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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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CDU-Fraktion begrüßt die fundierte Standortplanung im Schulentwicklungsplan B

„Ein wichtiges, überfälliges Signal des Aufbruchs für die Beruflichen Schulen in Frankfurt!“

von Ilse Romahn

(21.08.2019) Die CDU-Fraktion im Römer hat den Magistratsbeschluss zum Schulentwicklungsplan B (SEP B) als „wichtiges, überfälliges Signal des Aufbruchs für die beruflichen Schulen“ begrüßt.

Wie die  bildungspolitische Sprecherin Sabine Fischer und die wirtschaftspolitische Sprecherin Christiane Loizides gemeinsam erklären, verfügen die Berufsschulen in Frankfurt endlich über die erforderliche Planungssicherheit nachdem sie sich bereits 2017 im Rahmen eines umfangreichen Beteiligungsprozesses inhaltlich eingebracht haben.

„Insbesondere die geplante Campusbildung und Schaffung von räumlichen und vor allem inhaltlichen Synergieeffekten zwischen unterschiedlichen beruflichen Schulen begrüßen wir sehr. Auch das Ziel intensivierter Kooperationen mit allgemeinbildenden Schulen halten wir für ungemein wichtig“, so die beiden Sprecherinnen. Sie sind der Auffassung, dass es in Frankfurt mit einem Anteil von 39 % in der Schülerschaft eine sehr starke Orientierung auf den allgemeinbildenden Bereich der Sekundarstufe II gibt. „Um dem zunehmenden Fachkräfteengpass im Interesse der wirtschaftlichen Zukunft unserer Stadt und der Region Rhein-Main zu begegnen, ist die Stärkung der beruflichen Schulen deshalb ein elementar wichtiger Schritt. Neue Fachkräfte, insbesondere bei den Meistern, Fachwirten, Technikern oder Fachkaufleuten werden gebraucht, um innovativ und wettbewerbsfähig zu bleiben. Topmoderne Berufsschulen mit attraktiven Lern- und Arbeitsbedingungen müssen von Seiten der Stadt nach Kräften unterstützt werden“. 

So sollten Programme entwickelt und gefördert werden, die Schülerinnen und Schülern und auch Eltern die Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten noch näher bringen, die durch berufliche Bildung eröffnet werden, so Loizides und Fischer weiter. „Auch wenn das steigende Akademikerangebot erfreulich ist: Es muss nicht jeder Abitur machen für ein gutes Einkommen und ein erfülltes Berufsleben“. Die Bereitstellung von schulischer Infrastruktur allein genüge in diesem Kontext nicht, so die Stadtverordneten. „Wir brauchen auch eine verbesserte Fachkräftebindung an Frankfurt am Main nach Beendigung der Ausbildung, damit die hier gut ausgebildeten jungen Leute nicht abwandern“. Dazu gehöre insbesondere günstiger Wohnraum und eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur.

Bei den Einzelplanungen im SEP B befürworten Fischer und Loizides daher sehr, dass dem großen Platzbedarf der Berta-Jourdan-Schule als zentraler Einrichtung für die Ausbildung unserer Erzieherinnen und Erzieher mit der vorliegenden Planung nun Rechnung getragen wird. „Gerade diese Berufsgruppe müssen wir verstärkt für den Frankfurter Arbeitsmarkt gewinnen, wofür es langfristiger Konzepte bedarf. Die mit dem Neubau und Umzug dieser Schule einsetzenden geplanten Schulrochaden sind natürlich eine große Herausforderung, für die das Bildungsdezernat einen realistischen Zeitplan aufstellen und rechtzeitig ausreichend finanzielle Ressourcen anmelden muss“, verdeutlichen die Sprecherinnen. So sei weiterhin insbesondere der Neubau der Paul-Ehrlich-Schule, die zusammen mit der Ludwig-Erhard-Schule das Herzstück eines Berufsbildungscampus West bilden soll, ein zentrales Projekt, das zu Beginn und jetzt zügig umgesetzt werden müsse. „Außerdem sind bei jeglichem Neubau oder Umzug sowie bei jeder Sanierung ganz individuelle Voraussetzungen zu berücksichtigen, denn Berufsschulen sind komplexe, spezialisierte Einrichtungen mit Lernwerkstätten und Außenanlagen für unterschiedliche Gewerke bis hin zu komplexen Geräten im halbindustriellen Maßstab, die Raumgrößen, Ausstattung und technische Bedingungen bestimmen. Eine Ausstattung mit WLAN ist aus Sicht der CDU-Fraktion für die beruflichen Schulen besonders dringlich und sollte seitens der Stadt schnell, bedarfsorientiert und mit einem Höchstmaß an Flexibilität ermöglicht werden“, so die Stadtverordneten.

Fischer und Loizides machen schließlich noch auf ein komplexes Zusatzproblem der Schulentwicklungsplanung für die Beruflichen Schulen aufmerksam: Frankfurt stehe in Konkurrenz zu benachbarten Schulträgern, betreue und finanziere jedoch gleichzeitig auch für viele Ausbildungsberufe  Landes- und Bundesfachklassen. „Eine große Anzahl Frankfurter Berufsschüler kommt aus dem Umland. An der Paul-Ehrlich-Schule sind es zum Beispiel bis zu 86 %. Wir erwarten daher einen andauernden und engagierten Austausch mit der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer und den benachbarten Schulträgern über die regionale Entwicklung der beruflichen Bildung, den Ausbau von Kapazitäten und mögliche regionale Schwerpunktsetzungen. Der jetzt vorliegende Frankfurter SEP B ist für diese notwendigen Diskussionen und Entscheidungen der richtige Auftakt“.