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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Bundestagswahl: Hochschule befragt rund 500 wahlberechtigte Frauen und Männer

Frankfurterinnen und Frankfurtern ist Kampf gegen Altersarmut wichtig

von Ilse Romahn

(19.09.2017) Ginge es nach der Frankfurter Bevölkerung, stände die Bekämpfung der Altersarmut bei einer neuen Bundesregierung an erster Stelle auf der To-Do-Liste. 60,8 Prozent der Befragten nannten dieses Problem als wichtigste Aufgabe für die Politiker.

Die Erhöhung der Bildungschancen für alle Bevölkerungsschichten (58,3 Prozent) und die Verringerung der Schere zwischen Arm und Reich (52,1 Prozent) belegten auf der Wunschliste der Wahlberechtigten ebenfalls vordere Plätze. Eher im Mittelfeld landeten die Themen Nachhaltigkeit im Umweltschutz (39 Prozent), Integration von Flüchtlingen (41,2 Prozent) und Verbesserung des Gesundheitssystems (47,1 Prozent).  

Studierende der FOM Hochschule in Frankfurt befragten 503 Wählerinnen und Wähler aus der Region, quotiert nach Alter und Geschlecht gemäß der Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes für 2017. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Oliver Gansser führten sie „Face-to-Face-Interviews“ durch. Gefragt wurde, welche Themen eine neue Bundesregierung nach der Wahl im September 2017 unbedingt angehen sollte.

Unterteilung nach Einkommen und Geschlecht
Interessant sind die Ergebnisse besonders, wenn man die Themenschwerpunkte hinsichtlich der Einkommensgruppen der Bevölkerung betrachtet. Rund 72 Prozent der befragten Frankfurterinnen und Frankfurtern mit einem Haushalts-Nettoeinkommen von mehr als 5000,- Euro fordert die Bekämpfung der Altersarmut als Aufgabe für die neue Regierung. Bei den Befragten mit einem HH-Netto unter 1500,- Euro sind es rund 60 Prozent.

Die Forderung nach einer Verbesserung des Gesundheitssystems wird bei beiden Gruppen als dringendes Thema der Zukunft angesehen. Bei den Geringverdienern wünschen dies rund 53 Prozent, bei den Befragten mit hohem Einkommen sind es rund 56 Prozent.

Themen, die bei den weiblichen Befragten eher als dringlich genannt wurden als bei männlichen, sind: „Verkleinerung der Schere zwischen reich und arm“ mit 50,9 Prozent (bei den Männern: 48,6 Prozent) und Integration von Flüchtlingen mit 46,6 Prozent (bei den Männern: 40,5 Prozent). Sehr deutlich, wenn auch weniger überraschend ist die Forderung nach einer besseren Frauenförderung: 44,8 Prozent sprechen sich bei den weiblichen Befragten dafür aus, bei den Männern sind es nur 16,8 Prozent.