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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Die "neue" Frankfurter Volksbank

Stadtgebiet Frankfurt ist jetzt komplett in der Hand der Frankfurter. Neue Fusionierung reicht jetzt bis in den Maingau

von Bernd Bauschmann

(26.04.2018) Die Frankfurter Volksbank wächst nach den beiden jüngsten Fusionen in eine neue Dimension: Nach dem Zusammenschluss von Frankfurter Volksbank, Vereinigter Volksbank Maingau und Volksbank Griesheim wird das neue Institut über eine aggregierte Bilanzsumme von 11,6 Mrd. Euro verfügen.

Vereint beim Volksbank-Gruppenfoto: Michael Mengler (Maingau), Eva Wunsch-Weber (Frankfurt) und Armin Pabst (Griesheim)
Foto: Frankfurter Volksbank, Katrin Denkewitz
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Die Kundeneinlagen belaufen sich dann auf 9,4 Mrd. Euro, das Kundenkreditvolumen auf 6,3 Mrd. Euro. Mit Eigenmitteln von 1,5 Mrd. Euro, einer Gesamtkapitalquote von 22,2 Prozent und einer Kernkapitalquote von 19,7 Prozent erfüllt sie als eine der kapitalstärksten Banken in Deutschland problemlos alle aufsichtsrechtlichen Anforderungen. Über 1.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden zukünftig die über 600.000 Kunden und mehr als 257.000 Mitglieder in 110 Geschäftsstellen und 60 SB-Stellen betreuen.

Noch im ersten Halbjahr 2018 werden mit der Eintragung im Genossenschaftsregister die Frankfurter Volksbank, die Vereinigte Volksbank Maingau und die Volksbank Griesheim ein gemeinsames Haus bilden.

Den Weg zu einer weiteren Bündelung der genossenschaftlichen Kräfte in der Region Frankfurt/Rhein-Main haben die Vertreterversammlungen der drei Banken freigemacht. Am 17. April 2018 beschlossen die Vertreterinnen und Vertreter der Frankfurter Volksbank einstimmig die Fusion mit der Volksbank Griesheim, nachdem bereits am 12. April 2018 die Mitglieder des höchsten Eigentümergremiums der Volksbank Griesheim ebenfalls einstimmig für das Zusammengehen votiert hatten.

Die Beschlüsse der Mitgliedervertreter von Vereinigter Volksbank Maingau und Frankfurter Volksbank für die Verschmelzung dieser beiden Häuser wurden bereits im vergangenen Jahr gefasst. Am 16. November 2017 stimmten fast 95 Prozent der Vertreter der Vereinigten Volksbank Maingau für den Zusammenschluss, die Vertreterversammlung der Frankfurter Volksbank segnete das Vorhaben am 14. Dezember 2017 einstimmig ab.

„Wir freuen uns, dass wir mit der Bündelung unserer Kräfte im Sinne unserer Mitglieder und Kunden noch leistungsfähiger werden und gleichzeitig mit dieser Fusion unserem hochkompetenten Mitarbeiterteam neue Perspektiven für das berufliche Fortkommen eröffnen“, erklärten Eva Wunsch-Weber, Vorstandsvorsitzende der Frankfurter Volksbank, Michael Mengler, Vorstandssprecher der Vereinigten Volksbank Maingau, und Armin Pabst, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Griesheim, bei einem gemeinsamen Pressetermin am 25. April 2018 in Frankfurt am Main.

Volksbank Griesheim
Entlastung von regulatorischem Ballast bedeutet ein Mehr an Zeit für die Kundenbetreuung

Armin Pabst, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Griesheim, machte in seinem Statement deutlich, dass ein kleines – wenngleich eigenkapitalstarkes – Institut wie die Volksbank Griesheim heute vor einer Reihe von Herausforderungen stehe, die langfristig die Zukunftsfähigkeit der Bank in Frage stellten. Als Beispiele nannte er neben der anhaltenden Niedrigzinspolitik die rasant voranschreitende Digitalisierung und insbesondere die stetig wachsenden regulatorischen Anforderungen, die in keinem Verhältnis zur Größe der Volksbank Griesheim und der von ihr getätigten, risikoarmen Geschäfte stehen.

