Jahr

von Karl-Heinz Stier

(11.10.2017) Das für dieses Jahr wieder mit Spannung gehütete Geheimnis, welcher Winzer oder Winzerin als Sieger bei den Landeswein– und Sektprämierung hervorgeht, ist gelüftet. Auch sind die Staatsehrenplaketten 2017 für die besten erstrittenen Leistungen im Anbaugebiet Rheingau und Hessische Bergstraße jetzt von Landwirtschaftsministerin Priska Hinz in einer Pressekonferenz – diesmal außerhalb des Rheingaus – im Weingut Ebling Roßdorf bei Darmstadtbekannt bekannt gegeben worden.

Der Landeswettbewerb fördert die Nachhaltigkeit in der Weinbergpflege, einem sinnvollen Kellerausbau und ebenso eine angemessene Weinvermarktung. In diesem Jahr reichten 130 hessische Weingüter 1527 Weine und 77 Sekte zur Bewertung ein. 50 Prüfer waren dabei vom Dezember bis August zu Gange.

Und das sind die Preisträger der Staatsehrenplaketten:

Weingut Stefan Molitor in Eltville-Hattenheim (bis zur Betriebsgröße von 5 ha)
Weingut Gerster-Wagner, Eltville-Hattenheim( von 5 bis 10 ha)
Weingut Heinz Nikolai, Eltville-Erbach (von 10 bis 18 ha)
Weingut Joachim Flick, Flörsheim-Wicker (von 18 bis 35 ha)
Weingut Künstler, Hochheim (über 35 ha)

Und für die Hessische Bergstraße:

Weingut Edling, Roßdorf.

Zur Erinnerung: der Jahrgang 2016 zeichnete sich durch seine Fruchtbarkeit als auch durch seinen Schmelz und Fülle aus. Dabei unterscheidet sich dieser Jahrgang in einigen wesentlichen Punkten von dem in diesem Jahr, wie übereinstimmend die Teilnehmer an der Pressekonferenz berichteten.

Nach Aussagen von Ministerin Hinz bleiben die mengenmäßige Erträge im Rheingau und an der Hessischen Bergstraße erneut unter dem langjährigen Durchschnitt. Die Spätfröste im April und die häufigen, teilweise sehr ergiebigen Regenfälle seit Ende Juli erschwerten vor allem den Pflanzenschutz und führten zu teilweise deutlichem Ertragsausfall. Kritisch war insbesondere der Rückgang der Säurewerte unter sieben Prozent. In Kooperation mit den Betrieben wurde daher eine Säuerung des Weines erlaubt.

Der Rheingauer Weinpräsident Peter Seyffardt rechnet mit fast 18 Prozent weniger Erntemenge als im vergangenen Jahr. „Wir hätten uns weniger Regen im September gewünscht. Doch durch Vorarbeiten mit der Handlese und durch Vor-Sortieren konnte viel für die Qualität getan werden“. Bei Riesling und Spätburgunder gab es gute Mostgewichte, die über dem langjährigen Mittel lägen. Dies spiegele sich auch in der Aromafülle der Beeren wider.

Der Vorsitzende des Weinbauverbandes der Hessischen Bergstraße Otto Guthier bezifferte die Schäden in seinem kleinsten deutschen Weinanbaugebiet zwischen zehn und fünfzehn Prozent und den Ertragsausfall auf zehn Prozent. „Wir hatten die früheste Blüte schon im Mai. Von Jahr zu Jahr wird es für die Winzer schwieriger, auf die Klimaveränderung einzugehen.“

Doch zurück zu weiteren Auszeichnungen in diesem Jahr. Nach Mitteilung der Ministerin wurden im ´Gesamtergebnis 486 Weine (31,8 %) mit der Goldenen Preismünze, 665 Weine (43,6,%) mit der Silbernen Preismünze und 225 Weine (14,7 %) mit der Bronzenen Preismünze ausgezeichnet. Bei den Sekten waren es Gold: 44,4 %, Silber 46,7 % und Bronze 5,2 %- insgesamt 77 Sekte. Die im Anbaugebiet Rheingau mit einer Preismünze in Gold ausgezeichneten Weine und Sekte konnten zusätzlich an dem Wettbewerb „Landessieger Rheingau“ teilnehmen.

Hier das Ergebnis der Landessieger:

In der Kategorie Riesling trocken siegte das Weingut Winzer von Erbach mit dem 2016er Erbacher Honigberg Riesling Qualitätswein trocken „Alte Reben“.

In der Kategorie Riesling halbtrocken das Weingut Craß in Eltville-Erbach mit dem 2016 Erbacher Siegelsberg Riesling Qualitätswein feinherb „Alte Reben“

In der Kategorie Riesling fruchtig das Weingut Schloss Reinhartshausen aus Eltville-Erbach mit einem 2015er Erbacher Hohenrain Riesling Spätlese

In der Kategorie Spätburgunder Rotwein trocken das Weingut Mitter-Velten in Hochheim mit einer 2015 Hochheimer Hölle Spätburgunder trocken „im Barrique gereift“

In der Kategorie Spätburgunder Weißherbst der Klosterweinhof Abteil St. Hildegard aus Rüdesheim Eibingen mit einem 2016er Rheingau Spätburgunder Weißherbst Spätlese

und in der Kategorie Sekt b.A. das Weingut Peter Flick aus Flörsheim-Wicker mit einem 2015er Wickerer Mönchsgewann Riesling Sekt brut.

Am 21. Oktober können Weinliebhaberinnen und Weinliebhaber von 14 bis 19 Uhr sowohl die prämierten als auch andere erstklassige Weine aus Hessen im Laiendormitorium des Klosters Eberbach verkosten. Zur Stärkung gibt es zwischen der Verkostung der Weine Produkte aus der Region von Unternehmen, die sich der MGH Gutes aus Hessen angeschlossen haben. Neben den Weinen, Sekten und dem Degustations-Glas ist auch eine 40minütige Führung durch das Kloster Eberbach im Eintrittspreis von 25 Euro (Vorverkauf 21 Euro) eingeschlossen. Auf der Homepage www.weingenuss-im-kloster.de können die Besucher sich auf die Verkostung vorbereiten, ihre eigene Weinprobe zusammenstellen und sich über die Staatsehrenpreisträger und Landessieger informieren.