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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Dreifach Salto mit verbundenen Augen

Circus Busch in Frankfurt am Ratsweg

von Ingeborg Fischer und Karl-Heinz Stier

(18.12.2017) Faszinierende Unterhaltung im voll besetzten Manegen-Rund des Circus Busch bei „The Great Christmas Circus“. Es ist Premierentag. Der Circus ist zum fünften Mal mit seinem Weihnachtspräsentation in Frankfurt – und es ist nicht übertrieben festzustellen: mit einem Weltstar-Programm.

Bildergalerie
Circuszelt von außen
Foto: Circus Carl Busch
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Pferdedressur mit Natascha Wille-Busch
Foto: Circus Carl Busch
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Handstands-Equilibristik mit den Geschwistern Saabel
Foto: Circus Carl Busch
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Das Duo Vanegas auf dem Todesrad
Foto: Circus Carl Busch
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Die seither weltbeste Trapez-Gruppe Zuniga aus Brasilien
Foto: Circus Busch
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Dazu trägt auch das 6-Mann-Live-Orchester bei, das mit dem „Einzug der Gladiatoren“, dem Zirkus-Marsch schlechthin, die Besucher die erste Zirkusluft schnuppern lässt. Und weil es ja Adventszeit ist, eröffnet ein Weihnachtsmann mit Schlitten und 2 Rentieren die bunte Schau. Und dann geht es Schlag auf Schlag.

Manege – Sägemehl – Pferde! Die Direktionsfamilie präsentierte eine Dressur mit 18 Pferden. 6 pechschwarze Friesenhengste, 6 weiße Araberhengste und 6 niedliche Falabella Mini-Ponys zeigten ein einmaliges Ringelspiel und begeisterten die Zuschauer. Wie gut die Tiere gehalten und geliebt werden spürte man förmlich. Auch bei der Hundesdressur von entzückenden Damen in kostbaren Fellkleidern und Mützen mit Huskys und Samojeden-Spitzen, die einen  Hundeschlitten zogen, war die Lebensfreude und Ausgelassenheit der Tiere zu spüren. Wie immer hatten ja ein paar junge Leute mit Megaphon und Transparenten vor dem Zirkuseingang gestanden und für artgerechte Tierhaltung demonstriert. Vielleicht suchen sie sich das nächste Mal eine Schweinemästerei oder Hühnerhaltung auf engstem Raum aus.

Ob die Handstand-Akrobatik (Alexandra und Kelly Saabel) oder das Balancieren auf einem über Kreuz gespannten Drahtseil (Geoffrey Berhault), ob Desire Chaves, die im Handstand mit den Füßen Pfeil und Bogen schießt oder der Illusionist Jimmy Saylon mit seinen Zauberfrauen, alle Programmfolgen rissen das Publikum mit. Und der italienische Clown Jimmy Folco überbrückte die notwendigen Auf-, Ab- und Umbauten mit so viel Witz und auch unter Einbeziehung des Publikums, dass kein Auge trocken blieb. Seine Clownereien waren aber auch durchaus eigenständige Programm-Nummern. Zum Beispiel die „Pizza-Scene“ oder die „Wasserspiele“ mit einem kleinen Zirkuskind. Der herkömmliche Clown mit karierter Jacke und Halbglatze und rotem Haarkranz hat ausgedient. Eine neue Clowns-Ära ist angebrochen.

Auf dem „Todesrad“ – zwei überdimensionalen Hamsterrädern – zeigte das Duo Venegas Action pur, und die Nerven wurden strapaziert ob der vielen Wagnisse in und auf dem Rad.

Doch was wäre ein Zirkus ohne Flugtrapez und die fliegenden Könige und Königinnen unter der Zirkus-Kuppel. Die „Flying Zuniga“ sind wohl gegenwärtig eine der besten Flugtrapez-Truppe.

Mit Herzklopfen konnten wir – zum ersten Mal direkt unter dem Fangnetz – sehr genau den Fänger beobachten. Es war atemberaubend, als Marlon Michael den dreifachen Salto Mortale mit verbundenen Augen in die sicheren Hände des Fängers sprang. Auch ein kleiner Mann – der zwölfjährige Sohn eines der Artisten – sprang schon Passagen. Er will später einmal den „Dreifachen“ können.

Zirkusfreunde und die es werden wollen sei der Weg zum Festplatz am Ratsweg empfohlen: der Besuch des „Great Christmas Circus 2017“ lohnt sich allemal.

Kleine Anmerkung zum Schluss von einer Zirkusbegeisterten: ein wenig Disziplin von Eltern und deren Nachwuchs während der Vorstellung möchte man sich wünschen. Um Getränke zu holen, gibt es ja die Pause. Das Auf und Ab in den Zwischengängen während der Programmpunkte zeugt von wenig Respekt vor der Leistung der einzelnen Künstler und Akrobaten.

Der jubelnde Schlussapplaus für die Zirkusleute beim Finale war verdient. Doch à propos Respekt: nicht wenige Menschen strömten noch während des Finales, bei dem silberne Flitter von der Kuppel schwebten, dem Ausgang zu und nahmen sich nicht die Zeit, den Protagonisten im Manegenrund durch Applaus für ihre Leistungen und der Show insgesamt zu danken.

Vorstellung täglich um 15.30 und 20 Uhr. Sonntags und an Feiertagen um 15  und 18.30 Uhr.
24.12. Heiligabend nur um 14 Uhr – 31.12. Silvester 15.30 und 20 Uhr

 Bis zum 7.Januar 2018

 Weitere Infos: www.circus-carl-busch.de