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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Die Insel ohne S - La Palma

von Helmut Poppe

(11.01.2019) Fragt man sich in der Bekanntschaft um, fällt häufig die Äußerung „Ja, kenne ich, ist die Hauptstadt von Mallorca oder so“. Nein, mit La Palma (ohne S) meinen wir auch nicht die Hauptstadt der größten Kanareninsel, diese mit S, sondern die am weitesten westlich gelegene Insel des spanische Archipels, etwa 4000 Kilometer südlich von uns gelegen. Die folgenden Beiträge zeigen die „Isla Bonita“ (Madonna hat nicht das Namensrecht) von einer anderen Seite und nicht aus der Perspektive eines Reisekataloges. Dafür gibt es kleine detaillierte Tipps und Ansichten live erlebt und bewertet.

Bildergalerie
Eisgang
Foto: frankfurt-live, Poppe
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Tauchgang
Foto: frankfurt-live, Poppe
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Abgang
Foto: frankfurt-live, Poppe
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Strandgang
Foto: frankfurt-live, Poppe
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Singsang, Perdo Sanchez und seine Gruppe
Foto: frankfurt-live, Poppe
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Ossis Salsakurse
Foto: frankfurt-live, Poppe
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Passend zu den Bildern, die Sie auf dieser Seite anklicken können, ist dieser Bericht nach einzelnen Gängen aufgeteilt. Beginnen wir mit dem ersten:

Eis-gang

Im Winter und bei den derzeit herrschenden Temperaturen kann es durchaus passieren, dass die Flieger vor dem Abheben enteist werden müssen. Dies bei nicht laufenden Turbinen, wie es Vorschrift in Frankfurt ist. Nun denn, bis zum Abflug dauert es dann in der trotzdem nicht eiskalten Kabine eine halbe Stunde länger. Schade nur, dass sich die Gesamtreisedauer von Tür zu Tür wegen der gründlichen Personenkontrollen und der daraus entstehenden Warteschlangen die an sich kurze Flugzeit von etwas über vier Stunden auf acht und mehr ausweitet.

Einmal angekommen in einem sommerlichen Klima am Flughafen Santa Cruz de La Palma, Kürzel SPC, kommt man rasch zum Mietwagen oder zum Transferbus. Erstere kosten je nach Größe und Reiseperiode etwa 35 € am Tag, der Sprit ist auf den Kanaren niedriger versteuert als auf dem Festland also ein kleinerer Kostenfaktor. Durchaus empfehlenswert ist die Nutzung des öffentlichen Busverkehrs. Die Tarife hierfür liegen bei modesten 2 bis 3 Euro je nach Distanz. Mit einer 10er-Karte wird es noch günstiger. Soll es schnell und direkt gehen, kann man auch ein Taxi nehmen. Für die Fahrt zwischen verschiedenen Küstenorten sind etwa 15 € zu berappen, die Fahrt geht meistens über Serpentinen hinaus und dann wieder hinunter, nicht umsonst ist La Palma eine der steilsten Inseln der Welt. Den genannten Betrag für den ‚private driver‘ kann man durchaus als günstig bezeichnen. Zur Preis- und Kostensituation mehr in einem folgenden Artikel.

Schaut man sich nach anderen Touristen um, fällt auf, dass es eigentlich nur zwei Kategoriegn hierfür gibt: Radler/Wanderer und eher, sagen wir mal Seniorigere. Kann man vielleicht die Kanaren nach Ost-West-Lage und  geografischer Verteilung  altersmäßig kategorisieren? Im Osten die Surfer- und Kiterhochburgen mit den jungen Wilden und ganz draußen im Westen die Gesetzteren?
Wie dem auch sei, hier lässt es sich gut leben und erholen. Was wird an Aktivitäten geboten neben Wandern und Mountainbiken. Kleiner Spaß am Rande: diese Personenguppen bleiben gerne im Ostteil der Insel und sind im sonnigen Westen leicht nicht nur an dunkler Kleidung (grün und schwarz mit Wolfspfoten herrschen vor) zu erkennen sondern auch daran, dass sie einmal nach langer sportlicher Ertüchtigung am späten Nachmittag am Strand ankommen irritiert und staunend in die plötzliche Sonne blicken.

Tauch-gang

Auch in anderen Weltmeeren wird es unter 20 Meter Tauchtiefe eher frisch. La Palmas Tauchgänge im Atlantik haben den Vorteil, dass es darunter nicht noch kälter wird. Geeignetes Material muss man nicht mit schleppen sondern bekommt es inklusive der begleiteten Tauchgänge, auch Kurse, selbst für Anfänger, gestellt. Zum Beispiel bei Barbara und Georg. Neben ‚buceo‘, was der spanische Begriff für Tauchen ist, und den bereits genannten anderen Aktivitäten bietet sich für Wagemutige der Sprung von den umliegenden Bergen an…

Ab-gang

Gemeint ist damit das Paragliding. Gerade nachmittags wenn die Thermik stimmt, erblickt man am Himmel des fast immer sonnigen Westens der Insel zahlreiche Gleitschirmflieger.
Ein buntes Spektakel. Abenteuerlustige können sogar vorne am Piloten angeschnallt mitfliegen. Bestimmt ein himmlisches Erlebnis mit dem Blick auf die Weite des Atlantiks.

Strand-gang

Müßiggänger sollen sich nicht schämen. Das Liegen auf dem durchgängig schwarzen Vulkansand ist gut gegen Verkrampfungen und Rheuma, die salzige Luft tut den Grippe geplagten Bronchien gut.
Die Spuren im Sand stammen nicht von Howard sondern von einem strammen Wadenmann. Auch eine schöne Beschäftigung, glatte 400 Kilokalorien abgestampft, da schmeckt die cerveza noch besser.

Sing-sang

Die Insel hat eine starke Landwirtschaftskomponente, und dies macht einen Teil ihres Charmes aus. Neben Wein und Gemüse werden vor allem Bananen angebaut, wenn die großen Plantationen immer noch mit nicht so wirklich attraktiven Bahnen umgeben sind, liegt dies daran, sie vor Wind und Wetter zu schützen. Verständlich, hiervon hängen Existenzeinnahmen ab. Trotz diesem Agrarhintergrund wird hier Kultur nicht klein geschrieben. In Santa Cruz, dessen Vororten und auf der Westseite in Los Llanos und in El Paso gibt es zahlreiche Events und auch Museen deren Besuch sich lohnt.

Zyriab war ein berühmter arabischer Musiker, an dessen Elemente sich die zuvor gleichnamige Flamenco-Gruppe rund um Pedro Sanchez orientiert. Wer auf der Insel weilt, sollte sich nach deren Auftritten umschauen und hingehen. Flamenco Fusion ist ein gewaltiges Spektakel dargeboten mit seiner Gruppe unter anderem mit der Sängerin Iosune Lizarte. Pedro Sanchez tourt auch regelmäßig im Sommern in Deutschland. Empfehlenswert.

Wo Musik ist, ist auch der Tanz nicht fern

Paso Doble

Jetzt wird’s spanisch, auch der lateinamerikanische Tanz Salsa kennt eine Figur namens “paso doble guante“, diesen hat man zwar noch nicht selbst (bewußt) getanzt. Tanzen kann man bei Ossi
in El Paso. Richtige Anfänger werden bei ihm oberhalb Tazacorte unterrichtet. Eine gute Gelegenheit übrigens, Einheimische in einem anderen Ambiente kennen zu lernen.

In einem folgenden Artikel geht es um Gastronomie (na?... wie wäre es mit „5-Gang“?), Wanderungen und Unterbringung.