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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Chemiegeschäft hellt sich im Schlussquartal auf

Bericht des VCI zur wirtschaftlichen Lage der Branche im 4. Quartal 2016

von Ilse Romahn

(09.03.2017)  Das wenig dynamische Geschäftsjahr 2016 ist für die chemisch-pharmazeutische Industrie in Deutschland mit einem versöhnlichen vierten Quartal zu Ende gegangen. Das geht aus dem aktuellen Quartalsbericht hervor, den der Verband der Chemischen Industrie (VCI) veröffentlicht hat. Die Produktion von Chemikalien blieb demnach gegenüber dem Vorquartal nahezu stabil. Der Branchenumsatz stieg hingegen zum zweiten Mal in Folge, unter anderem weil sich Chemieprodukte aufgrund steigender Ölpreise weiter verteuerten. Wachstumsimpulse kamen vor allem aus dem Handel mit Asien und Nordamerika, während das Inlandsgeschäft insgesamt noch nicht in Schwung kam. In der Spezial- und Konsumchemie sowie bei Pharmazeutika setzte sich der Aufwärtstrend durch.

VCI-Hauptgeschäftsführer Utz Tillmann sagte zur konjunkturellen Lage der Branche: „Wir leben in wirtschaftlich schwer vorhersagbaren Zeiten. Zum einen befindet sich der Welthandel weiterhin in einer Schwächephase. Zum anderen sieht sich die EU mit dem Brexit sowie zahlreichen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert. Vor diesem Hintergrund entwickelt sich die industrielle Nachfrage nach Chemikalien wenig dynamisch. Das deutsche Chemiegeschäft wächst langsam.“

Prognose
Der VCI geht für 2017 weiterhin von einem Anstieg der Chemieproduktion um 0,5 Prozent aus. Die Chemikalienpreise werden voraussichtlich 1 Prozent zulegen, wodurch der Branchenumsatz um 1,5 Prozent auf 185,7 Milliarden Euro steigt.

Produktion
Die Chemieproduktion in Deutschland ist im vierten Quartal gegenüber dem Vorquartal leicht um 0,2 Prozent gesunken. Im Vergleich zum schwachen Vorjahresquartal stieg die Produktion um 1,4 Prozent. Die Kapazitätsauslastung der Branche lag bei 84,9 Prozent.

Erzeugerpreise
Die Preise für Chemikalien sind im vierten Quartal erneut gestiegen. Im Vergleich zum dritten Quartal verteuerten sich Chemieprodukte um 0,5 Prozent. Sie waren aber immer noch 0,7 Prozent günstiger als ein Jahr zuvor.

Umsatz
Der Umsatz der Branche verbesserte sich aufgrund der gestiegenen Preise im vierten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 1,6 Prozent auf 43,1 Milliarden Euro. Sowohl das Inlands- als auch das Auslandsgeschäft konnten dabei zulegen. Im Vergleich zum Vorjahr blieb der Umsatz unverändert.

Beschäftigung
Die Zahl der Arbeitsplätze in der Chemie blieb im vierten Quartal im Vergleich zum Vorquartal erneut stabil. Die Branche beschäftigt derzeit 446.000 Mitarbeiter und damit genauso viel wie ein Jahr zuvor.