Vor diesem Hintergrund habe sich das im Frankfurter Westen beheimatete Institut nach einer sehr erfolgreichen Kooperationsphase für das Zusammengehen mit der Frankfurter Volksbank entschieden. Die Vorteile der Fusion fasste Armin Pabst wie folgt zusammen: „Unsere Mitglieder und Kunden werden von deutlichen Leistungsverbesserungen profitieren. Gleichzeitig bleiben wir aber auch in Zukunft ‚Ihre Bank vor Ort‘, denn die Filialen mit den bewährten Ansprechpartnern bleiben erhalten, ebenso wie die Aktivitäten zur Unterstützung regionaler Vereine.“ Abschließend stellte er fest: „Für unsere Mitarbeiter bedeutet der Zusammenschluss mit der Frankfurter Volksbank eine erhebliche Entlastung von regulatorischen Anforderungen, sodass wir unser Kerngeschäft, die optimale Beratung und Betreuung unserer Kunden, endlich wieder in den Mittelpunkt unserer täglichen Arbeit stellen können.“

Vereinigte Volksbank Maingau
Zukunftsfähigkeit sichern

Auch Michael Mengler, Vorstandssprecher der Vereinigten Volksbank Maingau und künftiger Co-Vorstandsvorsitzender der Frankfurter Volksbank, erläuterte in seinem Statement die Beweggründe für den Zusammenschluss: „Wir machen das nicht aus einer wirtschaftlichen Notlage heraus. Ganz im Gegenteil, wir wollen unsere Zukunftsfähigkeit mit diesem Schritt nachhaltig und langfristig sichern.“ Den veränderten Rahmenbedingungen in der Branche und den wachsenden Anforderungen könne man gemeinsam besser gerecht werden – gerade in den Bereichen der Regulatorik und des Spezialwissens.

Allen drei Häusern sei gemein, dass sie sich konsequent den Veränderungen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft mit Weitblick und Tatkraft stellen. Gemeinsam wolle man nun die eigenen Stärken weiter ausbauen: die regionale Verwurzelung, die Orientierung an den Menschen in der Region und die Verbundenheit mit den mittelständischen Unternehmen vor Ort.

Die Frankfurter Volksbank sei der richtige Partner für diesen Zusammenschluss, da „die Übereinstimmung in der strategischen Ausrichtung, der Projektarbeit und der operativen Geschäftspolitik bis hin zur Dividendenfrage nicht größer sein könnte.“ Schließlich gelte: „Wer seine Kräfte bündelt und Wege gemeinsam beschreitet, wird stärker.“

Frankfurter Volksbank
„Nicht nur größer, sondern auch näher am Kunden“

Abschließend wies die Vorstandsvorsitzende Eva Wunsch-Weber auf die Dimensionen der „neuen“ Frankfurter Volksbank hin. Nicht nur die Bilanzsumme steige um rund zwei Mrd. Euro, auch das Geschäftsgebiet erweitere sich um etwa ein Viertel. Zudem werde das Institut mit rund 260.000 Eigentümern künftig die mit weitem Abstand mitgliederstärkste deutsche Volksbank sein. Auch mit neuer Größe sind laut Eva Wunsch-Weber Kundennähe und exzellente Beratung die obersten Anliegen der Bank: „Wir bieten unseren Kunden eines der dichtesten Filialnetze in der gesamten Region Frankfurt/Rhein-Main. Künftig werden nahezu 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter direkt im Kundenkontakt stehen. Dabei setzen wir auch weiterhin auf das Prinzip der dezentralen Lenkung, das heißt auf die Initiative und den Gestaltungswillen unserer Mannschaften vor Ort.“

Durch die Zusammenschlüsse könne man erhebliche Synergieeffekte realisieren und weitere Leistungsverbesserungen für Kunden erzielen: „Die Fusionen stärken uns nicht nur, weil wir durch sie unsere Effizienz noch weiter erhöhen. Sie stärken uns auch durch die vielen neuen Impulse, die sich aus dem Zusammengehen dreier erfolgreicher Partner ergeben“, so Eva Wunsch-Weber.

Abschließend verwies auch sie auf die unverändert anspruchsvollen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen: „Unsere Branche unterliegt einem tiefgreifenden Wandel und es gibt viel für uns zu tun. Wir gehen alle Zukunftsfragen aber in der Gewissheit an, dass wir auf einem außerordentlich soliden Fundament stehen und überdies gemeinsam leistungsstärker als alleine sind. Wir fühlen uns dabei auch getragen von der überwältigenden Zustimmung, mit der alle drei Vertreterversammlungen diese Fusionen beschlossen haben.“

www.frankfurter-volksbank.de