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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Blumen des Herbstes & Edekafrauen

Ausstellung im Palmengarten bis 5. November

von Ilse Romahn

(23.10.2017) Es ist Herbst und man kann ihn bereits an jeder Ecke antreffen: Knisternde Laubhaufen, leuchtend bunte Baumkronen, moosige Baumstämme, Nüsse und Samen bedecken den Boden, vereinzelt liefern die letzten Blumen einige tolle Farbtupfer.

Herbstzauber
Foto: Palmengarten der Stadt Frankfurt
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Ganz im Zeichen dieses kunterbunten Farbenspiels der Natur steht die Ausstellung „Blumen des Herbstes“, in der es in diesem Jahr ebenfalls  die „Edekafrauen“ der Hamburger Bildhauerin Kristina Fiand zu sehen gibt.

Bis zum 5. November kann man in der Galerie am Palmenhaus wieder in die volle Schönheit des Herbstes eintauchen. Warme Farben, Gräser, Blüten, der Duft von Erde und Holz machen die Ausstellung zu einem herbstlichen Erlebnis für alle Sinne. Hauptakteur der herbstlichen Ausstellung ist die Chrysantheme, die durch ihre späte Blüte einige der letzten Farbakzente für das Jahr liefert. Der Begriff Chrysantheme setzt sich zusammen aus den Wörtern chrysos (golden) und anthemon (Blüte). Anders als der Name vermuten lässt, kommt die Chrysantheme, wie der bunte Herbst selbst, in vielen verschiedenen Farben daher, die die üppigen Blütenstände umso prächtiger wirken lassen und sicherlich ein Grund für ihre Beliebtheit sind. In den Beeten sind Klassiker der Herbstpflanzung zu sehen, darunter Heidekraut, Bergenien, Purpurglöckchen, Fetthennen, Japanisches Blutgras, Bronze-Segge und Bleiwurz – eine Inspiration für den heimischen Garten oder Balkon.

Die Edekafrauen 

Ergänzt wird die wunderbare Herbstblumen-Ausstellung mit der Präsentation "Die Edekafrauen" von der Künstlerin Kristina Fiand. 

Die Bildhauerin Kristina Fiand ist in Hamburg geboren, studierte in Kassel zunächst Lehramt für Kunst und Polytechnik und anschließend Produktdesign und Freie Kunst. Nach 13 Jahren Lehrtätigkeit an einer Schule wagte sie einen Neuanfang, einen Quereinstieg als freischaffende Künstlerin. Seitdem lebt und arbeitet Fiand auf einem Hof in Nordhessen.

Das Arbeiten mit Holz eignete sich Kristina Fiand mit Hilfe ihres Mannes, einem ausgebildeten Holzschnitzer, autodidaktisch an. Die „Edekafrauen“ machten sie schließlich als Bildhauerin bekannt. Die Idee zu dieser Serie, die bis heute mehr als 1200 Figuren umfasst, kam der Künstlerin beim Blick aus ihrem Küchenfenster: Frauen auf dem Weg zum Supermarkt, jede unterschiedlich gekleidet, frisiert und dreinblickend. Mit klassischem Bildhauerwerkzeug schnitzt Fiand ihre hölzernen Protagonistinnen aus Lindenholz und bemalt sie anschließend mit Farbe. Viel Humor, ein liebevoller und manchmal kritischer Blick machen die Figuren äußerst lebendig. Jeder Charakter erzählt eine eigene Geschichte.

Längst findet Kristina Fiand Inspiration auch im Alltags- und Weltgeschehen. Sie fertigt Holz- und Bronzefiguren, die etwa den Klimawandel, unseren Konsumwahn oder Politikereignisse aufgreifen und kommentieren – stets im Spiegelbild der Zeit, in der sie entstanden sind.

Kristina Fiand ist den „Edekafrauen“ in Deutschland hinterhergereist. In ihrem Buch erzählt sie von Gesprächen mit Sammlern und Kaufleuten über die Beziehung zu den Kunstwerken und das Phänomen Edeka. Zudem gibt sie Einblicke in die Entstehungsprozesse der Skulpturen.

Bei der Ausstellungseröffnung würdigte Palmengartenchef Dr. Matthias Jenny das künstlerische Werk von Kristina und Fiand und auch die Kreativität seines Gärtnerteams, dem auch in diesem Jahr wieder hervorragend gelungen ist, Herbst-Zauber zu verbreiten.

Am Sonntag, den 29. Oktober um 15 Uhr lädt die Künstlerin alle Interessierten zu einer Führung mit anschließender Lesung ein. Treffpunkt ist die Ausstellung „Blumen des Herbstes“ in der Galerie am Palmenhaus. Thema wird unter anderem die Entstehungsgeschichte der „Edekafrauen“ sein.www.palmengarten.de