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Letzte Aktualisierung: 23.04.2024

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Der MTK und klimaschonender Wohnungsbau und Verkehr

von Adolf Albus

(22.06.2017) Als einziger Landkreis in der Region Frankfurt/Rhein-Main nimmt der Main-Taunus-Kreis an einem bundesweiten Projekt zu klimaschonendem Wohnungsbau und Verkehr teil.

 Wie Kreisbeigeordnete Madlen Overdick mitteilt, wurde der Kreis vom Verkehrsclub Deutschland für die Initiative „Wohnen leitet Mobilität“ ausgewählt. Dabei solle klimaverträglicher Verkehr schon bei der Planung von Bauvorhaben berücksichtigt werden: „Wir wollen dazu beitragen, am Wohnstandort den Zugang zu klimaverträglichen Verkehrsmitteln als Alternative zum Auto zu erleichtern und so den Kohlendioxid-Ausstoß im Straßenverkehr zu senken. Mit klimabewusster Planung können wir zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Entwicklung beitragen.“

Bei dem Projekt werden zum Beispiel Verfahren überlegt, wie Verkehrs- und Bauplanung besser zusammengeführt werden können. Wie der Klimaschutzmanager des Kreises, Daniel Philipp, erläutert, sollen in Dialogforen Wohnungsgesellschaften, Kommunen und Vertreter der Mobilitätsbranche Maßnahmen diskutieren. So könnten in Planungen von größeren Wohnungsbauprojekten für Mieter beispielsweise Car-Sharing-Angebote und Ladestationen für Elektrofahrzeuge einfließen, außerdem funktionale Fahrradabstellanlagen, und die Gebäude könnten eng an das Netz von Bus und Bahn angeschlossen werden.

Aus zahlreichen Bewerbungen hat der Verkehrsclub Deutschland bundesweit fünf Metropolregionen zur Umsetzung des Projektes ausgewählt. Zu diesen Regionen zählt auch Frankfurt/Rhein-Main. Das hiesige Projekt wird von der Stadt Darmstadt koordiniert; an ihm nimmt zudem die Stadt Wiesbaden teil. Der Main-Taunus-Kreis hatte sich ebenfalls um die Teilnahme beworben und wurde ausgewählt.

„Gerade im dichtbesiedelten Main-Taunus-Kreis müssen wir die Verkehrsbelastung reduzieren“, fasst Overdick zusammen. Der Wohnstandort sei „ein oft unterschätzter Hebel zur Beeinflussung der Wahl des Verkehrsmittel“: Laut Statistiken beginnen oder enden mehr als 80 Prozent aller Wege in Deutschland daheim. „Täglich entscheiden sich dort Millionen Menschen, wie sie unterwegs sein wollen“, so Overdick. Die Kommunen hätten mit der Teilnahme an dem Projekt die große Chance, „die Verkehrsbelastungen zu senken und gleichzeitig ihr Profil als Klimaschützer zu schärfen.“

Beim Kreis werde die Initiative vom Energiekompetenzzentrum koordiniert. Dorthin könnten sich Unternehmen wenden, die an dem Projekt teilnehmen möchten. Das Energiekompetenzzentrum ist erreichbar im Landratsamt unter Tel. (06192)201-1947 und der Mailadresse klimaschutz@mtk.org.