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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Die Kinderbetreuung in Frankfurt entwickelt sich nachhaltig

von Ilse Romahn

(12.09.2019) Durch den konstanten Ausbau von Betreuungsplätzen in allen Altersgruppen, durch mehr Personal in der Kindertagesbetreuung der Kinder unter drei Jahren und durch die finanzielle Entlastung der Familien durch die Entgeltfreiheit für die Betreuung der Kinder bis zum Schuleintritt, hat sich die Kinderbetreuung in Frankfurt nachhaltig entwickelt.

Oberbürgermeister Peter Feldmann und Bildungs- und Integrationsdezernentin Sylvia Weber
Foto: Stadt Frankfurt / Heike Lyding
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„Jedes Jahr kommen etwa 2000 Kinder in Frankfurt dazu. Diese Zahl zeigt uns, dass wir eine attraktive Stadt für Familien sind. Sie bedeutet aber auch, dass der Ausbau der Kinderbetreuung und der Kapazitäten an unseren Schulen oberste Priorität für uns haben muss“, sagt Oberbürgermeister Peter Feldmann über die derzeitige Situation in der Kinderbetreuung.

„Wir lassen nichts unversucht, den Ausbau von Betreuungsplätzen zu forcieren, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. In den vergangenen drei Jahren konnten dank dem großen Engagement der Träger in enger Kooperation mit der Stadt große Zuwächse an der Zahl der Betreuungsplätze verzeichnet werden. Seit dem Jahr 2016 wurden über alle Alterssegmente hinweg insgesamt rund 4500 Betreuungsplätze neu hinzugewonnen“, sagt Stadträtin Sylvia Weber.

Die Bedarfe an Plätzen für die Kinderbetreuung und vor allem die Bedarfe an ganztägiger Betreuung sind in den letzten zehn Jahren konstant gestiegen. Waren es im Jahr 2008 noch 63 Prozent der Kinder im Kindergartenalter in der Altersgruppe von drei bis sechs Jahren, die ganztägig betreut wurden, so haben nun, eine Dekade später, 81 Prozent der Kinder in diesem Alterssegment einen Ganztagsplatz inne. Es wird von einer weiter steigenden Nachfrage nach ganztägiger Betreuung ausgegangen.

„Neben dem quantitativen Ausbau an Plätzen haben wir die Arbeitsbedingungen der Menschen im Blick, die in der Betreuung Frankfurter Kinder im Alltag begleiten. Dringend erforderlich war die Anpassung der Personalbemessung – analog der Qualitätsstandards im Kindergartenbereich – für mehr Personal im Bereich der Betreuung für die Kinder unter drei Jahren geworden.

Den gestiegenen Anforderungen in den Bereichen der individuellen Förderung, der umfangreicheren und differenzierteren Dokumentation der Entwicklung der Kinder und der Kooperation mit den Eltern wird über eine Anpassung der Personalbemessung Rechnung getragen. Diese Anpassung wurde jetzt vorgenommen und kann nun mit Inkrafttreten des Haushaltes 2019 am 28. August 2019 umgesetzt werden“, berichtet Stadträtin Weber.

„25.775 Kindergartenplätze haben wir in Frankfurt. Früher mussten Eltern hierfür in etwa 150 Euro im Monat zahlen. Mit der Einführung des kostenfreien Kindergartens haben wir für Frankfurter Familien eine echte Entlastung geschaffen. Das Land bezuschusst dies mit sechs Stunden am Tag. Frankfurter Eltern brauchen aber einen Ganztagesplatz für ihre Kinder. Insofern geht die Landesregelung an der Lebenswirklichkeit der Frankfurter vorbei. Deshalb war es nur konsequent, dass die Stadt die Kosten für den Ganztagsplatz übernimmt“, gibt Feldmann zu bedenken und führt weiter aus: „Unsere Kitas sind Orte frühkindlicher Bildung. Aus meiner Sicht muss das Land die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die gesamte Kinderbetreuung für die Familien kostenfrei wird.“

„Ein Jahr entgeltfreie Betreuung in Kindergärten und in der Kindertagespflege für die Kinder von drei Jahren bis zum Eintritt in die Schule ist ein bedeutender Meilenstein, um Bildung, Bildungsgerechtigkeit und Förderung für alle Frankfurter Kindern zu ermöglichen. Es ist unser erklärtes Ziel, unser Engagement für Familien kontinuierlich auszubauen und die Familien zu entlasten und zu unterstützen. Jedes Kind in Frankfurt soll nach seinen Bedarfen und Bedürfnissen gefördert, begleitet und unterstützt werden“, erläutert Stadträtin Weber

„Um den Ausbau weiter erfolgreich umsetzen zu können, brauchen wir auch zusätzliches und motiviertes Personal. Ein erster wichtiger Schritt auf dem Wege neue pädagogische Fachkräfte zu gewinnen und die Ausbildung zur Erzieherin beziehungsweise zum Erzieher attraktiver zu gestalten, ist das neue Angebot der praxisorientierten, vergüteten Ausbildung, das von der Beruflichen Schule Berta Jourdan seit dem Schuljahr 2019/2020 angeboten wird. Es gibt eine Kooperation der beruflichen Schule Berta Jourdan mit unseren Frankfurter Kita-Trägern: In einer Modellklasse starteten 28 Studierende in das neue Ausbildungsjahr. Eine deutliche Ausweitung dieses Angebotes ist für die Folgejahre mit einer Erhöhung der Zahl der Klassen beziehungsweise der Anzahl der Studierenden in Vorbereitung“, erläuterten beide. (ffm)