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Letzte Aktualisierung: 18.04.2024

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Bereits 100.000 Besucher in zwei Monaten in „Matisse–Bonnard“ im Städel Museum

von Ilse Romahn

(20.11.2017) Ein doppeltes Farbenfeuerwerk lässt seit dem 13. September das Städel Museum erstrahlen und lockt besonders in der dunkler werdenden Jahreszeit viele Besucher an: Die Sonderausstellung „Matisse – Bonnard. ‚Es lebe die Malerei!‘“ verzeichnet nach den ersten beiden Monaten ihrer Laufzeit bereits 100000 Besucher.

Kurator Daniel Zamani mit Zuhörern vor Pierre Bonnards Werk „Die Milchschüssel“ (ca. 1919)
Foto: Städel Museum
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Das Vermittlungsprogramm bietet unter anderem tägliche Überblicksführungen, jeden Sonntag einen Atelierkurs für Kinder, ein informatives Digitorial, eine Audiotour, die auch auf die Städel App geladen werden kann, und Sonderveranstaltungen (http://www.staedelmuseum.de/de/kalender).

Wer Schlangen an der Kasse vermeiden will, kann sich im Online-Shop vorab ein Ticket sichern. Zudem gibt es vom 20. November bis 20. Dezember ein Happy Hour-Ticket, jeden Dienstag und Mittwoch ab 16.00 Uhr, mit einem Eintritt für 10 Euro, erhältlich an der Kasse und im Onlineshop.

Noch bis zum 14. Januar 2018 feiert die Schau die beiden Künstler Henry Matisse (1869–1954) und Pierre Bonnard (1867–1947). Im Mittelpunkt steht die über 40 Jahre währende Freundschaft der zwei herausragenden französischen Protagonisten der Klassischen Moderne. Matisse und Bonnard waren gleichermaßen fasziniert vom besonderen Licht der französischen Riviera, in das nun auch die Besucher in Frankfurt eintauchen können. Im Jahr 1944 besuchte Henri Cartier-Bressons die Künstler in ihren Landhäusern in Südfrankreich. Seine Fotografien der beiden zeugen von ihren sehr unterschiedlichen Charakteren und bilden den Einstieg in die Ausstellung, in deren weiterem Verlauf anhand von rund 120 Gemälden, Plastiken, Zeichnungen und Grafiken ein Dialog zwischen Matisse und Bonnard eröffnet wird. Dieser bietet zudem eine neue Perspektiven auf die Entwicklung der europäischen Avantgarde vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs.

„Die Farbenpracht Südfrankreichs und diese ganz besondere Künstlerfreundschaft begeistern das Kunstpublikum. Wir freuen uns, dass wir den Besuchern so viele erlesene Leihgaben – manche davon sind erstmals in Deutschland zu sehen – präsentieren können, die die doppelte Schaffenskraft der beiden Künstler auf einmalige Art und Weise herausstellen“, kommentiert Städel Direktor Philipp Demandt den Besuchererfolg. 

Die beiden französischen Maler setzten sich intensiv mit den gleichen künstlerischen Sujets auseinander: Interieur, Stillleben, Landschaft und besonders auch mit dem weiblichen Akt. Für die groß angelegte Ausstellung konnte das Städel Museum eine Vielzahl hochkarätiger Leihgaben aus international bedeutenden Sammlungen gewinnen, darunter das Art Institute of Chicago, die Tate Modern in London, das Museum of Modern Art in New York, das Centre Pompidou und das Musée d’Orsay in Paris, die Eremitage in Sankt Petersburg sowie die National Gallery of Art in Washington. Darüber hinaus präsentiert die Schau zahlreiche Hauptwerke aus Privatsammlungen, die der Öffentlichkeit sonst nicht zugänglich sind. Besondere Höhepunkte sind dabei die beiden Gemälde, die die Künstler jeweils voneinander besaßen und die hier in Frankfurt zum ersten Mal gemeinsam gezeigt werden: Pierre Bonnards Abend im Wohnzimmer (1907) und Henri Matisse’ Das offene Fenster (1911).